Wann lohnt sich der Rabattschutz für die Kfz-Versicherung?
Archivmeldung vom 21.09.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Versicherungsbeiträge jeder Kfz-Versicherung basieren unter anderem auf einem Rabattsystem. Jeden Versicherten, der keine selbst verschuldeten Schäden verursacht, belohnt das System mit Schadenfreiheitsrabatten sowie niedrigen Prämien. Wie hoch der Rabatt ausfällt, hängt vor allem von der Schadenfreiheitsklasse ab, also von den unfallfreien Jahren. Damit nicht ein einziges kleines Missgeschick den über Jahre aufgebauten Rabatt zunichtemacht, gibt es den Rabattschutz.
Was ein Rabattschutz genau ist
Mit jedem Jahr, das ein Kraftfahrer unfallfrei verbringt, stuft ihn seine Kfz-Versicherung in eine höhere Schadenfreiheitsklasse. Wer 18 Jahre keinen Unfall verschuldet hat, bekommt in SF18 entsprechend günstigere Versicherungsbeiträge. Dabei kann die Höhe des Schadenfreiheitsrabatts je nach Versicherer variieren. Bereits ein Unfall, den die Versicherung regulieren muss, führt zu einer Zurückstufung des Versicherten. Manche Versicherer machen dies sehr transparent und veröffentlichen ihre Rückstufungstabellen im Internet.
Schon ein einziger Unfall kann zu einer deutlichen Rückstufung führen. So kann ein Kunde, der bislang in SF20 eingestuft war, zehn Stufen zurückgestuft werden. Das reduziert natürlich den Rabatt erheblich und lässt die Prämien steigen. Wer diese Beitragserhöhungen nicht akzeptieren möchte, kann zum Ende des Versicherungsjahres direkt zur günstigeren Autoversicherung wechseln.
Wie lässt sich dies verhindern?
Um das zu verhindern, besteht die Möglichkeit, den Schaden selbst zu regulieren, ohne die Versicherung in Anspruch zu nehmen. Eine weitere Möglichkeit ist eine Kfz-Police mit Rabattschutz. Dieser sorgt dafür, dass – je nach Vertrag – einer oder mehrere selbst verschuldete Unfälle sich nicht auf die Schadenfreiheitsklasse auswirken. Dabei ist auch leicht zu erkennen, dass es viel länger dauert, in einen höheren Schadenfreiheitsrabatt zu bekommen. Dies erweist sich als noch langwieriger, wenn es zu einem oder mehreren selbst verschuldeten Unfällen kommt. Eine ausführliche Definition zum Thema Schadenfreiheitsklasse gibt es im Gabler Wirtschaftslexikon.
Einige Versicherer bieten in diesem Zusammenhang den sogenannten Rabattschutz an. Dieser Rabattschutz greift normalerweise erst bei einer höheren SF-Klasse, meist mindestens SF4 oder SF6. Wer noch nicht so lange unfallfrei fährt, kann von einem Rabattschutz nicht profitieren. Eine weitere Voraussetzung für den Rabattschutz ist ein Mindestalter von 23 Jahren bei den meisten Versicherern. Der Rabattschutz – eine zusätzliche Tarifoption Der Rabattschutz ist bei den Versicherern, die ihn anbieten, eine zusätzliche Tarifoption. Allerdings hat er auch Folgen: Der Beitrag steigt, häufig um 15 bis 20 Prozent. Das gilt nicht für die Teilkaskoversicherung. Hier besteht die Option des Rabattschutzes nicht. Welche weiteren Tarifmerkmale den Versicherungsbeitrag beeinflussen, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherer e.V. in einem Artikel zusammengestellt.
Wann sich der Rabattschutz lohnt
Der Aufpreis zum Rabattschutz lohnt sich stets dann, wenn sich der Schadenfreiheitsrabatt nach einem Unfall deutlich reduzieren würde. Außerdem bewirkt der Rabattschutz, dass die Einstufung in die nächste SF-Klasse im Folgejahr möglich ist, als wäre der Unfall gar nicht passiert. Dadurch verringert sich im Folgejahr entsprechend auch die Versicherungsprämie. Wer allerdings viele Jahre keinen Unfall verursacht, für den rechnet sich der Rabattschutz irgendwann nicht mehr. Daher muss jeder Versicherte selbst entscheiden, ob ein Rabattschutz als Auffangnetz tatsächlich eine gute Wahl ist.
Tipp: Der Aufschlag für den Rabattschutz sollte in einem angemessenen Verhältnis stehen. Erlaubt der Tarif beispielsweise mehrere Unfälle in einem Jahr, ist das Angebot schon gleich etwas interessanter. Dabei sollte der Aufpreis allerdings nicht ebenfalls ein Vielfaches des normalen Beitrags betragen.