Wenn das E-Bike streikt: Den richtigen Ersatzakku finden
Archivmeldung vom 15.05.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZwar sind die neuen Lithium-Ionen-Akkus bei E-Bikes außerordentlich leistungsfähig, sie sind sicher und auch mit der Handhabung gibt es kaum Probleme. Eines können sie allerdings nicht - auch diese Art Akkus hält nicht bis in alle Ewigkeit. Dabei muss beachtet werden, dass sich die erste Generation von Akkus zwischenzeitlich in einer Phase befindet, in der die Leistung nach einer gewissen Zeit doch relativ deutlich nachlässt. Allerdings sind die meisten Hersteller zwischenzeitlich dazu in der Lage Abhilfe zu schaffen.
Grundsätzlich muss jedoch angemerkt werden, dass es ohne Akkus mit der Lithium-Ionen-Technik, keine E-Bikes gäbe - vor allem nicht solche, wie wir sie heute kennen. Dennoch setzt das ständige Laden und Entladen der Akkus diesen ganz ordentlich zu. Je nach Hersteller, werden Ladekapazitäten von 600 - 750 Ladungen angegeben, bevor der Akku seine Dienst-Leistung endgültig einstellt. Die bedeutet, dass dann noch maximal 60 Prozent Kapazität verfügbar sind. Wer sich mit eingeschränkter Reichweite abfindet, kann sogar bis auf 30 % Restkapazität herunterfahren, dann ist jedoch endgültig Schluss.
Alternativ gibt es auch hochwertige Bleiakkus, Bleigels, AGM & Säure Akkus.
Gibt es quasi eine Frischzellenkur für den E-Bike-Akku?
Leider nein, in dem Moment, in welchem der Energiespeicher definitiv keine Leistung mehr bringt, ist auch sein Dasein beendet. Irgendeine geheimnisvolle Frischzellenkur oder andere Maßnahmen, die einen Akku in diesem Entladezustand wieder zu neuem Leben erwecken sollen, gibt es definitiv nicht. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen den Weg zum Fahrradhändler einzuschlagen und sich dort zu informieren. Hier wird dann mittels eines speziellen Diagnosetools nochmals geprüft.
Stellt sich hierbei heraus, dass die Lebenszeit des Akkus beendet ist, muss ein neuer Akku her. Allerdings jetzt kann es richtig teuer werden, denn der Akku ist das Ersatzteil beim E-Bike das am heftigsten zu Buche schlägt, was die Kosten anbelangt. Hier reicht die Preisspanne von etwa 200 Euro für die kleine Akkuausführung eines Noname-Herstellers und wer sich nur mit dem Original von Bosch zufrieden geben will, muss bei einem-Bosch-Powerpack mit insgesamt 500 Wattstunden rund 800 Euro berappen.
Kein Wunder also, dass in diesem Fall versucht wird zu sparen. ehrlich gesagt gibt es aber nicht allzu viele Spar-Möglichkeiten Die Idee, einem schon in die Jahre gekommenen Akku "eine Frischzellenkur verpassen zu wollen, sollte ganz schnell wieder aufgegeben werden. Denn sind Lithium-Ionen -Akkus einmal verbraucht, ist das auch das Ende des Speichermediums. Wer glaubt, dass dem Akku durch eine in vielen Fällen empfohlene Neukalibrierung auch wieder neues Leben eingehaucht wird, sieht sich getäuscht. Denn diese bewirkt einzig den Ladezustand wieder genau anzuzeigen, an der verfügbaren Kapazität ändert sich jedoch nichts.
Ein Serviceprozess zwischen Kunde, Hersteller und Handel als Lösung?
Eine seriöse und sinnvolle Lösung ist es einen Fahrradhändler aufzusuchen. Bei einem Bosch-Diagnosetool ist es beispielsweise möglich die Ladezyklen auszulesen. So wird die technische Funktionstüchtigkeit des Akkus überprüft. Ist diese gegeben, dann ist eine Ersatzteilversorgung möglich, die zumindest um einiges günstiger ausfällt, als dies beim kompletten Neuerwerb eines Akkus der Fall wäre. Sind Dritthersteller im Spiel, sollten E-Biker aufpassen. Sogenannte Universal-Akkus scheinen zunächst zu passen. Inwieweit diese jedoch über die Betriebserlaubnis, die Kompatibilität und die Gewährleistung verfügen, sei dahingestellt. Denn Akkus dieser Art unbedacht ans E-Bike zu montieren, kann Motorschäden, Überladungen und im schlimmsten Fall sogar einen Akku-Brand herbeiführen.
---