Hormon-Karussell und Zyklusbeschwerden: Ätherische Öle gleichen natürlich aus

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Der weibliche Körper ist ein wahres Wunderwerk der Natur - immer im Wandel, von der Pubertät bis in die Wechseljahre. Doch der Alltag lässt oft kaum Möglichkeiten, den natürlichen Schwankungen ausreichend Raum zu geben. Indem sie ganzheitlich ausgleichend auf Psyche, Nerven, Hormon- und Immunsystem wirken, können ätherische Öle viele Dysbalancen lindern und die Selbstregulierungskräfte anregen - sei es bei Prämenstruellem Syndrom, Regelschmerzen oder Wechseljahrsbeschwerden. Eine Expertin erklärt, wie die ätherischen Öle wirken und welche sich zur Förderung einer gesunden, sinnlichen Weiblichkeit besonders bewährt haben.
"Wir Frauen sind nun mal nicht jeden Tag gleich und unser wunderbarer Körper hat es verdient, dass wir ihn im Wandel der jeweiligen Phasen lieben lernen", sagt Anusati Thumm, Aromatherapieexpertin, Buchautorin und international tätige Referentin.
Die natürlichen Schwankungen, denen Frauen unterliegen, sind auf die Wirkung verschiedener Hormone zurückzuführen. Während Östrogen während des gesamten Zyklus´ ausgeschüttet wird, produziert der Körper Progesteron nur in der zweiten Zyklushälfte. In der ersten Zyklusphase haben Frauen oft viel Energie, in der zweiten bevorzugen viele eher Rückzug, Wärme und Ruhe.
"Wir sollten annehmen, dass es Tage gibt, an denen wir emotionaler und empfindlicher sind als an anderen, indem wir auf unsere Bedürfnisse hören und sie ernst nehmen", so Thumm.
Wie können ätherische Öle helfen, den Hormonhaushalt auszugleichen?
Ätherische Öle wirken auf drei Wegen. Zum einen, indem sie über die Nase direkt auf das limbische System im Gehirn wirken und dort Emotionen auslösen. Das limbische System ist einer der ältesten Teile unseres Gehirns, in dem unter anderem der Hormonhaushalt über den Hypothalamus und die Hypophyse geregelt wird. Speziell die beiden Sexualhormone Östrogen und Progesteron werden durch die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) gesteuert.
Naturreine ätherische Öle können aber noch mehr. So haben sie zweitens einen ganzheitlichen Einfluss auf das Zusammenspiel von Psyche, Nerven, Hormon- und Immunsystem (sogenannte Psychoneuroimmunologie). Bestimmte ätherische Öle können neben einer hormonell ausgleichenden Wirkung auch die Ausschüttung von Botenstoffen wie Serotonin oder Endorphin, sogenannten Glückshormonen, verstärken.
Der Hypothalamus ist die oberste "Hormonschaltzentrale". Sie reguliert sowohl das Geschlechtshormonsystem als auch die Stresshormone. Oft können Frauen nicht unterscheiden, ob Zyklusunregelmäßigkeiten, Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen auf Stress oder auf einen unregelmäßigen Hormonhaushalt zurückzuführen sind. Hier können ätherische Öle drittens die Produktion bestimmter Botenstoffe sanft anregen oder eine Überproduktion regulieren. Gleichzeitig können sie den Hormonhaushalt und Stresslevel ins Gleichgewicht bringen.
Dabei ist es nach Thumms Überzeugung wichtig zu wissen, dass ätherische Öle keine Hormone sind und auch keine Phyto-Östrogene enthalten. Sie wirken ausschließlich über den Hypothalamus und die Hypophyse indirekt ausgleichend, regen die Selbstregulierungskräfte an und unterstützen das Wohlbefinden.
Dir fünf wichtigen ätherischen Öle mit hormonell ausgleichender Wirkung
- Muskatellersalbei: Das Öl wird aufgrund seiner hormonausgleichenden und stark krampflösenden Wirkung als wirksames Mittel in der Frauenheilkunde eingesetzt. Es löst Menstruationskrämpfe, wirkt stressreduzierend, aphrodisierend und stark stimmungshebend.
- Rosengeranie: Der blumige, rosenartige Duft hat eine herzöffnende, stark angstlösende und stressreduzierende Wirkung. Das Öl wirkt hormonell ausgleichend und hat sich bei unregelmäßigen Zyklen und in den Wechseljahren gut bewährt.
- Zypresse: Ätherisches Zypressenöl ist bekannt für seine hormonausgleichenden, blutungs-und schweißregulierenden Eigenschaften und wird oft bei klassischen Frauenbeschwerden wie Wassereinlagerungen, Krampfadern und Cellulite eingesetzt. Der holzige Duft wirkt aufbauend und stabilisierend.
- Neroli: Laut einer Studie aus dem Jahr 2014* hilft das Schnuppern an Neroli Frauen in und nach den Wechseljahren, den Blutdruck zu senken, den Hormonspiegel auszugleichen und Herzrasen zu lindern. Es ist außerdem belegt, dass es eines der ätherischen Öle mit der stärksten beruhigenden und antidepressiven Wirkung ist.
- Sandelholz: Das balsamisch duftende ätherische Öl wirkt juckreizstillend, hautpflegend, hormonell ausgleichend und beruhigt bei nervöser Erschöpfung. Bei stressbedingtem Libidoverlust wird es in sinnlichen Bädern und Massageölen eingesetzt.
DIY-Rezept Schüttelemulsion bei unregelmäßigen Zyklen oder hormonellem Ungleichgewicht in den Wechseljahren
30 ml Granatapfelsamenöl
30 ml Mandelöl
40 ml Rosenwasser
5 Tropfen Zypresse
5 Tropfen Rosengeranie
5 Tropfen Muskatellersalbei
5 Tropfen Neroli 10%
Ätherische Öle mit den Pflegölen und dem Rosenwasser in einer Sprühflasche mischen. Die Schüttelemulsion vor jeder Anwendung gut schütteln und ein- bis zweimal täglich auf dem Unterleib auftragen.
Quelle: PRIMAVERA LIFE (ots) /ExtremNews