Unerfüllter Kinderwunsch: Selbsthilfe mit Mönchspfeffer & Co. manchmal kontraproduktiv
Archivmeldung vom 13.08.2009
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Freigeschaltet durch HBMittlerweile hat es sich unter Naturheilkundlern und Betroffenen herumgesprochen, dass die verbesserte Regulierung des weiblichen Zyklus' durch pflanzliche Mittel die Empfängnisblockade lösen kann. Dies führt zur "Verordnung" der Präparate auf Zuruf und zu Selbstversuchen. So berechtigt diese Versuche sind - sie können auch unerwünschte Wirkungen hervorrufen, warnt die Zeitschrift "Naturarzt - Ihr Gesundheitsratgeber".
Mönchspfeffer (Agnus castus), Frauenmantel oder Yamswurzel sind hormonwirksame, fruchtbarkeitsfördernde Heilpflanzen. Speziell von Mönchspfeffer werden mittlerweile viele Präparate in größeren Stückzahlen verkauft. Allerdings sind diese Mittel überwiegend nur für die zweite Zyklushälfte geeignet, die durchgehende (!) Verwendung derartiger Präparate gehört zu den häufigsten Fehlern bei der (Selbst-)Behandlung von Unfruchtbarkeit. Wenn der Zyklus sehr unregelmäßig ist oder womöglich keine Eisprünge stattfinden, sollte daher fachlicher Rat gesucht werden.
Auch andere Heilpflanzen sollten fachgerecht eingesetzt werden. Durchblutungsfördernde Pflanzen zur Eisprungauslösung wie Beifuß oder Rosmarin können nämlich, wenn sie - statt nur in der ersten Zyklushälfte - bis zur Menstruation angewendet werden, "das Kind mit dem Bade ausschütten". Und östrogenwirksame Pflanzen wie Rotklee und Traubensilberkerze (Cimicifuga) verstärken eventuell ein Progesteron-Untergewicht (Gelbkörperschwäche) in der zweiten Zyklushälfte.
Für eine effektive Behandlung von Unfruchtbarkeit ist eine ganzheitliche Sicht auf die Patientin nötig. Der alleinige Einsatz einer einzelnen Pflanze bzw. eines entsprechenden Präparates bewirkt unter Umständen nicht viel - obwohl die genannten Pflanzen durchaus wirksam sind! Insofern ist es ratsam, sich qualifizierte Hilfe einzuholen.
Quelle: "Naturarzt - Ihr Gesundheitsratgeber"