Vergiftungen: Im Notfall Ruhe bewahren
Archivmeldung vom 10.12.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn Eltern erkennen, dass das eigene Kind etwas Giftiges verschluckt hat, reagieren sie in der Regel sofort panisch. Das ist sehr menschlich und verständlich, hilft dem Kind aber überhaupt nicht - im Gegenteil! Besser ist es, auch in solchen extremen Situationen kühlen Kopf zu bewahren, schreibt die Apotheken Umschau.
Chefredakteur Peter Kanzler erklärt, wie man sich bei Vergiftungs-Unfällen am besten verhält:
"Zunächst einmal ganz wichtig: Bewahren Sie Ruhe! Rufen Sie bei Kreislaufstörungen und vor allem, wenn das Kind auch bewusstlos ist, zunächst den Notarzt und erst dann die Giftnotrufzentrale. Geben Sie dann am Telefon detailliert - soweit Ihnen das möglich ist - an, wer was wann eingenommen oder verschluckt hat und wie alt auch das Kind ist."
Außerdem können die Eltern weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen. Sinnvoll ist es zum Beispiel, die Schleimhäute frei zu spülen:
"Geben Sie der betroffenen Person zu trinken, aber nicht zu viel, zwei Gläser reichen. Am besten ist Wasser, Milch ist weniger geeignet. Vermeiden Sie - und das ist ganz entscheidend - künstliches Erbrechen, dies könnte nämlich die Schleimhäute ein weiteres Mal verätzen oder verletzen."
Damit es gar nicht erst zu Vergiftungs-Unfällen kommt, muss die Wohnung kindersicher sein. Das gilt besonders für Gefahrstoffe:
"Gefährliche Stoffe, vor allem Reinigungsmittel, Farben, Lampenöle, aber auch Alkohol und Zigaretten müssen außerhalb der Reichweite von Kindern verstaut sein. Bei Medikamenten gilt, dass man sie stets in einem verschließbaren Schrank unterbringen soll. Und auch das ist wichtig: Wenn Sie diesen Schrank haben, dann legen Sie aber den Schlüssel so griffbereit, dass Sie ihn im Notfall sehr zügig und sehr schnell finden."
Am besten sucht man sich schon vor einem Unfall die Telefonnummer der zuständigen Giftnotrufzentrale heraus und befestigt sie am Telefon. Alle Nummern findet man im Telefonbuch oder in der aktuellen Apotheken Umschau. Außerdem informiert das Magazin über giftige Zierpflanzen im Garten. Gefährlich sind zum Beispiel Eibe, Buchsbaum und Efeu.
Quelle: Wort und Bild Apotheken Umschau