Starker Pferderücken: Pferde-Physiotherapeutin verrät die 5 besten Übungen dafür
Archivmeldung vom 30.09.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie Gesundheit und das Wohl eines Pferdes hängen stark von der Stärke und Flexibilität seines Rückens ab. Ein starker Pferderücken ist nicht nur für den sportlichen Erfolg essentiell, sondern auch für die allgemeine Lebensqualität des Tieres.
"Probleme und Verspannungen in diesem Bereich werden häufig erst spät erkannt - oftmals dann, wenn bereits chronische Schäden eingetreten sind", sagt Julia Greb, Tierphysiotherapeutin und -osteopathin. Sie betont, dass die richtigen Übungen eine präventive wie rehabilitative Wirkung haben können. Die 5 besten Übungen für einen starken Pferderücken verrät sie in diesem Beitrag.
Tipp 1: Stangenarbeit
Eine gute Möglichkeit, den Rücken des Pferdes zu stärken, bietet Stangenarbeit. Diese kann man sowohl reiterlich umsetzen als auch vom Boden aus. Bei der Stangenarbeit muss die Stange nicht erhöht sein, sondern kann auf dem Boden liegen. Wer den Schweregrad steigern möchte, kann die Stange auch erhöht einsetzen. Ebenso besteht die Möglichkeit, mit mehreren Stangen zu arbeiten. In diesem Fall können die Stangen in gleichmäßigen Abständen hintereinander platziert werden. Oder aber man variiert die Distanzen zwischen den Stangen. Auf diese Weise erreicht man über die Veränderung der Schrittlänge einen anderen Effekt im Aufwölben des Rückens. Nicht zuletzt können Reiter bei der Stangenarbeit auch über Tempounterschiede den Rücken des Pferdes unterschiedlich beanspruchen und stärken.
Tipp 2: Bergauf- und bergabreiten
Ein gutes Ganzkörpertraining, das vor allem die Rückenmuskulatur des Pferdes aufbaut, ist das Bergauf- und Bergabreiten. Dabei ist diese Übung besonders einfach in den Alltag - beispielsweise bei den Spaziergängen - integrierbar. Sinnvoll ist dieses Training, da sich die Muskeln des Pferdes immer wieder dehnen und zusammenziehen. Außerdem fördert vor allem das Bergaufreiten eine aktive Hinterhand, wodurch der Rücken mit aufgebaut und stabilisiert wird.
Tipp 3: Die Bergziege
Die Übung "Bergziege" stammt ursprünglich aus den Zirkuslektionen. Sie kann aber ebenso gut zum Stärken des Rückens eingesetzt werden. Bei der Bergziege befindet sich der Reiter nicht auf dem Pferd, sondern neben ihm. Dabei positioniert er sowohl die Hinterhand unter den Schwerpunkt, also in Richtung Mitte des Pferdes, als auch die Vorhand. Was passiert hier? Durch diese Übung kann der Reiter ein schönes Aufdehnen der gesamten Oberlinie erzeugen.
Tipp 4: Equikinetik
Die Equikinetik hat zum Ziel, beim Pferd eine gleichmäßige Muskulatur aufzubauen, die den Reiter tragen kann. Dabei werden die Pferde in einer exakten Quadratvolte gearbeitet, in Dauerinnenstellung und Biegung sowie mit sehr häufigen Handwechseln. Richtig durchgeführt kann man über Equikinetik das Geraderichten des Pferdes erreichen - und damit auf lange Sicht mehr Stabilität im Rücken.
Tipp 5: Doppellongenarbeit
Nicht zuletzt trägt auch die Doppellongenarbeit zum gezielten Aufbau der Rückenmuskulatur bei. Wichtig ist, die Longe hinter dem Pferd entlang zu führen und nicht über den Rücken. Denn allein der Berührungsimpuls durch die Doppellonge im Bereich der Hinterhand sorgt für eine bessere Aktivierung ebendieser und dementsprechend ein besseres Untertreten des Pferdes. Hierdurch wird der Rückenmuskel stärker aktiviert und aufgebaut.
Allgemein gilt:
Ein gezielter Aufbau der Rückenmuskulatur sollte bei jedem Pferd regelmäßig in das Training des Pferdes eingebaut werden, da der Mensch mit seinem Reitergewicht auf der schwächsten Stelle des Pferdes sitzt. Daher ist die Bedeutung einer gestärkten Rückenmuskulatur sehr hoch und sollte immer wieder in das eigene Bewusstsein gerufen werden.
Quelle: Julia Greb (ots)