Patientenrechte: Mit Wissen die Patientensouveränität stärken
Archivmeldung vom 11.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWas kann ich als Patient tun, wenn ich an der vorgeschlagenen Behandlung zweifle? Darf ich meine Patientenakte einsehen? Wie gehe ich vor, wenn ich einen Behandlungsfehler vermute? Antworten auf diese und weitere Fragen rund um das Thema Patientenrechte gibt die Stiftung Gesundheitswissen in ihrer Themenwoche vom 13. bis 17. September 2021.
Patientenrechte legen die Rechte und Pflichten von Behandlern und Patienten fest. Die wichtigsten dieser Regelungen finden sich im Patientenrechtegesetz. Ärztliche Aufklärungs- und Dokumentationspflichten und das Recht auf Selbstbestimmung sind beispielsweise darin festgehalten. Oder das Recht auf Einsicht in die Behandlungsunterlagen, auf freie Arzt- und Krankenhauswahl sowie das Recht auf Unterstützung bei vermuteten Behandlungsfehlern. Seit 2013 ist das Patientenrechtegesetz in Kraft - aber immer noch kennen zu wenige die Regelungen, wie Umfragen zeigen.
"Doch nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern", betont Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. "Das Wissen über die eigenen Rechte und Pflichten gegenüber dem behandelnden Arzt, der Klinik oder der Krankenversicherung ist eine wichtige Grundlage für mehr Patientensouveränität", so Suhr. Darum setzt die Stiftung Gesundheitswissen in ihrer Arbeit auf eine gezielte Förderung der Patientensouveränität. Sie hilft auch dabei, dass sich Patientinnen und Patienten im Gesundheitswesen besser orientieren können.
Gerade bei den Patientenrechten sind aber noch Verbesserungen sowohl bei der Kenntnis als auch bei der Durchsetzung der individuellen Rechte nötig. Informationen über Mitwirkungs- und Beteiligungsmöglichkeiten können Menschen dabei unterstützen, sich mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen aktiv einzubringen. "Das stärkt nicht zuletzt eine auf wechselseitigem Vertrauen basierende Patienten-Arzt-Beziehung und gemeinsam getragene Entscheidungen", erläutert Suhr.
Die Inhalte der Themenwoche Patientenrechte im Überblick:
- Montag: Bei Zweifeln: Ärztliche Zweitmeinung einholen
- Dienstag: Patientenrechte im Krankenhaus
- Mittwoch: Patientenverfügung & Vorsorgevollmacht - Planen für den Ernstfall
- Donnerstag: Expertenchat: Mangelnde Aufklärung, Behandlungsfehler & Co: Wie kann ich meine Rechte durchsetzen?
- Freitag: Verdacht auf Behandlungsfehler - was tun?
"Mit unserem multimedialen Informationsangebot wollen wir einen Überblick über dieses wichtige Thema geben", sagt Suhr. "Die unterschiedlichen Zugänge zu den Informationen - Film, Text und Grafik - tragen dem unterschiedlichen Rezeptionsverhalten von Menschen Rechnung," so Suhr.
Die Informationen entstanden in Zusammenarbeit mit Dr. Rainer Hess, Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. Hess ist Jurist für Medizin- und Gesundheitsrecht und ehemaliger unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Anlässlich des Welttages der Patientensicherheit am 17. September bietet die Stiftung Gesundheitswissen am Vorabend einen Expertenchat zum Thema Patientenrechte an.
Online-Expertenchat am 16. September 2021, ab 17.30 Uhr, Dauer: 1h
"Mangelnde Aufklärung, Behandlungsfehler & Co: Wie kann ich meine Rechte durchsetzen?" Mehr zum Expertenchat und zur Anmeldung: https://ots.de/O9SdSu
Der Expertenchat ist kostenfrei und findet online als Live-Chat statt. Fragen können während der Veranstaltung über die Chatfunktion bei YouTube gestellt werden oder auch gerne vorab per E-Mail gesandt werden an [email protected]. Eine Anmeldung ist erforderlich. Es soll darüber informiert werden, welche Patientenrechte es gibt, wo diese geregelt sind und wie man sie im Zweifelsfall durchsetzen kann. Tipps aus der Beratungspraxis, z. B. an wen man sich bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler wendet, kommen von der Juristin Anja Lehmann von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).
Quelle: Stiftung Gesundheitswissen (ots)