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Pflege: So gehen Sie mit Ihren Gefühlen um

Archivmeldung vom 15.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Pflege (Symbolbild)
Pflege (Symbolbild)

Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Wut, Angst, Ekel, sogar Hass: In der Pflege kommen starke Emotionen hoch und belasten den pflegenden Angehörigen. Doch sind solche Gefühle wichtig: "Die unangenehmen Gefühle weisen auf etwas hin, das momentan in den Bedürfnissen eines Menschen nicht stimmt", sagt Imke Wolf, die die psychologische Online-Beratung pflegen-und-leben.de gegründet hat, im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber".

So können Wut und Gereiztheit ein Zeichen dafür sein, dass die eigenen Belastungsgrenzen erreicht sind.

Reden hilft mit den eigenen Gefühlen klarzukommen

Ein mögliches Szenario: Der demenzkranke Vater beschuldigt die pflegende Tochter immer wieder, sich nicht um ihn zu kümmern. Die Folge sind angespannte Muskeln und ein rasender Puls. Der Körper schaltet in den Kampfmodus. In dieser Situation hilft Distanz. Den Raum verlassen, bevor die Sicherungen durchbrennen. Manche spazieren eine Viertelstunde um den Block oder verausgaben sich beim Radfahren, andere gehen auf den Balkon und singen. Wieder andere schlagen so lang mit dem Handtuch auf den Rand der Badewanne, bis es wieder geht. Auch sprechen hilft - etwa mit einer guten Freundin oder in einer Selbsthilfegruppe. Denn durchs Reden kommt man oft besser mit den eigenen Gefühlen klar.

Auszeiten gönnen, gute Momente genießen

Wenn es geht, hilft es auch, mit dem Angehörigen über die eigenen Gefühle zu sprechen. Dabei sollten aber beide Seiten zu Wort kommen, das gelingt mit der Frage: Wie geht es uns beiden in der Pflege? Ab und an sollte sich der Pflegende auch eine Auszeit gönnen. Ein freier Nachmittag lässt sich eventuell mithilfe der Nachbarn oder einer Tagespflege in die Tat umsetzen. Auch der Gedanke an ein Heim darf möglich sein, wenn die Belastung zu groß wird. Im Pflegealltag tut es gut, sich bewusst schöne Erinnerungen ins Gedächtnis zu holen - und gute Momente zu genießen.

Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)


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