Teurer Anschluss: Wie man sich gegen hohe Telefongebühren im Krankenhaus wehrt
Archivmeldung vom 08.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer im Krankenhaus liegt, hat nicht viel zu lachen. Nicht nur, dass man krank ist und sich dementsprechend schlecht fühlt. Man wird auch noch kräftig zur Kasse gebeten, schreibt die "Apotheken Umschau". Denn Patienten, die von der Klinik aus telefonieren wollen, sind auf die Apparate am Krankenbett angewiesen.
Und diese Anschlüsse sind meist unverhältnismäßig teuer, sagt Chefredakteur Peter Kanzler:
"Als Faustregel gilt: Ein Euro Leihgebühr pro Tag. Hinzu kommen aber
noch hohe Gesprächsgebühren. 20 Cent pro Einheit sind keine
Seltenheit, vielfach wird aber auch nicht klar, wie lang eine Einheit
überhaupt dauert. Besonders ärgerlich: Wer einen Patienten im
Krankenhaus anrufen will, muss nicht selten teure 180er-Nummern
wählen."
Den Gewinn teilen sich die Krankenhäuser und die Telefonanbieter,
Patienten und Angehörige müssen die Zeche zahlen. Doch man muss sich
nicht alles bieten lassen:
"Fordern Sie bereits am ersten Tag im Krankenhaus eine detaillierte
Preisliste an, die alle Kosten transparent macht. Beschweren Sie
sich, wenn Ihnen die Gebühren zu hoch vorkommen, zunächst bei der
Klinikleitung und gegebenenfalls bei der lokalen Presse."
Nicht alle Kliniken wollen ihren Patienten ans Portemonnaie. In
manchen Häusern können die Patienten sogar von ihrem eigenen Handy
aus telefonieren:
"Inzwischen haben einige Kliniken das Handyverbot aufgehoben. Mehrere
Untersuchungen haben ergeben, dass die Handystrahlen keinen Einfluss
auf medizinische Geräte haben. Aber ein anderes Problem tut sich auf:
Bei der Freigabe von Handygesprächen muss sichergestellt sein, dass
sich andere Patienten nicht gestört fühlen."
Eine kleine Verbesserung gibt es immerhin inzwischen für Patienten und Angehörige, die die teuren Anschlüsse im Krankenhaus nutzen müssen, so die "Apotheken Umschau": Seit September sind die Anbieter von teuren Sondernummern verpflichtet, vor dem Gespräch eine Preisansage machen.
Quelle: Pressemitteilung Wort und Bild "Apotheken Umschau"