Steuern sparen mit einer Holding? - Henrik Telepski verrät, was Unternehmen beachten müssen
Archivmeldung vom 11.03.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithHenrik Telepski ist Experte für Steuern und Geschäftsführer der Telepski Treuhand GmbH. Gemeinsam mit seinem Team unterstützt er insbesondere digitale Unternehmen aus der Schweiz bei der erfolgreichen Optimierung ihrer Steuerangelegenheiten. Die Basis hierfür stellt eine ganzheitliche Unternehmensberatung dar. Dank ihr können die Klienten von Henrik Telepski dauerhaft funktionierende Steuerstrategien erarbeiten, die bis zu sechsstellige Einsparungen pro Jahr ermöglichen.
Zwar erweist sich die GmbH in der Schweiz als die beliebteste Form der Kapitalgesellschaft, doch damit besteht in ihr nicht automatisch die beste Unternehmensstruktur. Das zeigt auch der derzeitige Trend, der mittlerweile mehr und mehr in Richtung Holding-Struktur geht. Schliesslich bietet diese Ergänzung einige steuerliche Vorteile, die sich Unternehmen nur ungern entgehen lassen möchten. "Unternehmen in der Schweiz können ihre Steuerlast auf unterschiedlichen Wegen senken. Das Modell der Holding ist ein hervorragendes Beispiel dafür", verrät der Treuhänder Henrik Telepski von der Telepski Treuhand GmbH. Dennoch müssen Unternehmen einige wesentliche Punkte beachten, bevor sie sich als Holding aufstellen.
Attraktive Einsparmöglichkeiten ausschöpfen
In erster Linie gilt es zu beachten, dass es sich bei einer Holding nicht um eine eigenständige Rechtsform, sondern eher um eine Organisation mehrerer Kapitalgesellschaften handelt. So setzt sich eine klassische Holding-Struktur in der Regel aus mindestens zwei Kapitalgesellschaften, meist in Form von GmbHs, zusammen.
Die Vorteile der Holding-Struktur sind dabei offensichtlich: So können Unternehmen mit ihrer Hilfe einerseits ihre Strukturierung optimieren. Andererseits eröffnen sich ihnen dank ihr vielfältige Möglichkeiten, Steuern zu sparen: Hält die Muttergesellschaft mindestens zehn Prozent der Anteile einer Tochtergesellschaft oder verfügt über einen Verkehrswert von mehr als eine Million Schweizer Franken, sind die ausgeschütteten Dividenden für die Holding praktisch steuerfrei. Sollte sie weniger als zehn Prozent der Anteile halten, ist jedoch keine Steuerbegünstigung vorgesehen. Darüber hinaus kann eine Holding eine Tochtergesellschaft praktisch steuerfrei verkaufen. Für die Festsetzung des Veräusserungsgewinns spielt die Höhe der Beteiligung an der Tochtergesellschaft keine Rolle.
Mit Blick auf die verfügbaren Möglichkeiten der Steueroptimierung überrascht es nicht, warum immer mehr Unternehmen in der Schweiz mit dem Holding-Modell liebäugeln. Jedoch dürfen sie die gesenkten Kosten nicht über den höheren Organisations- und Verwaltungsaufwand hinwegtäuschen. Unternehmen müssen also sorgsam kalkulieren, ob die reduzierten Steuern den Aufwand einer Umstrukturierung rechtfertigen.
Wesentliche Voraussetzungen, um dank der Holding Steuern zu sparen
Um herauszufinden, ob sich eine Holding für ein Unternehmen lohnt, gilt es zunächst das klare Ziel der Beteiligung der Holding zu definieren und mögliche Szenarien im Voraus zu kalkulieren. So steht beispielsweise fest: Die Dividenden- und Veräusserungsgewinne befinden sich zunächst auf Ebene der Holding. Sollen diese an die Gesellschafter als natürliche Personen ausgezahlt werden, ist mit den regulären Steuerarten wie etwa der Kapitalertragssteuer oder der Einkommenssteuer zu rechnen. Somit ergeben sich beim privaten Mittelbedarf keine steuerlichen Vorteile. Eine Holding ist finanziell gesehen also hauptsächlich dann interessant, wenn der Gewinn einbehalten und reinvestiert wird.
Gleichzeitig können spezielle Verfahren für die Gesellschafter angewandt werden, damit diese bei der Gewinnausschüttung steuerlich profitieren: Die Holding darf beispielsweise ein Darlehen an einen Gesellschafter vergeben. Dieses lässt sich etwa für eine Immobilieninvestition nutzen. Die Mieteinnahmen können anschliessend zur Rückzahlung des Darlehens genutzt werden. Daneben bietet das an bestimmte Voraussetzungen geknüpfte Teilbesteuerungsverfahren die Möglichkeit, jährliche Gewinnausschüttungen der Holding-GmbH steuergünstig zu verteilen. Bis zu 50 Prozent der Dividenden sind für die Gesellschafter dann steuerfrei.
Warum eine Holding für viele Schweizer Unternehmen also derart interessant ist, liegt damit auf der Hand. Trotz aller Vorteile ergibt sich aus ihr jedoch keine pauschale Lösung, weshalb Unternehmen genau abwägen sollten, ob und inwieweit sich eine derartige Umstrukturierung für sie lohnen würde. Eines steht jedoch fest: Möchten Unternehmen ihre Kosten und Steuern senken, führt auch weiterhin kein Weg an einer individuellen Steuerstrategie vorbei.
Quelle: Telepski Treuhand GmbH (ots)