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Fünf dreirädrige E-Lastenräder erstmals im ADAC Test

Archivmeldung vom 14.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Fünf dreirädrige E-Lastenräder erstmals im ADAC Test  Bild: ADAC/Ralph Wagner Fotograf: ADAC/Ralph Wagner
Fünf dreirädrige E-Lastenräder erstmals im ADAC Test Bild: ADAC/Ralph Wagner Fotograf: ADAC/Ralph Wagner

Rund 80.000 E-Lastenfahrrädern wurden im Jahr 2020 in Deutschland verkauft. Die Modellpalette ist breit: zwei oder drei Räder, langer Gepäckträger oder eine Transportkiste vorn. Die ADAC Tester haben fünf dreirädrige Lastenräder mit drei verschiedenen Lenksystemen in den Kategorien Fahren, Antriebssystem und Motor, Handhabung und Komfort sowie Sicherheit und Verarbeitung untersucht.

Testverlierer hat mangelhafte Bremsen  Bild: ADAC Fotograf: ADAC
Testverlierer hat mangelhafte Bremsen Bild: ADAC Fotograf: ADAC
Fahrverhalten bei allen Lenksystemen zu Beginn gewöhnungsbedürftig  Bild: ADAC Fotograf: ADAC
Fahrverhalten bei allen Lenksystemen zu Beginn gewöhnungsbedürftig Bild: ADAC Fotograf: ADAC

Außerdem wurden die Räder auf Schadstoffe untersucht. Dabei stand besonders der Transport von Kindern im Fokus. Gewinner sind die beiden teuersten Modelle im Test, beide mit Neigungstechnik. Das Modell Chike e-kids schneidet mit der Note 2,1 am besten ab. Hier überzeugen Fahrverhalten, gute Bremsen, die wendige und direkte Lenkung sowie die Ausstattung der Transportbox, die sich vor allem gut für den Kindertransport eignet. Auch das zweite Rad mit Neigungstechnik schnitt "gut" ab. Das Butchers&Bicycles MK1-E Automatik (Note 2,4) ist das teuerste Modell im Test, allerdings lässt es sich in den Kurven nicht so agil fahren wie das Chike. Überzeugen konnte aber die hochwertige, umfassende Ausstattung mit kräftigem Motor, geringer Ladedauer, standfesten Bremsen sowie Riemenantrieb.

Das Vogue Carry 3 fiel mit "mangelhaft" durch. Es erfüllt bei der Bremsleistung nicht einmal die Mindestanforderungen für E-Lastenräder und musste deshalb abgewertet werden. Generell sollten die Bremsen, gerade von schweren Lastenrädern so ausgelegt sein, dass auch bei voller Beladung und Bergabfahrt immer genügend Sicherheitsreserven vorhanden sind. Aber auch die schlechteste Beleuchtung im Testfeld und eine lange Akku-Ladezeit von rund 7,5 Stunden trugen zum schlechten Abschneiden bei. Im Mittelfeld befinden sich das Nihola e-family - ein Modell mit Achsschenkellenkung - und mit dem Babboe GO-E, neben dem Vogue ein weiteres Rad mit Drehschemellenkung. Beide Lastenräder erreichen das Testurteil "befriedigend".

Aufgrund des höheren Gewichts der E-Lastenfahrräder büßen diese auch etwas an elektrischer Reichweite ein. Im Test lag die mittlere Reichweite zwischen 40 (Babboe) und knapp 65 Kilometer beim Nihola. Auch die Ladezeiten gehen auseinander. Am längsten dauert eine Vollladung beim Nihola (fast acht Stunden), während das Modell von Butchers&Bicycles nur knapp 3,5 Stunden dafür benötigt.

Alle Modelle im Test fielen den Testern gerade zu Beginn mit ihren äußerst gewöhnungsbedürftigen Fahrverhalten auf. Vor allem beim Abbiegen und in den Kurven sind eine entsprechende Körperhaltung sowie eine angepasste Geschwindigkeit notwendig, um einer möglichen Kippgefahr vorzubeugen. Probefahrten vor dem Kauf sind daher eine Grundvoraussetzung, auch um herauszufinden, welches Lenksystem den eigenen Vorlieben entspricht. Die Anforderungen und Bedürfnisse an ein Lastenrad sollten unbedingt vor dem Kauf geklärt werden. Denn nicht jeder Transport - von Einkäufen über schwere Lasten bis hin zu Kindern - kann von jedem Modell ohne weiteres geleistet werden. Um Kinder sicher transportieren zu können, müssen die Hersteller aus Sicht des ADAC die Anschnallsituation noch verbessern. Auch beim Thema Unfallschutz im Kopfbereich der kleineren Mitfahrer gibt es noch Nachholbedarf. Grundvoraussetzung für Kind und Fahrer ist allerdings das Tragen eines Helmes.

Quelle: ADAC (ots)

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