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So können Hautkranke psychische Belastungen reduzieren

Archivmeldung vom 16.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Wort & Bild Verlag Fotograf: Wort & Bild Verlag
Bild: Wort & Bild Verlag Fotograf: Wort & Bild Verlag

Fast jeder dritte Hautkranke ist auch psychisch sehr belastet. Viele Betroffene werden allerdings über Jahre nicht fachkundig behandelt. "Warten Sie bei Hautproblemen nicht zu lange, sondern gehen Sie zu einer Ärztin oder einem Arzt, dem Sie vertrauen und sprechen Sie das Problem an", rät Dr. Thorsten Matthes, Chefarzt im Hamburger Krankenhaus Tabea im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".

An der eigenen Stressreaktion arbeiten

Das Leben mit Ausschlägen, Schuppenflechte oder Ekzemen greift die Seele der Betroffenen an. Ein Teufelskreis: Kranke Haut macht Stress, und Stress wiederum macht die Haut krank. Zwei von drei chronisch Hautkranken leiden unter Schlafstörungen, so eine US-Studie - wegen des ständigen Juckreizes. In einer anderen Studie gaben mehr als 12 Prozent der befragten Menschen mit einer Hauterkrankung an, schon Suizidgedanken gehabt zu haben.

Was kann helfen? "Ein Ansatzpunkt ist, an der eigenen Stressreaktion zu arbeiten", sagt Diplom-Psychologin Dr. Christina Schut, die an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Bereich psychosomatischer Dermatologie forscht. Wissenschaftler haben beobachtet, dass Stressbewältigungstrainings, progressive Muskelentspannung, Achtsamkeits- oder autogenes Training wirksam sind, wenn es darum geht, Hautsymptome zu verbessern. "Manchen hilft zum Stressabbau auch Sport", so Schut. "Gleichzeitig gilt es, die Stressoren zu reduzieren, das kann beispielsweise über besseres Zeitmanagement funktionieren."

Akzeptanz der Symptome erlernen

Als psychisch belastend empfinden Menschen mit sichtbarer Hauterkrankung häufig die Blicke der anderen, das Tuscheln. Manchmal helfe es, über die eigene Erkrankung aufzuklären und zum Beispiel darauf hinzuweisen, dass es eine nicht ansteckende Krankheit ist und das Gegenüber keine Angst haben muss, sich anzustecken, beobachtet Psychologin Schut. Hilfreich können auch Therapien sein, die darauf abzielen, die Akzeptanz der Symptome zu erlernen oder zu steigern. Bei kognitiven Verfahren geht es auch darum zu erkennen: Das Leben ist lebenswert, und ich bin trotzdem ein toller Mensch, obwohl ich eine Hauterkrankung habe.

Die wichtigste Anlaufstelle für Menschen mit chronischer Hauterkrankung ist die behandelnde dermatologische Artztpraxis. Darüberhinaus können sich Betroffene auch an den Deutschen Psioriasis Bund e.V. wenden (Infos für Patienten mit Schuppenflechte unter www.psoriasis-bund.de). Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe hält unter www.dha-allergien.de eine Linkliste für Menschen mit Hauterkrankungen bereit, und der Bundesverband für Neurodermitis hat Selbsthilfegruppen aufgelistet und informiert unter www.neurodermitis.net.

Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)


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