Wie man Kinder vor Giften schützt
Archivmeldung vom 18.06.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUm Kinder daheim vor giftigen Chemikalien zu schützen, sollten Eltern fünf Grundregeln beachten. Sie sollten den Hausstaub in Schach halten, auf umweltbelastende Reinigungsmittel verzichten, beim Renovieren vorsichtig vorgehen, bestimmte Plastikarten meiden und für gute Raumluft sorgen. Dadurch lebt es sich nicht nur ungefährlicher, sondern auch billiger, raten Experten der kanadischen Partnerschaft für Kindergesundheit und Umwelt CPCHE.
"Hausstaub gehört zu den wichtigsten Berührungspunkten von Kindern mit Gefahrenstoffen", so Bruce Lanphear, kanadischer Experte für Umweltgesundheit. Da Kinder öfter die Hand in den Mund führen, erhöhe sich das Kontaktrisiko zusätzlich, weshalb Regel Nummer Eins das regelmäßige Saugen oder feuchte Bodenwischen sei. Auch die Matte zum Fußabstreifen bei der Wohnungstür und das Schuhausziehen hätten ihre Berechtigung.
Reinigungsmittel sind eine zweite mögliche Giftquelle. "Am besten, man verzichtet auf Produkte mit Gefahrensymbolen. Das ist außer beim Waschpulver - das immer reizend wirkt - überall problemlos möglich", erklärt Andrea Husnik vom Fachbereich Reinigung bei "die umweltberatung" http://umweltberatung.at , gegenüber pressetext. Essig- und Zitronenreiniger eigen sich für Klo und Bad, zudem kann Mechanik oft Chemie ersetzen, wie etwa ein angefeuchtetes Mikrofasertuch gute Dienste leistet. Antibakterielle oder chlorhältige Produkte sind laut Husnik unnötig.
Vorsicht bei Renovierung und Plastik
Oft übersehen werden Chemikalien, die bei Renovierungen frei kommen. Schwangere Frauen und Kinder sollten sich lieber fernhalten, um nicht mit schadstoffhältigem Staub und Giften aus Farben, Dämm- oder Klebstoffen in Berührung zu kommen. Damit sich derartige Partikel nicht im ganzen Haus verbreiten, sollte man den Raum mit Planen abdichten und später penibel saubermachen und gut lüften.
Im Umgang mit Plastik fordern die Experten kritischen Einsatz, speziell wenn es um Kindernahrung geht. "Kein Plastik in die Mikrowelle", so der Rat der Experten, da beim Erhitzen selbst bei als dafür tauglich gekennzeichneten Behältern Bestandteile freikommen. Meiden solle man vor allem Produkte aus Polyvinylchlorid und Polycarbonat, letztere aufgrund des hormonell wirksamen Bisphenol-A. "die umweltberatung" rät zu Glasflaschen als sichere Plastik-Alternative. Wenngleich Lebensmittelverpackungen streng auf Schadstoffe kontrolliert werden, seien offene Lebensmittel - auch ökologisch - zu bevorzugen.
Auf gute Luft achten
Während die kanadischen Wissenschaftler vor dem Quecksilber-Gehalt mancher Fischarten warnen, stellt sich dieses Problem aus europäischer Sicht weniger. "Als fünfte Maßnahme sollte man auf gute Luft in Innenräumen achten - vor allem durch Rauchverzicht oder richtiges Lüften zur Verhinderung von Schimmelbildung", so Husnik. Auch der Verzicht auf kabellose Elektrogeräte im Kinderzimmer sei ratsam, um die Elektrosmog-Aussetzung zu minimieren.
Quelle: www.pressetext.com Johannes Pernsteiner