Kinder müssen Umgang mit Geld lernen
Archivmeldung vom 21.11.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVielen Eltern ist bekannt, dass ihre Kinder schon so früh wie möglich hinsichtlich des Geldthemas sensibilisiert werden sollten. Zu diesem Zwecke dient in der Regel das Taschengeld, welches mit fortschreitendem Alter immer weiter angepasst werden sollte. Doch wer sich als Elternteil nur auf das Taschengeld verlässt, der verfehlt seinen wichtigen pädagogischen Auftrag und bereitet den eigenen Nachwuchs nicht optimal auf das spätere Leben vor.
Geld ist auch für Kinder im späteren Leben absolut essenziell
Geld bestimmt das Leben – das ist schon immer so gewesen und wird auch immer so sein. Umso wichtiger ist es, Kindern möglichst frühzeitig einen adäquaten Umgang mit Geld beizubringen, damit sie später im Leben das Gelernte umsetzen können. Ein guter Ansatz ist es, Kindern zu verdeutlichen, dass es sich bei Geld um keine unbegrenzt verfügbare Ressource handelt, sondern vielmehr harte Arbeit hinter allem steckt. Auch ist es wichtig, den Heranwachsenden beizubringen, sich über Finanzthemen immer erst schlau zu machen und sich beispielsweise Rat über das Internet zu holen, bevor unwirtschaftliche Entscheidungen getroffen werden. Leider ist es so, dass gemäß einer aktuellen Studie weniger als die Hälfte der deutschen Bevölkerung die eigenen Kenntnisse im Bereich der Finanzen als gut einschätzt:
- 78 Prozent sind dabei der Meinung, dass das Thema eher bzw. sehr wichtig ist
- Ein Drittel moniert bei der Studie sogar, dass in der Schule keinerlei Finanzwissen vermittelt worden ist
Drei Viertel der Befragten bei der Studie sind der Ansicht, dass ihre Kinder erheblich davon profitieren könnten, wenn es in der Schule ein eigenes Fach über Finanzen geben würde.
Wichtig ist in Sachen Geld vor allem eine sinnvolle Einteilung
Mit dafür verantwortlich, dass viele Eltern dies so sehen, ist sicherlich auch die Tatsache, dass sich etliche von ihnen damit schwer tun, dem Nachwuchs ein angemessenes Verständnis von Geld zu vermitteln. Es ist leicht nachvollziehbar, dass es insbesondere für kleine Kinder nur schwer verständlich ist, wie Geld beispielsweise auf einer EC-Karte gespeichert wird und überall verfügbar ist. Nichtsdestotrotz bedienen sich viele Elternteile dem Instrumentarium des Taschengeldes, um Kinder frühzeitig mit dem Thema Geld in Kontakt zu bringen. Das nehmen Kinder jeden Alters für gewöhnlich sehr gerne an und nutzen es zum Beispiel dafür, sich folgende Sachen zu kaufen:
- Zeitschriften
- Süßigkeiten
- Spiele
Geben Eltern früh darauf Acht, dass Kinder nicht zu viel Taschengeld erhalten und stellen dem Nachwuchs parallel auch eine Spardose zur Verfügung, so wird der, an den Ressourcen orientierte, Umgang mit Geld gezielt geschult.
Geld gegen Leistung sollte bei Kindern besser vermieden werden
Sehr umstritten ist bei Eltern, ob Kinder Geld gegen die Erbringung einer bestimmten Leistung erhalten sollten, oder ob es ausreicht, wenn diese Verknüpfung erst zum späteren Zeitpunkt des ersten Jobs erlernt wird. Die nachstehende Tabelle gibt Aufschluss darüber, welche Vor- und Nachteile die jeweilige Variante mit sich bringt:
Variante | Vorteile | Nachteile |
Geld gegen Leistung | Vorbereitung auf das spätere Berufsleben | Erzeugung von Stress und Druck |
Geld ohne Leistung | Mehr Möglichkeiten und Freiheiten | Schlechterer Bezug zu Geld als Ressource |
Insbesondere ist es so, dass sich gerade sensible Kinder schnell überfordert fühlen, wenn sie zu früh darauf konditioniert werden, Geld nur dann zu erhalten, wenn sie eine bestimmte Leistung erbringen. Auch die Verknüpfung von Geld mit guten Schulnoten ist eine sehr fragwürdige Angelegenheit. Besser ist daher in den meisten Fällen eine Kombination beider Möglichkeiten, sodass die Vorteile miteinander vereint werden können.