Gesunde Ernährung: Kohlenhydrate gehören dazu
Archivmeldung vom 06.05.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićWer abends wenig Kohlenhydrate isst, schüttet kaum Insulin aus. Die Fettverbrennung funktioniert über Nacht besser, der Körper zehrt von seinen Reserven, und man nimmt ab. Klingt gut, doch so einfach ist es nicht: "Theoretisch ergibt das durchaus Sinn", sagt Dr. Stefan Kabisch, Studienarzt an der Charité Universitätsmedizin Berlin im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".
Kabisch weiter: "Aber jeder hat einen etwas anderen Stoffwechsel." Und: Diabetiker müssen besonders auf eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr achten und zuerst mit dem Arzt sprechen, wenn sie abends auf Kohlenhydrate verzichten wollen. Wenn es zu einer Unterzuckerung kommt und die Glykogenspeicher leer sind, kann das lebensgefährlich sein.
Auf die komplexen Kohlenhydrate kommt es an
Generell gilt: Im Rahmen einer gesunden Ernährung sollte man auf Kohlenhydrate nicht ganz verzichten. Der menschliche Körper braucht zwar streng genommen keine Kohlenhydrate, um zu überleben, denn er kann auch Eiweiß in Glukose umwandeln und aus Fett Ketonkörper bilden und so den Bedarf decken. Doch enthalten Kohlenhydrate auch wichtige Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, die einem bei einer kohlenhydratfreien Ernährung entgehen.
Kohlenhydrate sind außerdem nicht gleich Kohlenhydrate. Denn während einfache Kohlenhydrate wie Einfachzucker wie Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker) oder Zweifachzucker wie der Haushaltszucker den Blutzucker schnell und stark ansteigen lassen und viel Insulin freisetzen, was nicht günstig ist, sind komplexe Kohlenhydrate einer ausgewogenen Ernährung sehr zuträglich. Bestehend aus langen Ketten mit vielen Zuckermolekülen lassen sie den Blutzucker langsamer und weniger stark ansteigen. Die komplexen Kohlenhydrate stecken in Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten.
Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)