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Die spirituelle Dimension der Migräne-Aura (Teil 2)

Archivmeldung vom 06.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gemälde einer Betroffenen im Rahmen eines Wettbewerbs zum Thema Migräne. Bild: http://www.nomig.ch/migraene_verstehen/aura_die_botin_des_schmerzes.htm
Gemälde einer Betroffenen im Rahmen eines Wettbewerbs zum Thema Migräne. Bild: http://www.nomig.ch/migraene_verstehen/aura_die_botin_des_schmerzes.htm

Im zweiten Teil über die spirituelle Dimension der Migräne-Aura berichtet Floco Tausin, Autor von "Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins" zunächst über Intensitätssteigerung und ein verändertes Bewusstsein von Migräne-Patienten.

Die hier vertretene Interpretation der Migräne geht von diesen entoptischen Phänomenen aus und basiert auf der Lehre von Nestor, eines mir persönlich bekannten Sehers, der im schweizerischen Emmental lebt. Diese Erscheinungen haben in Kulturen, die eine rituelle Form der Bewusstseinsveränderung kennen, einen entsprechend hohen Stellenwert in deren Religion, Kunst und Gesellschaft. Neben den von Schamanen und Sehern praktizierten Ekstasetechniken kann auch Migräne ein Auslöser für entoptische Wahrnehmungen sein. Dexter/Friedman sahen bereits in den 1980er Jahren Ähnlichkeiten im veränderten Zentralnervensystem von Migräne-Patienten und von Schamanen in Trancezuständen. Und der Anthropologe Christian Rätsch macht in seiner „Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen“ auf die Ähnlichkeiten der Wahrnehmungsveränderungen bei Migräne und bei rituell eingesetzten Pflanzenwirkstoffen aufmerksam, die neurophysiologisch beide durch die Aktivierung bestimmter Neurotransmitter ausgelöst werden.

Dies alles lässt den Schluss zu, dass Migräniker in der Phase der Aura eine Stimulierung des Nervensystems erleben, die wir als „Intensitätssteigerung“ oder „erhöhter Energieumsatz“ begreifen können. Berichten zufolge manifestiert sich dieser Energieschub häufig schon vor dem Einsetzen der Aura, und bewirkt in den Betroffenen gute Laune, überschwängliche Freude und Offenheit oder auch intensive emotionale Trauer, Angst und Depression. Ein weiterer Hinweis für die erhöhte Energie sind die Gefühle des Kribbelns, Prickelns und des Schauers, die Migräniker während der Aura häufig erleben. Solche Gefühle treten üblicherweise in emotional bewegenden Momenten auf und sind daher in manchen religiösen Richtungen ein Zeichen für die Offenheit gegenüber dem Göttlichen. Diese temporäre Steigerung der Energie sowie die Offenheit hat insofern eine spirituelle Bedeutung, als sie das Bewusstsein und die Wahrnehmung von Menschen verändert – was von Ekstatikern, Mystikern, Schamanen und Visionären stets gesucht wurde, um leichter mit dem Göttlichen in Kontakt zu treten.

Während sich aber Schamanen und Ekstatiker während vielen Jahren auf solche Intensitätssteigerungen und Wahrnehmungsveränderungen körperlich und geistig vorbereiten, werden Migräniker „ins kalte Wasser“ geworfen. Manche vermögen zwar diese erhöhte Energie zu verarbeiten, was sich darin zeigt, dass der eigentliche Kopfschmerz nach den visuellen Auren ausbleibt. Den meisten jedoch fehlen die körperlichen und geistigen Voraussetzungen, um damit umzugehen. Diese vermehrte Energie kann im Körper nicht frei und gleichmäßig fließen, und dies drückt sich entsprechend durch die typischen Migräne-Symptome aus: Kopfschmerzen, Übelkeit, Überempfindlichkeit, aber auch die Halbseitigkeit der Empfindungen. 

Aus der Sicht der Ekstatiker sind diejenigen Menschen, denen solche ungebetenen und unkontrollierten Intensitätssteigerungen widerfahren, sensibler für Bewusstseinsveränderungen und haben entsprechend einen leichteren Zugang zu sich selbst. Für diejenigen, die bereit sind ekstatisch zu arbeiten, ist diese erhöhte Energie entsprechend eine Chance – nicht nur um die Schmerzen loszuwerden, sondern darüber hinaus ihr eigenes Bewusstsein weiter zu entwickeln. 

Entoptische Spiritualität gegen Migräne

Die Inspirationen für diese ekstatisch-energetische Arbeit können wir bei jenen Religionen und spirituellen Lehren finden, die sich mit entoptischen Erscheinungen befassen. Nach meinen bisherigen Recherchen und meiner Einschätzung lassen sich Aspekte einer „entoptischen Spiritualität“ in den mystischen und visionären Richtungen des Hinduismus, Buddhismus und des Christentums finden, weiter auch außerhalb der Schriftreligionen in schamanischen Gesellschaften, und schließlich in modernen Anschauungen wie der esoterischen Aura-Lehre, Wilhelm Reichs Orgontheorie sowie Nestors mystischer Lehre von der Leuchtstruktur des Bewusstseins. In all diesen Fällen werden entoptische Erscheinungen in persönliche und spirituelle Zusammenhänge gestellt, auf diese Weise mit Sinn versehen und können somit Impulse für den Umgang mit den Migräne-Auren liefern.

Obwohl bereits eine gelungene spirituelle Deutung der Migräne günstige und schmerzlindernde Gedanken-, Gefühls- und Handlungsmuster bewirken kann, braucht es doch noch die konkreten körperlichen und geistigen Übungen, um sich auf diesen sich wiederholenden vermehrten Energiefluss vorzubereiten. Manche der erwähnten Lehren stellen eigene Praktiken zur Verfügung. Diese können wahlweise verwendet oder durch andere ersetzt werden. Wichtig ist, dass sie in den Alltag integriert und über längere Zeit ausgeführt werden, denn sie helfen, Energieblockaden im Körper zu beseitigen und die Energie gleichmäßig im Körper zu verteilen:

  • Gesunde, ausgewogene vegetarische Kost,
  • regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft sowie körperliche Übungen, die die Beweglichkeit und das Einfühlen in den Körper betonen, z.B. Tanz, Yoga, Tai Chi etc.
  • Atemübungen,
  • Konzentration, Meditation und Entspannungsübungen,

Es ist kein Zufall, dass viele dieser Übungen und Praktiken im Rahmen der Alternativmedizin bereits erfolgreich gegen Migräne angewandt wurden.

Schließlich ist der Moment der Erscheinung der entoptischen visuellen Aura selbst Teil der Heilung. Er muss so bewusst und aufmerksam wie möglich erlebt und untersucht werden. Idealerweise sind sich Migräniker in solchen Momenten bewusst, dass sie etwas Heiliges erleben, dass sie für eine kurze Zeit aus ihrem gewohnten Denken, Tun und Wahrnehmen ausbrechen und die Welt auf eine ganz andere Weise wahrnehmen können – wofür Ekstatiker und Schamanen ihr Leben lang arbeiten. Die erwähnten Übungen helfen dabei, in diesen Momenten ein solches Bewusstsein aufrechtzuerhalten und die mit diesem Zustand verbundenen Ängste zu überwinden. Wenn dies gelingt, verlieren die Auren ihren Schrecken. Das Beispiel des amerikanischen Künstlers Robert Bursik zeigt, dass dies keine leeren Worte sind. Bei ihm verschwanden die Kopfschmerzen, nachdem er die Auren, die ihn zunächst erschreckten, angenommen hatte. Bursik, der diese Wahrnehmungen mit Aussagen aus verschiedenen Religionen verbindet und die Ursache auf den Geist selbst zurückführt, ist seit drei Jahrzehnten sogar in der Lage, die Auren zu genießen: „And if I let it, and take time, and watch it, it slows down, and I can enjoy the simple beauty of it for what it is.”

Quelle: Floco Tausin  (Buchautor von "Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins"

Anmerkung der Redaktion:

Wir empfehlen ihnen zur Thematik der Spiritualität und die Auswirkung des Betens auf das Wohlbefinden auch unser Interview mit dem Geistheiler Karma Singh

 

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