Gefährliche bzw. giftige Pflanzen im Garten für Kind, Hund oder Katze?
Archivmeldung vom 09.07.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSie sind jedoch tückische Gartenbewohner – die Giftpflanzen. Auch in unseren heimischen Gärten finden sich diverse Exemplare. Jedes Jahr kommen Kinder ins Krankenhaus, die von dem Aussehen dieser Pflanzen angezogen und animiert wurden, diese in den Mund zu stecken! Auch Haustiere erliegen regelmäßig Vergiftungen dieser Art. Welche Gartenpflanzen sind für Kinder und Haustiere (Hund bzw. Katze) gefährlich?
Nachfolgend nun eine Auflistung aller Pflanzen in unserer Umgebung die für Kind oder Haustier (Katze, Hund etc.) gefährlich werden können:
Der Goldregen (Laburnum), auch Bohnenbaum genannt
Name: Goldregen
Region: Europa
Häufigkeit: Häufig als Zierpflanze in Gärten
Gefahr: Giftig
Der Goldregen ist ein Baum, der mit langen, gelb leuchtenden Blüten aufwartet, die unwissende Kinder leicht zum Spielen verleiten können. An diesem Baum ist alles giftig, vor allem muss allerdings vor den Samen gewarnt werden. Eine Vergiftung kann nicht sofort nach dem Verzehr bemerkt werden, denn sie tritt erst zwischen einer halben bis zu einer Stunde später ein und zeigt sich durch Erbrechen und Leibschmerzen, in besonders schweren Fällen sogar mit Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen oder sogar Kreislaufversagen.
Der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea), auch Fuchskraut genannt
Name: Roter Fingerhut
Region: West-, Nord-, Süd- und Mitteleuropa
Häufigkeit: Selten
Gefahr: Giftig
Auch beim Roten Fingerhut ist jeder Teil der Pflanze giftig. 2007 wurde er sogar zur Giftpflanze des Jahres gewählt! Schon der Verzehr von zwei der kleinen Blätter kann zu schwersten Vergiftungen führen. Die glockenartigen, purpurroten Blüten laden zum Anfassen sein. Sofern Teile dieser Pflanze verzehrt wurden, kann es zu Erbrechen kommen. Dies wäre jedoch noch der günstigere Fall, denn ohne ein Erbrechen kann es zu Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen und Halluzinationen kommen.
Das Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), auch Herkuleskraut genannt
Name: Riesen-Bärenklau
Region: Europa
Häufigkeit: Sehr häufig
Gefahr: Giftig
Beim Riesen-Bärenklau ist der Stängelsaft die gefährliche Substanz. Diese Pflanze wurde im Jahr 2008 zur Giftpflanze des Jahres ernannt. Sie kann eine Höhe von bis zu 4 m erreichen und der Haut eines Menschen schon bei einer einfachen Berührung schmerzhafte Verbrennungen ersten oder zweiten Grades zufügen. Kinder vergnügen sich oftmals damit, diesen Pflanzen mit einem Stock die Blüten abzutrennen. Dies sollte verboten werden, denn auf diese Weise können leicht Spritzer des Saftes auf die Haut des Kindes gelangen. Sofern dies doch einmal passiert, muss die Haut sofort abgedeckt werden, denn die Verbrennungen entstehen durch den Kontakt mit Sonnenlicht!
Die Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale)
Name: Herbstzeitlose
Region: Mitteleuropa
Häufigkeit: Selten
Gefahr: Sehr giftig
Besonders gefährlich ist auch die unscheinbare Blume Herbstzeitlose. An ihr ist wieder alles giftig, ganz besonders muss jedoch auf die Samen geachtet werden. Vergiftungserscheinungen treten erst zwei bis sechs Stunden nach einem Verzehr auf. Als Wirkung zeigen sich dann Schluckbeschwerden, ein Brennen im Mund oder auch Erbrechen und Durchfall. Bei einer schweren Vergiftung kann es allerdings auch zu Herzrasen und Krampfanfällen mit Todesfolge aufgrund von Atemlähmung kommen. Diese Pflanze hat einen harmlosen Doppelgänger, der oft in der Küche verwendet wird – der Bärlauch. Wenn Verwechslungen nicht ausgeschlossen werden können, sollte dieser auf gar keinen Fall im Garten gepflückt werden.
Die Rosskastanien (Aesculus)
Name: Rosskastanie
Region: Mitteleuropa, Nordamerika, Ostasien
Häufigkeit: Sehr häufig
Gefahr: Schwach giftig
Nur schwach giftig, durch den häufigen Kontakt mit Kindern aber erwähnenswert, ist die Rosskastanie. Die jungen, noch grünen Kastanien können beim Verzehr zu Erbrechen und auch Durchfall führen. Eltern sollten also dafür sorgen, dass die Kinder sich mit dem Sammeln gedulden, bis die Kastanien schön reif und braun sind. Auch dann sollten jedoch auf jeden Fall die Hände gereinigt werden, bevor etwas damit in den Mund gesteckt wird. Das Vieh oder auch Wildtiere fressen diese Art Kastanien jedoch sehr gern und haben auch nichts vor ihr zu befürchten.
Die Schneebeeren (Symphoricarpos)
Name: Schneebeere
Region: Europa, Nordamerika
Häufigkeit: Häufig
Gefahr: Schwach giftig
Zwar nicht besonders giftig, aber durch ihren häufigen Kontakt zu Kindern auch eine Erwähnung wert, ist die Schneebeere. Diese, oft als Knall- oder Knackerbse bezeichnete, weiße Beere wird oft von Kindern und Jugendlichen gepflückt, um dann mit einem lauten Knall auf dem Boden zu zerplatzen. Bei dieser Pflanze tragen die weißen Bären die giftigen Stoffe in sich. Kinder sollten unbedingt darauf hingewiesen werden, dass es beim Werfen bleiben sollte, denn bei übermäßigem Verzehr kann es zu Leibschmerzen und Erbrechen kommen. In manchen Fällen ist es bei Hautkontakt mit der Beere auch schon zu Entzündungen kommen.
Die Tollkirsche (Atropa)
Name: Tollkirsche
Region: Mitteleuropa
Häufigkeit: Häufig
Gefahr: Sehr giftig
Giftig sind auch sämtliche Teile der Tollkirsche. Besonders hohe Giftkonzentrationen finden sich hier in Wurzeln und Samen. Kinder und Haustiere sollten unbedingt von dieser Pflanze ferngehalten werden, denn die kleinen, schwarzen Beeren laden zum Probieren ein. Nach einem Verzehr kommt es in den leichteren Vergiftungsfällen unter anderen zur Rötung des Gesichts, starkem Durst, erweiterten Pupillen oder auch zu einem hohen Puls. Im Falle einer schweren Vergiftung können jedoch sogar Gleichgewichtsstörungen, Sehstörungen und Krampfanfälle auftreten. In diesem Fall kann die Vergiftung auch zum Tode führen.
Was tun, sollte Kind oder Haustier in Berührung mit einer solchen giftigen (Garten-) Pflanze gekommen sein?
Bei all den hier aufgelisteten Pflanzen muss bei einem Verzehr durch einen Menschen oder ein Tier sofort ein Arzt konsultiert werden. Besteht Unsicherheit, ob tatsächlich Teile der Pflanze gegessen wurden, sollte nicht abgewartet werden, ob sich Symptome zeigen, denn sobald diese auftreten, kann es schon zu spät sein!
Quelle: SeiSmart.de