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Frostschutzmittel: für Autos brauchbar, für Menschen giftig

Archivmeldung vom 25.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: M.E. / pixelio.de
Bild: M.E. / pixelio.de

Fast jeder Autofahrer hält im Winter einen Vorrat an Frostschutzmitteln im Auto oder in der Garage bereit. Das in den meisten Mitteln enthaltene Ethylenglykol senkt den Gefrierpunkt von Kühl- und Scheibenwaschflüssigkeiten und verhindert so, dass sie gefrieren. So weit, so praktisch. Doch Ethylenglykol hat eine zweite Seite: Es ist schon in geringen Mengen hochgiftig. Darauf weist die Aktion Das Sichere Haus (DSH), Hamburg, hin.

"Wer mehr als ein Schluck der Kühlerfrostschutzflüssigkeit trinkt, riskiert schwere Vergiftungen mit Atmungs- und Nierenfunktionsstörungen", sagt Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der DSH. Tückisch ist, dass es erst nach etwa einer halben Stunde Anzeichen für eine Vergiftung gibt wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Erbrechen. Oft werden diese Symptome dann nicht mehr mit dem Frostschutzmittel in Verbindung gebracht. Das kann, abhängig von der aufgenommenen Menge und der Zeit, gravierende gesundheitliche Folgen haben wie Schäden des zentralen Nervensystems (Kopfschmerzen, Schwindel, Krämpfe), Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen.

Kinder besonders gefährdet

Gefährdet sind vor allem Kinder. Sie verwechseln den süßlich riechenden und attraktiv eingefärbten Frostschutz mit trinkbarer Limonade. Das passiert dann leicht, wenn sich die Chemikalie in einer Limonade- oder Saftflasche befindet. Deshalb müssen Frostschutzmittel stets in der Originalverpackung an einem Ort lagern, den Kinder nicht erreichen können.

Erste Hilfe bei Vergiftungen mit Frostschutzmitteln:

1. Keine Gabe von Medizinkohle: "Das in Frostschutzmitteln enthaltene Ethylenglykol wird nur in geringem Maße an Kohle gebunden. Wer einer Person, die Frostschutzmittel getrunken hat, dennoch Medizinkohle gibt, verliert wertvolle Zeit, in der die Gesundheit des Patienten Schaden nehmen kann," sagt Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der DSH.

2. Anruf in einem Giftinformationszentrum. Dabei den Frostschutzmittel-Behälter zur Hand haben, damit die Zusammensetzung geklärt werden kann.

3. Bei Haut- und Augenkontakt: mit Wasser abwaschen oder ausspülen.

4. Bei Symptomen wie Erbrechen oder Atemnot sofort den Rettungsdienst rufen (112).

Quelle: DSH

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