Nachtruhe: Was Diabetes-Patienten gegen Schlafstörungen hilft
Archivmeldung vom 06.02.2021
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Freigeschaltet durch André OttHäufig leiden Diabetiker unter Schlaflosigkeit. Doch wer die Ursachen kennt, kann etwas dagegen tun. Viele Menschen schlafen schlecht. Ein Viertel der Deutschen klagt über gelegentliche, jeder Zehnte sogar über chronische Schlafstörungen. Auch Diabetessymptome können den Schlaf stören - gleichzeitig treiben durchwachte Nächte die Werte nach oben.
Doch es gibt Mittel und Wege, auch als Diabetespatient erholsame Nachtruhe zu finden, so das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".
Vorsicht vor nächtlichen Unterzuckerungen
Viele Menschen mit Diabetes quält nachts der Drang, auf die Toilette zu müssen. "Eine naheliegende Ursache sind hohe Blutzuckerwerte", sagt Prof. Dr. Igor Alexander Harsch, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie und Leitender Oberarzt an den Thüringen-Kliniken in Saalfeld: Die Niere scheidet den Zuckerüberschuss mit dem Urin aus. Auch manche Diabetesmedikamente und Entwässerungstabletten fördern die Harnausscheidung. In solchen Fällen kann es helfen, Präparate oder Einnahmezeiten zu wechseln.
Nach längerer Diabetesdauer treten auch neuropathische Schmerzen und Missempfindungen als lästige Ruhestörer auf. Zwei Drittel der von diesen Symptomen Betroffenen haben Schlafprobleme, weil es ihnen in den Beinen sticht, brennt oder kribbelt. Zudem geht Typ-2-Diabetes oft mit Übergewicht und als möglicher Folge Sodbrennen einher - was gerade im Liegen zu Reflux führt. Diabetologe Harsch warnt auch vor unbemerkten nächtlichen Unterzuckerungen, die dazu führen können, dass Patienten morgens müde und gereizt sind, obwohl sie genug geschlafen haben. Er rät Diabetikern deshalb, Schlafprobleme immer bei ihrem Arzt anzusprechen. Oft verhilft eine Anpassung der Diabetestherapie zu besserer Nachtruhe.
Negative Gedanken in der Nacht sind Schlafräuber
Übrigens: Menschen mit Diabetes leiden häufig an Depressionen. Chronische Schlaflosigkeit ist ein Warnzeichen: 90 Prozent aller Depressionen gehen damit einher. Typisch sind negative Gedanken während der Nacht, die nicht weggehen wollen - und die Fortsetzung der trüben Stimmung am Morgen. Wer Anzeichen bei sich erkennt, sollte einen Arzt seines Vertrauens ansprechen. Denn eine Behandlung durch Medikamente und Psychotherapie kann gut helfen. Und dann kehrt auch der Schlaf wieder zurück.
Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)