Experten raten pflegenden Angehörigen, auf Zeichen von Überforderung zu achten
Archivmeldung vom 17.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie meisten Pflegebedürftigen werden in Deutschland zu Hause versorgt. Eine Aufgabe, die viel Einsatz und Energie erfordert. Nicht selten über Jahre hinweg rund um die Uhr gefordert, geraten viele Pflegende an ihre körperlichen und seelischen Grenzen.
"Oft wenden sie sich erst an uns, wenn sie nicht mehr weiter wissen", sagt Nicole Kaller, Sozialpädagogin des Caritaszentrums München West und Würmtal, im Patientenmagazin "HausArzt". Um eine solche Situation zu vermeiden, rät die Expertin pflegenden Angehörigen, an Pflegekursen teilzunehmen. Dort wird auch das Problem der eigenen Überforderung thematisiert. Wo solche Schulungen angeboten werden, wissen Hausärzte, aber auch die Pflegekassen und die Beratungsstellen für pflegende Angehörige. Darüber hinaus wird in den Kursen auch vermittelt, welche Pflegearten den Bedürftigen zustehen und worauf bei der Einteilung in Pflegestufen zu achten ist. Denn kommt der Medizinische Dienst der Krankenkasse (MDK) ins Haus, um die Pflegestufe festzulegen, neigen viele Kranke dazu, ihre Leistungsfähigkeit besser darzustellen, als sie tatsächlich ist. Sie wollen zeigen, was sie alles noch können. Da kommt es durchaus vor, dass in der Folge eine zu niedrige Pflegestufe zugeteilt wird. "Um solche Missverständnisse zu vermeiden, empfehlen wir Angehörigen, ein Pflegetagebuch zu führen", sagt Arno Kaiser, Pflegeberater der AOK Brandenburg.
Quelle: Wort und Bild