Die fünf größten Fehlannahmen bei der Immobilienfinanzierung
Archivmeldung vom 09.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÜberholte Finanzierungsweisheiten kosten viele Darlehensnehmer jährlich mehrere Tausend Euro und führen vielfach zu Fehlentscheidungen beim Erwerb von Wohneigentum.
"Obwohl es seit
einigen Jahren neue Darlehensarten und Kreditanbieter gibt, setzt ein
Gros der Darlehensnehmer ausschließlich auf herkömmliche
Finanzierungsmodelle. Einige verzichten gänzlich auf den
Wohneigentumserwerb weil sie glauben, es gebe keine
Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital", sagt Bernd Klosterkemper,
Geschäftsführer von HypothekenDiscount. Der Baugeldvermittler hat die
fünf größten Fehlannahmen zusammengefasst.
Irrtum 1: Eine Immobilienfinanzierung besteht aus 30 Prozent
Eigenkapital, 30 Prozent Bausparvertrag und zu 30 Prozent aus einem
Hypothekenkredit.
"Die Regel stammt aus einer Zeit, in der es keine Kredite mit
hohen Beleihungsausläufen gegeben hat", sagt Bernd Klosterkemper,
Geschäftsführer von HypothekenDiscount. "Wer heute eine Immobilie
kaufen möchte und erst fünf Jahre wartet, bis er beispielsweise
50.000 Euro Eigenkapital angespart hat, verliert wertvolle Zeit."
Einerseits verschiebt sich der Zeitpunkt der Schuldenfreiheit.
Zweitens besteht die Gefahr, dass in der Ansparphase für Eigenkapital
und Bausparvertrag die Baugeldkonditionen steigen. "Ansparphasen
halten junge Immobilieninteressenten davon ab, frühzeitig
Immobilieneigentum zu schaffen", sagt HypothekenDiscount
Geschäftsführer Klosterkemper. Wer eine Immobilie erwerben möchte und
über ein entsprechendes Einkommen verfügt, kann seit einigen Jahren
einen Kredit über die komplette Kaufsumme aufnehmen - sogar die
Nebenkosten können mitfinanziert werden. Der Sicherheitsaufschlag,
den Kreditinstitute dafür verlangen, ist demgegenüber gering. Möglich
geworden sind diese Vollfinanzierungen unter anderem durch
Baugeldvermittler. Sie helfen innovativen, teilweise ausländischen
Kreditinstituten dabei, entsprechende Kreditprodukte in Deutschland
kostengünstig zu vertreiben.
Irrtum 2: Keine Immobilienfinanzierung ohne Bausparvertrag.
Ein Bausparvertrag ist kein zwingender Bestandteil einer
Immobilienfinanzierung. Selbst wer über einen zuteilungsreifen
Bausparvertrag verfügt, sollte die Zinssätze des Bausparvertrages mit
den aktuellen Hypothekenzinsen vergleichen. In Tiefzinsphasen kann
ein normales Darlehen die günstigere Alternative sein.
Irrtum 3: Die übliche und optimale Anfangstilgung sollte ein Prozent
betragen.
"Wer in Zeiten niedriger Hypothekenzinsen eine Tilgung von einem
Prozent vereinbart, zahlt den Kredit schlimmstenfalls mehr als 40
Jahre lang zurück", warnt Klosterkemper von HypothekenDiscount. Der
Grund ist die Zusammensetzung eines Annuitätendarlehens aus Zins und
Tilgung. Niedrige Hypothekenzinsen führen zu niedrigen Raten - und
damit automatisch zu einer geringeren Tilgungsleistung. "Die
Tilgungshöhe sollte von der finanziellen Situation und dem Zinsumfeld
abhängig gemacht werden." In Zeiten niedriger Bauzinsen sollte man
prüfen, ob man sich eine zwei- oder dreiprozentige Tilgung leisten
kann. Dies reduziert die Gefahr steigender Zinsen am Laufzeitende.
Irrtum 4: Der optimale Hypothekenkredit hat eine Zinsbindung von zehn
Jahren.
Falsch. Die Dauer der Zinsbindung sollte vom Niveau der
Hypothekenzinsen abhängig gemacht werden. "Befinden sich die
Konditionen für ein Darlehen deutlich unter dem langjährigen
Durchschnitt von sieben Prozent, sollte eine Zinsbindung von 15 oder
20 Jahren gewählt werden", rät der Baugeldvermittler
HypothekenDiscount. Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass
die Hypothekenzinsen nach fünf oder zehn Jahren höher sind als zum
Zeitpunkt, an dem das Darlehen aufgenommen wurde. Befindet man sich
in einer Hochzinsphase, und die Hypothekenzinsen liegen bei acht oder
gar zehn Prozent, ist eine kurze Zinsbindung die richtige Wahl. Wer
in diesem Fall eine Zinsbindung von ein bis fünf Jahren wählt, kann
von fallenden Hypothekenzinsen profitieren.
Irrtum 5: Eine Absicherung der Immobilienfinanzierung ist überflüssig
und kostet nur Geld.
"Wer hier spart, spart am falschen Ende", sagt Bernd
Klosterkemper. Besonders wenn die Immobilienfinanzierung auf den
Schultern eines Hauptverdieners lastet, ist eine Absicherung des
Kredits sinnvoll. Denn: Stößt dem Darlehensnehmer etwas zu, kann ohne
eine entsprechende Absicherung die gesamte Finanzierung platzen. Mit
einer Lebensversicherung (Anmerkung der Redaktion: Bitte hier am besten eine Fonds gebundene Lebensversicherung nutzen, denn hierdurch läßt sich gegebenfalls sogar die Laufzeit verkürzen) hingegen können im Ernstfall die monatlichen
Raten bedient werden. So kommt zum persönlichen Leid nicht noch
finanzielle Not.
Quelle: Pressemitteilung HypothekenDiscount