Warum man einen Kontoauszug drei Jahre aufheben sollte
Archivmeldung vom 30.08.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Wo nichts am rechten Platz liegt, da ist Unordnung. Wo am rechten Platz nichts liegt, ist Ordnung", schrieb Bertold Brecht. Spätestens wenn sich auf dem Schreibtisch die Unterlagen häufen, ist es höchste Zeit, mal wieder ein bisschen Ordnung zu schaffen.
Doch wer den ganzen Papierstapel einfach entsorgt, kann in Schwierigkeiten kommen. Muss man zum Beispiel eine Zahlung nachweisen und hat den entsprechenden Kontoauszug nicht mehr, kann es passieren, dass man ein zweites Mal zahlen muss. Es lohnt sich daher, einige Fristen zu kennen und die Unterlagen so lange aufzubewahren.
Kontoauszüge
Eine gesetzliche Pflicht, Kontoauszüge aufzuheben, besteht nicht. Banken empfehlen eine Aufbewahrungsfrist von drei Jahren, denn so lange beträgt die Verjährungsfrist von Alltagsgeschäften. Ältere Zahlungen müssen nicht mehr nachgewiesen werden. Wichtig: Auch in Zeiten des Online-Bankings gelten nur ausgedruckte Belege als Zahlungsnachweis. Fehlt ein Kontoauszug, stellt die Bank auf Verlangen einen neuen aus. Dies ist allerdings meist mit Kosten verbunden. Alte Kontoauszüge sollte man auf keinen Fall achtlos wegwerfen. Am sichersten werden verjährte Kontoauszüge im Schredder entsorgt. Einige Banken übernehmen dies für ihre Kunden.
Versicherungen
Alle Verträge, Änderungsbescheide und Schadensmeldungen sollten so lange aufgehoben werden, wie die Versicherung aktiv ist beziehungsweise bis sie ausgezahlt wurde. Bei Abschluss einer neuen Versicherung hebt man die Dokumente der alten Versicherung am besten so lange auf, bis die neue Versicherung in Kraft getreten ist.
Rente
Damit man Rentenansprüche lückenlos geltend machen kann, sollte man die entsprechenden Dokumente ein Leben lang aufbewahren: Studienabschlüsse, Ausbildungszeiten, Arbeitsverträge und -zeugnisse, Gehaltsabrechnungen, Sozialversicherungsnachweise, Rentenbescheide sowie Nachweise über Arbeitslosengeld.
Steuererklärungen
Steuerbescheide muss man nicht aufheben. Allerdings sind auf dem Bescheid viele wichtige Daten vermerkt, darunter auch Zahlungen an die Rentenkasse. Bei einem Streit kann man mit den alten Steuerbescheiden noch Jahrzehnte später Versicherungszeiten nachweisen. Einen vorläufigen Steuerbescheid sollte man bis zum Erhalt des richtigen Steuerbescheides aufheben. Quittungen für die aktuelle Steuererklärung können entsorgt werden, sobald der Steuerbescheid rechtskräftig wird.
Rechnungen
Sobald die Rechnungen bezahlt sind, können sie entsorgt werden. Für unbezahlte Rechnungen gilt eine dreijährige Verjährungsfrist. Achtung: Diese beginnt erst mit dem Schluss des Kalenderjahres, in dem die Rechnung gestellt wurde. Quittungen von Möbeln und Elektrogeräten sollten so lange aufbewahrt werden, bis die Garantiezeit abgelaufen ist. Das ist in der Regel nach zwei Jahren der Fall.
Immobilien
Alle Rechnungen, die die eigene Immobilie betreffen, muss man mindestens zwei Jahre aufbewahren - auch wenn sie bereits bezahlt sind. Dazu gehören zum Beispiel Reparatur- oder Wartungsarbeiten. Auch hier gilt: Die Frist startet erst mit dem Ablauf des Jahres der Rechnungsstellung. Wer zur Miete wohnt, sollte den Mietvertrag, Änderungen am Mietvertrag und Übergabeprotokolle bis drei Jahre nach Ende des Mietverhältnisses aufheben (Verjährungsfrist). Nebenkostenabrechnungen können bis zu einem Jahr nach Erhalt angefochten werden - so lange sollten diese auch mindestens aufbewahrt werden.
Quelle: Der Dr. Klein Allfinanz-Service