Richtig atmen steigert die Lebensqualität: Langsamerer Herzschlag, niedrigeres Stresslevel
Archivmeldung vom 08.05.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Covid-Pandemie hat die Leistung der Lunge in den Fokus gerückt wie nie zuvor. Wer schlechter Luft bekommt, ist weniger körperlich belastbar - was sich wiederum negativ auf die Atemleistung auswirkt. Ein Teufelskreis, dem sich mit richtiger Atemtechnik begegnen lässt. Auch die meisten gesunden Menschen schöpfen das Potenzial des Luftholens nicht aus.
"Atmen kann uns Kraft, Ruhe und Gesundheit schenken", sagt Prof. Thomas Loew, Leiter der Abteilung für Psychosomatik am Universitätsklinikum Regensburg, im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Das sei biologisch messbar: "Durch die Verlangsamung der Atmung gaukeln wir dem Körper eine Pause vor. Das Herz schlägt langsamer, die Verdauung springt an, die Zellen bekommen die Chance, ihren Schmutz loszuwerden", sagt Loew. Zudem sinke das Stress- und Angstlevel.
Atemübungen: Lippenbremse weitet die Bronchien
Das "entschleunigte Atmen" lässt sich üben. Bei der Lippenbremse atmet man beispielsweise langsam durch die Nase ein und durch den nur minimal geöffneten Mund aus. Die Lippen liegen leicht aufeinander, sodass noch Luft durchkommt und sie bei der Ausatmung flattern. Durch die so gebremste Ausatmung weiten sich die Bronchien. Mit der nächsten Einatmung strömt mehr Sauerstoff in die Lunge.
Am stärksten allerdings wirkt in Sachen Atmung die Bewegung: Im Guten wie im Schlechten, denn Bewegungsmangel lässt auch die Rumpfmuskulatur verkümmern. Wer zu lang und gekrümmt sitzt, schränkt die Beweglichkeit seines Zwerchsfells ein: Dadurch sinkt die Belüftung und Durchblutung der unteren Lungenabschnitte.
Bei akuter Atemnot sofort den Notarzt rufen
Vor allem bei Krankheiten wie Asthma ist es wichtig, atemerleichternde Haltungen zu beherrschen. Bei Kurzatmigkeit hilft neben der Lippenbremse etwa der Kutschersitz: Der Oberkörper ist im Sitzen weit nach vorne gebeugt, Unterarme mit Ellenbogen liegen auf den Oberschenkeln. Das entlastet den Brustkorb, die Lungen werden besser belüftet. Auch ohne chronisches Lungenleiden, kann das Atmen akut erschwert sein, etwa wegen einer Lungenentzündung. Bei plötzlicher oder zunehmender Atemnot unverzüglich den Notarzt rufen.
Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)