Was die Schufa und andere Auskunfteien wissen
Archivmeldung vom 10.06.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Schufa und zahlreiche andere Auskunfteien speichern große Mengen Daten über Verbraucher. Die sollte jeder kennen, denn falsche Angaben können schaden. Bürger sollten daher von ihrem Recht Gebrauch machen und einmal im Jahr eine gebührenfreie Auskunft anfordern. Das raten die Experten des gemeinnützigen Online-Verbrauchermagazins Finanztip und stellen dafür kostenlos ein Antragsformular zur Verfügung. Auf Finanztip.de können Verbraucher außerdem ein Musterschreiben zur Korrektur falscher Einträge herunterladen und die Adressen der großen Auskunfteien finden.
Die Bonitätsauskunft ist zum Beispiel für die Wohnungssuche wichtig oder für einen Kreditantrag. Hier entscheiden die gespeicherten Daten nicht nur darüber, ob ein Häuslebauer überhaupt ein Darlehen bekommt, sondern zunehmend auch über die Höhe der Zinsen. "Jeder Bürger sollte wissen, welche Daten die Auskunfteien über ihn gespeichert haben und ob alle Einträge korrekt sind", sagt Finanztip-Rechtsexpertin Britta Beate Schön. Verbraucher können laut Gesetz einmal im Jahr von allen Auskunfteien eine kostenlose Selbstauskunft einholen. Dabei hilft der Musterbrief von Finanztip.
Die Schufa-Konkurrenz
Alle Banken und die meisten Unternehmen arbeiten mit der Schufa zusammen. Sie ist mit Daten von über 66 Millionen Bürgern die größte Auskunftei in Deutschland. Weitere große Anbieter sind Deltavista und Bürgel mit Einträgen zu etwa 45 Millionen beziehungsweise 39 Millionen Personen. Auch Infoscore und Boniversum sind auf dem Markt relevant. Die Auskunfteien speichern persönliche Daten der Verbraucher wie das Geburtsdatum, bisherige Adressen sowie Informationen über Konten, Kredite und zum Zahlungsverhalten.
Der Score-Wert entscheidet
Die Auskunfteien errechnen auch sogenannte Score-Werte. "Der Score drückt aus, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Person nach Einschätzung der Auskunftei ihre Rechnungen bezahlen wird", erklärt Schön von Finanztip. "Wie die Auskunfteien allerdings den Score-Wert berechnen, bleibt im Dunkeln - auch nach der letzten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs." Inwieweit der Gesetzgeber hier tätig wird, ist derzeit noch unklar. Verbraucherschützer haben auf einem Symposium des Bundesjustizministeriums klare Verbesserungen und mehr Transparenz gefordert.
Tipps für eine bessere Schufa
Negative Bewertungen können gravierende Folgen für den Verbraucher haben. Falsche Einträge, auch kleine Fehler, sollten daher auf jeden Fall korrigiert werden. Dazu sind die Unternehmen gesetzlich verpflichtet. Für einen besseren Schufa-Score rät Finanztip-Juristin Schön außerdem: "Man sollte ungenutzte Konten oder Kreditkarten kündigen, Rechnungen pünktlich zahlen und vor einem Kreditantrag zunächst ausdrücklich nur die Konditionen erfragen. Eine unverbindliche Kreditanfrage darf den Score nämlich nicht verschlechtern, eine Ablehnung hingegen schon."
Weitere Informationen zu den Auskunfteien mit Musterbriefen unter: http://www.finanztip.de/auskunfteien/ und http://www.finanztip.de/schufa/
Quelle: Finanztip Verbraucherinformation gemeinnützige GmbH (ots)