Tipps: Motorstillstand, Reifenplatzer und Co. - so reagieren Autofahrer richtig
Archivmeldung vom 21.02.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuch wenn Autos in den vergangenen Jahren immer sicherer geworden sind, kann es dennoch zu plötzlichen Ausfällen oder Problemen kommen. Um in solchen Fällen als Fahrer, aber auch als Beifahrer richtig zu reagieren, hat der ADAC einige Verhaltensregeln zusammengestellt.
Motorstillstand: Der Fahrer muss bei einem Motorstillstand damit rechnen, dass die Servounterstützung von Lenkung und Bremse ebenfalls ausfallen und große Kräfte notwendig werden, um das Auto zum Stehen zu bringen. Auch wenn das Bremspedal sich blockiert anfühlt, kann das Auto bei vollem Druck relativ sicher abgebremst werden.
Fahrzeug beschleunigt ungewollt: Durch eine zu hohe Leerlaufdrehzahl (z. B. beim Kaltstart oder beim Ansaugen von Motoröl) kann in sehr seltenen Fällen das Fahrzeug unbeabsichtigt beschleunigen. Wichtig ist in dieser Situation, dass der Fahrer umgehend das Kupplungspedal drückt, den Schalthebel auf Leerlauf stellt (bei Automatik den Wählhebel auf N) und sehr stark bremst. In Versuchen hat sich gezeigt, dass auch bei sehr hoch motorisierten Fahrzeugen die Bremskraft deutlich stärker ist als die Antriebskraft. Es muss aber möglichst schnell und kräftig gebremst werden.
Reifenplatzer: Das Fahrzeug gerade halten und moderat bremsen beziehungsweise vorsichtig gegenlenken, wenn das Heck auszubrechen droht. Heftige Lenkbewegungen sollten auf jeden Fall vermieden werden. Kommt das Fahrzeug zum Stehen, sofort die Warnblinkanlage einschalten. Um schon im Vorfeld einen Reifenplatzer zu vermeiden, ist es wichtig den Luftdruck regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen.
Fahrzeug schleudert Richtung Wasser: Kommt das Fahrzeug, etwa bedingt durch Glatteis, ins Schleudern und steuert auf ein Gewässer zu, sollten Fahrer und Beifahrer so schnell wie möglich die Fahrzeugtüren öffnen, da durch den Druck unter Wasser die Türen nicht mehr geöffnet werden können.
Fahrzeugbrand: Stellt man während der Fahrt Rauchentwicklung fest, sollte unter Berücksichtigung der Verkehrsverhältnisse umgehend gehalten werden. Die Ursache für Rauch, beispielsweise aus dem Motorraum, kann auch harmlos sein. Doch um sicherzugehen sollten alle Insassen das Fahrzeug sofort verlassen, da Rauchgase hochgiftig sein können. Im Anschluss sofort einen Notruf absetzen.
Anhänger beginnt zu schlingern: Vor allem bei starkem Seitenwind oder bei Geschwindigkeiten über 90 km/h können Anhänger gefährlich ins Schlingern kommen. Hier hilft nur die Geschwindigkeit sofort zu verringern und das Gespann durch leichtes Gegenlenken zu stabilisieren.
Fahrer wird handlungsunfähig: Kommt es während der Fahrt zu gesundheitlichen Problemen des Fahrers, wie Schwindel, Übelkeit oder Schmerzen, ist meist noch genug Zeit, das Fahrzeug sicher zum Stehen zu bringen. Kann der Fahrer das Auto aber plötzlich nicht mehr steuern, muss der Beifahrer eingreifen. Am wichtigsten ist hierbei das Lenken, um eine Kollision zu vermeiden. Wenn möglich auch den Schalt- oder Automatikwählhebel in den Leerlauf bringen und versuchen zu bremsen. Auch die Handbremse kann hier helfen, wenn auch nur mit relativ wenig Bremskraft.
Quelle: ADAC (ots)