Einsatz von dicken Handschuhen bei der Ernte lohnt sich
Archivmeldung vom 21.09.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSie wirkt einladend und abweisend zugleich: Die Schlehe gilt als eine der rätselhaftesten Beerensorten. Doch der Nutzen der tiefblauen Frucht ist groß, sofern man sich von den dicken Dornen an ihren Zweigen nicht abschrecken lässt. Die Landzeitschrift daheim in Deutschland widmet sich in ihrer Oktober/November-Ausgabe ausführlich der Beere und zeigt auf, was man aus ihr alles machen kann.
Grundsätzlich gilt: Wer Schlehen ernten will, braucht dicke Handschuhe und eine reißfeste Jacke, um bis zu den Beeren vorzudringen. Doch die Mühe lohnt sich. Zum einen kann man aus den Beeren Gelee und Marmelade kochen, zum anderen eignet sich die Frucht zur Herstellung von Schlehenfeuer, einem wärmenden Likör gerade für nasse und kalte Herbst- und Wintertage. Vor der Ernte der Schlehenbeeren sollte man den ersten Frost abwarten, damit die Beeren nicht mehr so herb sind und ihr ganzes Aroma entfalten. Wer nicht so lange warten will, kann die Früchte auch schon früher pflücken und sie einige Tage in der Tiefkühltruhe lagern, berichtet daheim in Deutschland in seiner neuen Ausgabe.
Die Schlehe, deren Büsche bis zu drei Meter hoch werden können und die oftmals als Befestigung von Böschungen genutzt werden, hat aber auch medizinische Wirkung. Denn die Früchte enthalten Gerb- und Bitterstoffe sowie Vitamine und Fruchtsäuren, die vor allem Naturmediziner schätzen. Die Inhaltsstoffe der Schlehe wirken gefäßverengend, leicht abführend und entzündungshemmend. Zwar sind die Kerne nicht essbar, aber die getrockneten Blüten können als Teeaufguss bei Hautkrankheiten und rheumatischen Beschwerden dienen. Auch zum Gurgeln und bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum hat sich der Tee bewährt.
Nicht nur für die Menschen, auch für Tiere ist die Schlehe von großem Nutzen. Im Frühjahr zur Blütenzeit sind die Sträucher ein regelrechtes Paradies für Wildbienen, Hummeln, Käfer und Fliegen, später nutzen Schmetterlingsraupen die Blätter als Kraftfutter, ehe Vögel im Gehölz nisten und im Herbst Mäuse und Vögel den mit Beeren übersäten Strauch als Speisekammer nutzen.
Quelle: Reader's Digest Deutschland (ots)