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Checkliste: So klappt es mit dem Kreditantrag

Archivmeldung vom 24.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Wer einen Kredit benötigt, will zeitnah über das Geld verfügen. Ein überhastet gestellter Kreditantrag verringert jedoch die Chancen auf eine Zusage der Bank. Stattdessen sollten Kreditnehmer in Ruhe die Voraussetzungen für einen positiven Kreditentscheid studieren und ihre Unterlagen für den Antrag vorbereiten. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine Kreditzusage. Eine Hilfe bietet die nachfolgende Checkliste. Sie berücksichtigt die wichtigsten Punkte, die es bei einem Kreditantrag zu beachten gilt, und gibt Tipps für eine reibungslose Antragsstellung.

1. Notwendigkeit und Höhe des finanziellen Bedarfs ermitteln

Bei der Überlegung, einen Kredit zu beantragen, ist es ratsam, die Notwendigkeit des Kredits kritisch zu überprüfen. Darüber hinaus ist es wichtig, die genaue Höhe des finanziellen Bedarfs zu ermitteln. Eine zu hohe Kreditsumme kostet unnötige Zinsen. Auch eine später notwendige Aufstockung des Darlehens kann kostspielig werden. Bei der Ermittlung der Kreditsumme sollten Kostenrisiken (zum Beispiel anfallende Reparaturen beim Gebrauchtwagenkauf oder Sanierungsarbeiten beim Kauf einer Immobilie) mit berücksichtigt werden.

2. Sind die Grundvoraussetzungen erfüllt?

Für die Aufnahme eines Kredits sind bestimmte Grundvoraussetzungen zu erfüllen. Demnach muss der Kreditnehmer:

  • volljährig und geschäftsfähig sein
  • seinen Wohnsitz in Deutschland haben
  • über ein geregeltes Einkommen (außerhalb der Probezeit) verfügen

3. Ratenhöhe und Laufzeit realistisch kalkulieren

Verbraucherschützer und Finanzexperten mahnen: Die Ratenhöhe und Laufzeit ist realistisch zu kalkulieren. Zu hohe Ratenzahlungen oder zu lange Laufzeiten erhöhen das Risiko für eine Überschuldung. Ideal ist ein Mittelmaß, bei dem die monatlichen Raten einerseits so hoch sind, dass eine zügige Rückzahlung möglich ist, und andererseits so niedrig sind, dass von dem restlichen Monatseinkommen alle Ausgaben gut gedeckt sind.

4. Welcher Kredit passt zu den Anforderungen?

Zweckgebundene Kredite (wie zum Beispiel Autofinanzierungen oder Umschuldungen) bieten teilweise bessere Konditionen als Darlehen zur freien Verfügung. Wer die Kreditsumme ausschließlich für einen bestimmten Zweck nutzen möchte, kann von diesen Vorteilen profitieren.

5. Umfassender Vergleich von Kreditangeboten

Insbesondere bei der Höhe der anfallenden Gebühren und den Sonderkonditionen gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern. Deshalb sollten gerade diese Aspekte bei einem Kreditvergleich berücksichtigt werden. Wichtig für Verbraucher ist unter anderem die Flexibilität des Kredits: Sind kostenlose Sondertilgungen möglich? Gibt es die Option Zahlpausen zu vereinbaren? Wie verändert sich das Angebot durch die Hinzunahme eines zweiten Kreditnehmers?

6. Kreditantrag vollständig und wahrheitsgemäß ausfüllen

Ist die Entscheidung für ein bestimmtes Angebot gefallen, ist der Kreditantrag auszufüllen. Wichtig hierbei ist, dass alle geforderten Angaben vollständig und wahrheitsgemäß gemacht werden. Nur so wird der Antrag bearbeitet und im besten Fall bewilligt.

Darauf ist besonders zu achten

Bei dem Vergleich der Kreditkonditionen ist auf den Effektivzins (auch: effektiver Jahreszins) zu achten. Anders als der - oftmals genannte - Sollzins, der nur die Höhe des Zinssatzes nennt, gibt der Effektivzins die tatsächliche Höhe der anfallenden Kosten an. Er berücksichtigt neben den Zinsen weitere Posten wie Gebühren. Achtung: Manche Kosten sind auch in dem Effektivzins nicht immer enthalten wie zum Beispiel die Beiträge für eine Restschuldversicherung, Sondertilgungskosten oder Kontoführungsgebühren für das Darlehenskonto.

Damit es bei der Bearbeitung des Antrags nicht zu unnötigen Verzögerungen kommt, ist es ratsam, vor dem Absenden noch einmal die Vollständigkeit der Unterlagen zu überprüfen. In der Regel verlangen Kreditinstitute folgende Nachweise, um die finanzielle Situation des Antragstellerszu überprüfen:

  • Gehaltsnachweise
  • Vermögensnachweise
  • Belege über bestehende Verbindlichkeiten (monatliche Ausgaben, Kredite, usw.)
  • Kontoauszüge
  • Selbstauskunft
  • Einwilligung zur Schufa-Abfrage
  • Kopie des Personalausweises

Achtung: Unternehmen benötigen für einen Kreditantrag darüber hinaus noch weitere Unterlagen wie zum Beispiel die Einkommensteuerbescheide der letzten drei Jahre (einschließlich der Einnahme-Überschuss-Rechnung).

Was oft vergessen wird

Bei der Frage nach den finanziellen Verpflichtungen vergessen manche Antragsteller, vorhandene Darlehen anzugeben. Dies ist für die Kreditbearbeitung und -entscheidung jedoch wichtig. Von Bedeutung sind hier nicht nur bestehende Ratenkredite und Immobiliendarlehen, sondern auch Autofinanzierungen und sogenannte Null-Prozent-Finanzierungen.

In diesem Zusammenhang ist zu erwägen, ob es möglicherweise sinnvoll ist, bestehende Kredite mit einem günstigeren Darlehen abzulösen. Eine solche Umschuldung ist jedoch nur ratsam, wenn die Zinsen (und weitere Kosten) des neuen Kredits deutlich günstiger sind als die des bestehenden Darlehens. Eigentlich immer lohnt sich der Ausgleich des Dispokredits durch einen Ratenkredit, weil die Zinsen für einen Dispokredit sehr hoch sind.

Das für die Kreditentscheidung wichtigste Merkmal ist die Bonität des Kreditnehmers. Ist sie nicht gut, erfolgt eine Ablehnung des Kreditantrags. Tatsächlich wissen aber längst nicht alle Deutschen, wie es um ihre Bonität bestellt ist. Außerdem können unvollständig, falsche oder veraltete Dateien in Auskunfteien wie der Schufa die Bonität stark beeinträchtigen. Deshalb ist es ratsam, sich bei der Schufa eine Selbstauskunft einzuholen, um die dort gespeicherten Einträge zu überprüfen.

Was viele Kreditnehmer nicht wissen: Es ist grundsätzlich erlaubt, Kreditkonditionen zu verhandeln. Die besten Voraussetzungen hierfür sind eine gute Bonität und konkrete (günstige) Vergleichsangebote.

Häufige Fehler

Oft führen Fehler bei der Antragstellung dazu, dass ein Kredit nicht bewilligt wird oder der Antragsteller nicht den optimalen Kredit erhält. Verbraucherschützer und Finanzexperten warnen unter anderem davor

  • das Kleingedruckte nicht zu lesen
  • immer eine Restschuldversicherung abzuschließen
  • zu viele Kreditanträge zu stellen, besser: Konditionsanfragen

Fazit:

Wer grobe Fehler bei der Antragstellung vermeidet und die Checkliste für den Kreditantrag befolgt, erhöht seine Chancen auf einen passenden Kredit mit günstigen Konditionen.

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