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Die Biker starten in die Saison - KÜS-Tipps für die Zweirad-Fahrer

Archivmeldung vom 02.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/KÜS-Bundesgeschäftsstelle"
Bild: "obs/KÜS-Bundesgeschäftsstelle"

Die Sonne lacht, die Temperaturen steigen, der Winter scheint vorbei. Nichts liegt also näher für die Zweiradfreunde, als eine erste Ausfahrt in die neue Saison zu planen. Dass nach der langen Winterpause erst einmal das Fahrzeug "entmottet" werden muss und auch der Fahrer seine Fähigkeiten im Sattel überprüft, versteht sich von selbst.

Sorgfalt muss sein, um den fahrbaren Untersatz wieder für den Einsatz auf den Straßen fit zu machen. Die Experten der KÜS sagen Ihnen, worauf dabei besonders geachtet werden muss.

Die einzige Verbindung des Motorrads zur Straße sind die Reifen. Wie ist es um Luftdruck und Profiltiefe bestellt? Das Hauptprofil, die breiten Profilrillen im mittleren Bereich, müssen über den gesamten Umfang eine Tiefe von mindestens 1,6 mm aufweisen. Hinweis: Bei Kleinkrafträdern und Leichtkrafträdern ist eine Profiltiefe von 1 mm ausreichend. Nicht mehr verwendet werden sollten Reifen mit weniger als 3 mm Profiltiefe und einem Alter von mehr als sechs Jahren. Aufschluss über das Reifenalter gibt das Baujahr, das an der DOT-Nr. abgelesen werden kann. Hintergrund: Alte Reifen verhärten, sodass sie nicht die nötige Haftung aufbringen können und ihre Funktion nicht mehr angemessen erfüllen. Reifen mit Rissen und anderen gravierenden Beschädigungen haben zudem noch Auswirkung auf die Betriebssicherheit des Motorrads.

Steht der Kauf neuer Reifen an, ist Folgendes zu beachten: Besteht eine Reifenfabrikationsbindung für das Motorrad? Andere Fabrikate als diejenigen, die in den Fahrzeugpapieren eingetragen sind, benötigen eine Freigabe vom Hersteller. Andernfalls müssen Reifen mittels eines Gutachtens nachträglich eingetragen werden. Hier ist der Rat des KÜS-Experten hilfreich.

Wie sieht es mit den Felgen aus? Ihr Gefahrenpotenzial wird nur zu gerne unterschätzt. Beschädigungen können zur "Unwucht" führen und/oder die Tragfähigkeit beeinflussen. Dies gilt auch für vermeintlich geringfügige Mängel. Auch auf den Rahmen ist zu achten, da Defekte die Stabilität des Kraftrades erheblich reduzieren können. Im Zweifelsfall hilft auch hier der KÜS-Partner oder die Fachwerkstatt weiter. Selbstverständlich ist, dass Anbauteile, Verkleidung oder Packtaschen sorgfältig und sicher befestigt sein müssen.

Lebenswichtig im wahrsten Sinne des Wortes ist die Überprüfung der Bremsanlage. Beläge und Scheiben müssen die nötige Stärke aufweisen. Die Bremsflüssigkeit muss in ausreichender Menge vorhanden sein (zwischen Minimal- und Maximalmarkierung des Behälters). Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, d. h. sie bindet Wasser. Dadurch vermindert sich mit der Zeit ihre Übertragungseigenschaft und es verschlechtert sich die Bremswirkung. Die Qualität der Bremsflüssigkeit muss also von der Werkstatt des Vertrauens überprüft werden, ggf. ist der Austausch erforderlich. Eine Kontrolle ist im Abstand von zwei Jahren unbedingt ratsam.

Die Antriebskette sollte gereinigt und gefettet werden. Überprüft werden muss dabei auch das Kettenspiel. Einfache Regel zur praktischen Überprüfung: Die Kette sollte nicht mehr als zwei Fingerbreit durchhängen, wenn der Fahrer auf dem Motorrad sitzt.

Kontrolliert werden müssen außerdem die Beleuchtung und die Hupe, sowie alle sonstigen Bedienelemente. Beim Bewegen des Lenkers von Endanschlag zu Endanschlag können Mängel im Lenkverhalten, wie Rastpunkte oder unterschiedliche Einschlagwinkel, erkannt werden.

Wichtig sind natürlich auch die Flüssigkeitsstände des Motorrades. Der Füllstand und die Qualität des Öls müssen sorgfältig kontrolliert werden. Sind Undichtigkeiten am Kraftrad zu erkennen, die auf einen Verlust von Betriebsflüssigkeiten an Motor, Getriebe und/oder dem Bremssystem deuten? Das gilt ebenso für den Kühlkreislauf bei flüssigkeitsgekühlten Motoren. Praktischer Tipp: Bei Krafträdern, die mit einem Gemisch aus Treibstoff und Öl fahren, kann sich das Öl über die Wintermonate vom Benzin absetzen. Daher mit so wenig Tankinhalt wie möglich nach der Saison abstellen und beim Saisonstart neu betanken.

Wie ist der Zustand der elektrischen Anlage? Sorgfältige und gründliche Reinigung der Pole sowie der Kontaktklemmen an der Batterie ist dringend zu empfehlen. Einfaches Einfetten, allerdings nicht an den Kontaktverbindungen, schützt die Pole wirksam vor Korrosion. Der Flüssigkeitsstand von nicht wartungsfreien Batterien muss mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden, wenn die Kontrolle einen Flüssigkeitsmangel nachweist. Kontrolliert werden muss auch die Ladungskapazität - bei zu geringer Spannung muss nachgeladen werden.

Achten muss man auch darauf, dass alle Gelenke und Züge freigängig und gut gefettet sind. Hier sind Verharzungen im Laufe der Winterpause denkbar. Bei Verschmutzung des Luftfilters und/oder des Treibstofffilters sind Reinigung oder gleich Ersatz erforderlich. Schließlich: Passt die Motorradkombi dem Fahrer noch? Schlechter Sitz beeinträchtigt Konzentration und Aufmerksamkeit, wirkt sich also negativ auf die Verkehrssicherheit aus. Unbedingt erneuert werden muss das Visier des Helms bei Kratzspuren oder anderen Schäden. Selbstverständlich ist die Reinigung des Sichtfensters.

Vorsicht und Umsicht gelten für Motorrad und Fahrer gleichermaßen. Man sollte den Saisonstart, so verführerisch das Wetter sein mag, langsam angehen lassen. Es hat sich bewährt, auf den ersten gefahrenen Metern alle Funktionen des Kraftrades im Fahrbetrieb zu testen. Das schützt vor unangenehmen Überraschungen. Und natürlich muss das Motorrad eine gültige Hauptuntersuchung vorweisen. Hierzu und in allen Fragen zur Motorrad- und Verkehrssicherheit ist der KÜS-Partner Ihnen gerne behilflich. Den KÜS-Partner in Ihrer Nähe finden Sie ganz einfach auf www.kues.de.

Quelle: KÜS-Bundesgeschäftsstelle (ots)

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