6,5 Prozent mehr für Stahlarbeiter - so holen SIE jetzt mehr Gehalt raus
Archivmeldung vom 30.07.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach einem Warnstreik bekommen die Beschäftigten in Stahlwerken ein deutliches Lohnplus - und es dürfte nicht die letzte Branche sein, die dieses Jahr Steigerungen erstreitet. Doch viele Jobs haben keinen Tarifvertrag - hier müssen die Angestellten selbst aktiv werden.
"Die Inflation mag dabei ein guter Anlass zur Gehaltsverhandlung sein - ein gutes Argument ist sie aber nicht", betont Dominik Roth. Der Headhunter trainiert jedes Jahr über 100 Führungskräfte - die perfekte Gehaltsverhandlung steht dabei besonders im Fokus. Roth gibt in folgendem Gastartikel sieben Tipps, um ein harmonisches, aber zielführendes Gehaltsgespräch zu führen.
1. Die richtige Vorbereitung
Wer mit dem Arbeitgeber über sein Gehalt verhandeln möchte, sollte nicht unvorbereitet in das Gespräch gehen. Neben den eigenen Bedürfnissen gilt es, sich auch über die Lage des Unternehmens oder sogar der Branche zu informieren. Immerhin soll am Ende eine Lösung gefunden werden, die beiden Seiten hilft.
2. Die Leistungsbilanz als Argument
Das Gespräch sollte neben der Forderung nach mehr Geld auch erkennen lassen, welche Leistungsbilanz der Arbeitnehmer vorweisen kann: Wie konnte er dabei helfen, den Betrieb zu stärken? Warum ist er für seinen Arbeitgeber künftig unersetzlich - und aus welchem Grund ist das höhere Gehalt verdient?
3. Über Problemlösungen auf sich aufmerksam machen
Daneben ist es wichtig, die eigene Rolle künftig etwas weiter zu interpretieren - und auch Aufgaben zu übernehmen, die der Angestellte bislang nicht ausfüllen musste, also Verantwortung übernehmen fernab der eigentlichen Aufgabe. So kann er sich bei der Suche nach Lösungsansätzen für die Probleme des Unternehmens einsetzen - und damit seine eigene Position stärken. Zumeist haben Vorgesetzte nicht für alle Themen die nötige Kapazität und hier könnte man seinen eigenen Einsatz in Form der Übernahme einzelner Aufgaben anbieten.
4. Alternativangebot
Zudem kann es sinnvoll sein, einmal die Branchenlage zu sondieren und sich bei anderen Unternehmen zu erkundigen, welche Löhne dort gezahlt werden. Der Angestellte bringt auf diese Weise seinen Marktwert in Erfahrung - und kann damit zugleich selbstsicherer in die Gehaltsverhandlung gehen.
5. Die marktübliche Entlohnung
Der Wunsch nach einem besseren Gehalt lässt sich untermauern, indem über einen Marktvergleich aufgezeigt wird, welche Löhne für vergleichbare Positionen in anderen Unternehmen bezahlt werden. Die Argumentation könnte wie folgt lauten: "Geld ist für mich kein Motivator, sondern ein Hygienefaktor, ergo arbeite ich gerne hier, aber ich muss mich im Marktvergleich wohl fühlen."
6. Nicht nur die eigene Position sehen
Es gibt zu viele Kriterien, die das Gehalt eines Mitarbeiters beeinflussen. Der Arbeitnehmer darf daher nicht alleine seine Position sehen - er muss in der Gehaltsverhandlung auch dazu in der Lage sein, die Sichtweise des Arbeitgebers zu verstehen. Das bedeutet nicht, dass es einen Kompromiss geben muss. Im Gegenteil: Es geht um die Herausarbeitung einer Win-win-Situation. Zum Beispiel spart sich der Arbeitgeber durch meine Bereitschaft der Mehrverantwortung einen weiteren Mitarbeiter.
7. Die Vereinbarung schriftlich festhalten
Das Gespräch darf gerne mit einem Handschlag beendet werden. Ratsam ist es dennoch, alle Ergebnisse der Verhandlungen in einem Vertrag zu fixieren. Sollte der Arbeitgeber beispielsweise das Gehalt an die Ziele knüpfen, sollten diese schriftlich festgehalten werden. Dominik Roth rät, sich von dem Gedanken zu verabschieden, dass nur das Fixum zählt. "Wahre Performer lassen sich an Boni messen, die an konkrete, messbare Ziele geknüpft sind."
Dominik Roth ist Headhunter und Partner bei Mercuri Urval - einer global führenden Personalberatung, die in der Vermittlung und Potenzialbeurteilung von Führungskräften spezialisiert ist. Er unterstützt Hidden Champions und Technologieführer aus dem industriellen Mittelstand bei allen Themen rund um Headhunting und Management-Diagnostik. Dominik Roth bringt umfassende Erfahrung aus über 250 Executive Searches und mehreren hundert Executive Assessments mit. Außerdem ist er Host des erfolgreichen Karriere-Podcasts "CEO Career Code", der auf Apple, Spotify und Google Podcast kostenfrei verfügbar ist.
Quelle: Dominik Roth (ots)