Rauchstopp: Erfolgreich mit professioneller Unterstützung
Archivmeldung vom 12.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićRauchen aufhören ist so gesund wie schwierig. Wie aber von der Sucht wegkommen? Generell gilt: Raucherinnen und Raucher, die ohne Hilfe versuchen aufzuhören, schaffen es nur selten. Wer hingegen das Vorhaben mit der Ärztin oder dem Arzt bespricht, verdoppelt die langfristigen Erfolgschancen, so das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Sich selbst eine Deadline für die letzte Zigarette setzen
Am besten wäre, möglichst wenig Menschen würden überhaupt mit dem Rauchen anfangen. Denn laut Bundesgesundheitsministerium sterben in Deutschland jährlich fast 130.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Wer raucht, wird überall mit seinem Suchtmittel konfrontiert. Nach Meinungen vieler Expertinnen und Experten hätte Tabakwerbung in Deutschland - wie in anderen EU-Ländern - längst verboten werden müssen. Auch das jüngste, 2020 beschlossene Tabakwerbeverbot bleibt hinter den Forderungen von Fachleuten zurück.
Dr. Karin Vitzthum, therapeutische Leiterin des Instituts für Tabakentwöhnung und Raucherprävention der Vivantes Kliniken Berlin, rät aussteigewilligen Rauchern, sich bewusst eine Deadline für die letzte Zigarette zu setzen. Raucher haben die Möglichkeit zu einer Verhaltenstherapie in einer Tabakambulanz. Diese Behandlung macht mit 30-prozentiger Wahrscheinlichkeit zur Nichtraucherin oder zum Nichtraucher.
Zigaretten sind nach wie vor viel zu billig
Laut einer Übersichtsstudie von 2019 kommt ebenfalls leichter von der Kippe los, wer Ersatzprodukte mit höherer Nikotindosis oder zwei Mittel kombiniert, etwa Nikotinpflaster und -kaugummis. Es gibt zudem Hinweise, dass es hilfreich sein könnte, mit dem Nikotinersatz bereits vor dem Rauchstopp anzufangen. Allerdings sind wegen möglicher Nebenwirkungen nicht alle Präparate für jeden geeignet.
Karin Vitzthum kritisiert, wie leicht verfügbar Zigaretten in Deutschland gerade für Jugendliche immer noch sind. Auch sind die Preise vergleichsweise niedrig, woran auch die Tabaksteuererhöhung im kommenden Jahr um durchschnittlich acht Cent pro Packung nichts ändern wird. Dabei würden vor allem Jugendliche nicht anfangen, wenn die Zigaretten deutlich teurer wären. "Sie könnten es sich schlicht nicht leisten", sagt Vitzthum. Ihrer Meinung nach hat die Gesellschaft hier eine Fürsorgepflicht.
Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)