Schnell weglaufen: Werbetexter verrät die Codewörter der Betrüger im Internet
Archivmeldung vom 09.09.2023
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer digitale Raum ist leider nicht nur ein Ort der unendlichen Möglichkeiten, sondern auch ein Tummelplatz für Betrüger. Ob zu gute Deals, falsche Gewinnbenachrichtigungen oder manipulative Verkaufstaktiken - die Gefahr, einem Betrug zum Opfer zu fallen, ist allgegenwärtig. Wie erkennt man aber solche Fallen im digitalen Raum? Und bei welchen Codewörtern sollten sofort die Alarmglocken läuten?
"Es gibt bestimmte Codewörter und Phrasen, die Betrüger oft verwenden. Wenn Sie diese Worte sehen, sollten Sie von entsprechenden Angeboten lieber die Finger lassen", warnt Werbepsychologe Julius Kemnitzer. An welchen Ausdrücken man Betrüger im Internet erkennen kann, verrät Kemnitzer im folgenden Beitrag.
Die Verlockung zu guten Deals
Viele Betrüger locken ihre potenziellen Opfer mit vermeintlich unschlagbaren Angeboten, die zeitlich limitiert sind. Dabei bedienen sie sich bestimmter Codewörter und Phrasen, die darauf abzielen, den Nutzer direkt zum Handeln zu verleiten. Darunter fallen unter anderem die folgenden Ausdrücke:
- "Schnäppchen des Jahrhunderts"
- "Nur für kurze Zeit"
- "Exklusives Angebot"
- "Gratis"
- "Kein Risiko"
- "Nur heute"
"Diese und ähnliche Formulierungen sollen den Eindruck erwecken, dass es sich um eine einmalige Gelegenheit handelt, die man nicht verpassen darf. Vor allem in Kombination mit dem Gefühl, 'auserwählt und exklusiv' zu sein, lässt man sich schnell blenden. Nicht selten verbirgt sich dahinter eine Betrugsmasche, bei der am Ende der Nutzer finanziellen Schaden erleidet", so Werbepsychologe Julius Kemnitzer.
Falsche Gewinnbenachrichtigungen
Eine weitere beliebte Masche der Betrüger sind außerdem gefälschte Gewinnbenachrichtigungen. Sie versprechen dem ahnungslosen Empfänger einen scheinbar großen Gewinn und verlocken ihn dazu, persönliche Informationen preiszugeben oder Geld zu überweisen. Wer eine solche Nachricht erhält, sollte sich in Acht nehmen, besonders, wenn folgende Codewörter auftauchen:
- "Glückwunsch"
- "Gewonnen"
- "Jackpot"
- "Sofortiger Zugriff"
- "Verifizierung erforderlich"
- "Bearbeitungsgebühr"
Julius Kemnitzer betont dabei, dass seriöse Gewinnbenachrichtigungen niemals Geldforderungen oder persönliche Daten erfordern. Wer solche Codewörter in einer Nachricht findet, sollte diese umgehend als betrügerisch einstufen.
Manipulative Verkaufstaktiken
Betrüger nutzen auch häufig manipulative Verkaufstaktiken, um ihre Opfer zu täuschen und zum Kauf unerwünschter oder minderwertiger Produkte zu bewegen. Dabei bedienen sie sich bestimmter Codewörter, die bei den potenziellen Kunden Vertrauen und Begeisterung wecken sollen:
Julius Kemnitzer warnt davor, sich nicht von solchen Aussagen hinters Licht führen zu lassen. "Besonders das Codewort 'kostenlos' ist ein Trugschluss. Denn meist verstecken sich dahinter hohe Gebühren oder Abo-Fallen."
Weitere Warnsignale erkennen
Neben den typischen, betrügerischen Codewörtern können sich Nutzer an den folgenden Tipps des Werbepsychologen orientieren. "Ein verlässlicher Hinweis auf eine dubiose Nachricht sind Rechtschreib- oder Grammatikfehler. In betrügerischen E-Mails finden sich meist zahlreiche kleine Fehler. Das ist ein gutes Indiz." Auch wenn der Absender einer Nachricht verdächtig erscheint und nicht bekannt ist, kann sie als Betrug eingestuft werden. Nicht zuletzt warnt der Experte noch einmal vor Nachrichten mit "dringenden Anfragen nach persönlichen Informationen oder Zahlungen". Dies dient allein dazu, den Empfänger unter Druck zu setzen, um an sensible Daten und Geld zu gelangen. "Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich an den Codewörtern zu orientieren und nichts unüberlegt abzuschließen. Wer bereits beim ersten Lesen einer Nachricht ein komisches Gefühl hat, sollte genau prüfen, wie er weiter vorgeht", schließt Julius Kemnitzer.
Quelle: Julius Kemnitzer GmbH (ots)