Energetische Modernisierung - Experte verrät, welche Förderprogramme Hausbesitzer kennen sollten
Archivmeldung vom 07.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUm den steigenden Energiekosten und neuen gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden, wollen viele Hausbesitzer ihre Immobilien energetisch modernisieren. Etliche wissen jedoch nicht, welche Förderprogramme ihnen zur Verfügung stehen, um die finanzielle Belastung zu minimieren.
Unzureichende Informationen und komplexe Antragsprozesse schrecken viele ab, die notwendigen Schritte zur Modernisierung zu unternehmen. Dabei gibt es zahlreiche Förderprogramme, die Hausbesitzern helfen können, ihre Immobilien effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Die richtige Kombination aus staatlichen Zuschüssen und günstigen Krediten kann die Modernisierungskosten erheblich senken und den Prozess deutlich erleichtern. Nachfolgend wird erläutert, welche Programme Hausbesitzer kennen sollten und wie sie diese effektiv nutzen können.
Energieeffizient sanieren - Wohngebäude (KfW-Programm 261)
Das KfW-Programm 261 richtet sich an Hausbesitzer, die eine umfassende energetische Sanierung ihrer Wohngebäude anstreben. Dieses Programm gewährt Kredite bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit. Tilgungszuschüsse variieren zwischen 5 und 45 Prozent, abhängig vom erreichten Effizienzhaus-Standard. Die Zinssätze beginnen bei 1,96 Prozent. Gefördert werden Maßnahmen wie Dämmung, Fenstererneuerung, Heizungsoptimierung und die Integration erneuerbarer Energien. Vor der Beantragung sollte unbedingt ein Energieberater konsultiert werden, um die besten Sanierungsstrategien zu ermitteln.
Nichtwohngebäude energieeffizient sanieren (KfW-Programm 263)
Für Besitzer von Nichtwohngebäuden bietet das KfW-Programm 263 entsprechende Förderungen an. Ähnlich wie beim Programm 261 können hier Kredite bis zu 150.000 Euro pro Einheit beantragt werden. Auch der Tilgungszuschuss liegt im Bereich von 5 bis 45 Prozent, abhängig vom erreichten Effizienzhaus-Standard. Gefördert werden Maßnahmen wie Dämmung, Fensteraustausch und Heizungsmodernisierung sowie die Integration erneuerbarer Energien. Die Zinssätze beginnen bei 1,96 Prozent, wodurch attraktive Finanzierungsmöglichkeiten für Gewerbetreibende und Institutionen geschaffen werden.
Sanierungsoptionen für ältere Gebäude (KfW-55-Standard)
Ältere Gebäude können oft auf den KfW-55-Standard saniert werden, was bedeutet, dass das Gebäude nach der Sanierung nur noch 55 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes benötigt. Erreicht man dabei einen Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien, kann zusätzlich ein EE-Zuschuss gewährt werden. Für sogenannte "Worst Performing Buildings", also Gebäude, die energetisch in die schlechteste Kategorie H fallen und vor 1957 gebaut wurden, gibt es einen zusätzlichen Zuschuss von 10 Prozent. Kombiniert man diesen Zuschuss mit einer Sanierung auf KfW-55-Standard, können bis zu 30 Prozent Förderung erreicht werden.
Serielle Sanierung und KfW-40-Standard
Im Falle einer seriellen Sanierung können zusätzliche Zuschüsse von 15 Prozent in Anspruch genommen werden. Bei gleichzeitiger Beantragung des Worst Performing Building-Zuschusses reduziert sich dieser zusätzliche Zuschuss auf 10 Prozent, was eine Gesamtsumme von bis zu 40 Prozent an Förderung ergibt. Wird die Sanierung sogar auf den KfW-40-Standard durchgeführt, kann der Zuschuss auf bis zu 45 Prozent ansteigen. Ferner werden bis zu 50 Prozent der Planungsleistungen erstattet, einschließlich der Kosten für Energieberater, die in der Regel zwischen 4.000 und 20.000 Euro liegen.
Wohnungseigentumsprogramm (KfW-Programm 124)
Das KfW-Programm 124 richtet sich an Personen, die entweder den Erwerb oder den Bau von selbstgenutztem Wohneigentum finanzieren möchten, und eignet sich auch für die Sanierung von bestehendem Wohneigentum. Es bietet günstige Kredite, die vor allem den Erwerb oder Neubau von Eigenheimen unterstützen. Obwohl es primär auf den Erwerb ausgerichtet ist, kann es auch für die Sanierung von Eigentum genutzt werden.
Altersgerecht Umbauen (KfW-Programm 159)
Für den altersgerechten Umbau von Wohngebäuden bietet das KfW-Programm 159 Unterstützung. Es stehen Kredite bis zu 50.000 Euro bei einem effektiven Jahreszins von 2,69 Prozent zur Verfügung. Ziel ist es, Wohnräume barrierefrei und für ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu gestalten. Gefördert werden unter anderem der Einbau von Aufzügen, die Anpassung von Badezimmern und die Beseitigung von Barrieren im Wohnumfeld.
Erneuerbare Energien (KfW-Programm 270)
Das KfW-Programm 270 richtet sich an Investoren und Privatpersonen, die in Photovoltaikanlagen und andere erneuerbare Energien investieren möchten. Es bietet Kredite zu Zinssätzen ab 5,21 Prozent. Obwohl die Zinssätze im Vergleich zu anderen Förderprogrammen weniger attraktiv erscheinen, stellt dieses Programm eine zusätzliche Finanzierungsquelle dar.
Über Luca Arenz:
Luca Arenz ist der Geschäftsinhaber der ARCenergie GmbH, einem Ingenieurbüro für Bauphysik, spezialisiert auf Fördermittel, Energieberatung, Nachhaltigkeitszertifizierungen (DGNB), Schallschutz, Wärmeschutz sowie Brandschutz und Qualitätskontrolle. Im ARCenergie-Team befinden sich Bauingenieure, Architekten, Physiker, Vermesser, Dachdecker, Maurer und Zimmerleute, die sich um die technischen Aspekte des Bauprojektes kümmern können. Auf diese Weise kann die ARCenergie GmbH ihre Projekte ganzheitlich planen und Lösungen finden. Weitere Informationen unter: https://www.arcenergie.de/.
Quelle: ARCenergie GmbH (ots)