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Milliardenverluste bei Amazon - wie sollten sich Händler jetzt verhalten?

Archivmeldung vom 04.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Nicklas Spelmeyer Bild: Ecommerce.de Consulting GmbH Fotograf: BURAK CAYCI
Nicklas Spelmeyer Bild: Ecommerce.de Consulting GmbH Fotograf: BURAK CAYCI

Der Online-Gigant Amazon gilt als Schwergewicht des Internethandels. Doch der global agierende Konzern hat zuletzt Milliardenverluste erlitten, die vor allem durch die Coronakrise und den damit verbundenen Rückgang der Bestellungen zu erklären sind.

Dem Konzern geht es trotz dieser Rückschläge unverändert gut. Doch wie sieht es demgegenüber mit den Händlern aus, die das Portal nutzen, um ihre Waren zu verkaufen? Sie könnten durchaus unter den negativen Folgen zu leiden haben, ist sich Nicklas Spelmeyer sicher. Der FBA-Experte zeigt in diesem Beitrag, worauf sich die Händler nunmehr einstellen müssen - und wie sie weiterhin hohe Umsätze erzielen können.

Alle Maßnahmen dienen dem Wachstum

Verbraucher, die im Internet einkaufen, einen Preisvergleich vornehmen oder sich beraten lassen möchten, steuern in der Regel Amazon als Ausgangspunkt ihrer Bemühungen an. Warum auch nicht, immerhin werden hier viele Millionen Artikel aus nahezu allen Ländern der Welt angeboten - und das sogar günstiger als bei den meisten anderen Versandhäusern. Längst hat sich aus dieser Idee ein Gigant der modernen Geschäftswelt entwickelt.

Sein Gründer mahnte in den vergangenen Jahren dennoch zur Vorsicht: Immer wieder deutete Jeff Bezos an, dass es auch einmal Rückschläge in der positiven Entwicklung geben könne. Diese scheinen nun erstmals deutlich erkennbar zu sein. Stiegen die Verkaufszahlen während der Coronapandemie noch an, so sind mit dem Ende des Lockdowns in den meisten Nationen wieder rückläufige Bestellungen zu verzeichnen. Zwar hat Amazon den Aufschwung noch zur Planung und zum Bau von neuen Logistikzentren genutzt, doch auch sie sind gegenwärtig weit von einer Vollauslastung entfernt.

Kein Grund zur Sorge

Das eigentliche Manko liegt in dem Konzept, das Amazon verfolgt: Seit Jahren ist man bestrebt, Kontakte rund um den Globus zu knüpfen, um Waren günstig einkaufen und binnen wenigen Tagen liefern zu können. Vorteile, die letztlich an den Endkunden weitergegeben werden sollen. Der Versandhändler hat sein Imperium auf der Idee des steten Wachstums aufgebaut - das Streben nach Profit dabei aber ein wenig aus den Augen verloren.

Das Geschäftsmodell ging auf: Im Jahr 2021 wurde ein Umsatz von 37,3 Milliarden US-Dollar erzielt. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr konnte um 26,3 Prozent gesteigert werden. Zahlen, von denen viele Unternehmen während der Coronakrise nicht zu träumen wagten. Amazon ist also weiterhin erfolgreich und selbst die zuletzt verzeichneten Milliardenverluste werden einem solchen Giganten kaum schaden können. Zudem ist davon auszugehen, dass auch der seit langer Zeit eingeschlagene Kurs des kontinuierlichen Wachstums in den kommenden Jahren ungebremst fortgesetzt werden kann.

So sollten sich Händler jetzt verhalten

Amazon ist und bleibt ein Erfolgsmodell. Doch die vielen kleinen Händlern, die über die Plattform ihre Waren anbieten, sollten sich jetzt ein wenig mehr wappnen. Statt eines breiten Sortiments ist es ratsam, sich bei der Produktauswahl zu spezialisieren und nur solche Ware anzubieten, für die eine hohe Nachfrage besteht. Empfehlenswert ist dafür die Nutzung der zahlreichen Tools, die Amazon zur Analyse des Kaufverhaltens der Kunden bietet.

Zudem liegt der Fokus künftig auf Artikeln, die in Deutschland produziert wurden oder die vielleicht sogar regionale Besonderheiten aufweisen. Darüber hinaus ist es wichtig, wieder vermehrt die Werbetrommel zu rühren, um das eigene Angebot einer möglichst breit aufgestellten Zielgruppe vorzustellen. Neben der Beschreibung der Waren werden dafür attraktive Bilder und Videos verwendet, die einen zusätzlichen Anreiz für den Kauf setzen. Auf diese Weise sichern sich Händler für jene Zeiten ab, in denen Amazon einmal Verluste zu verzeichnen hat.

Nicklas Spelmeyer ist seit drei Jahren auf der Plattform Amazon erfolgreich als Verkäufer tätig und berät inzwischen über 700 Kunden dabei, ihre Amazon-Präsenz zu optimieren. Sein Fokus liegt auf Marketing und Verkaufspsychologie. Spelmeyer ist außerdem Autor eines viel gelobten Fachbuches über Amazon-Shops und seit kurzer Zeit auch bei YouTube aktiv. Er sitzt mit seinem rund 12-köpfigen Team in Berlin. Mehr Informationen unter: https://www.fbaunstoppable.de/coaching

Quelle: Ecommerce.de Consulting GmbH (ots)


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