Banking-Trojaner Dridex nutzt Windows-Schwachstelle
Archivmeldung vom 25.06.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Experten der G DATA SecurityLabs haben ein speziell manipuliertes Microsoft Word-Dokument analysiert, das Cyberkriminelle für die Installation des Banking-Trojaners Dridex nutzen. Das Dokument, das als gefälschte Rechnung an eine Spam-E-Mail angehängt ist, verlangt nach dem Öffnen die Aktivierung der Makro-Funktion in Microsoft Office, weil der angebliche Inhalt sonst nicht lesbar sei. Sobald dies geschehen ist, stellt das Schadprogramm eine Verbindung zu der legitimen Webseite „Pastebin.com“ her, um die Payload herunterzuladen.
Mit einer ausgeklügelten Payload wie Dridex könnten die Cyber-Angreifer zum Beispiel Überweisungen ausspähen, persönliche Daten stehlen und weiterverkaufen, neue Malware installieren und Spam versenden. Die Analysten gehen davon aus, dass der Weg über die Webseite „Pastebin.com“ gewählt wurde, um Sicherheitslösungen auszutricksen. G DATA Sicherheitslösungen erkennen und blockieren diese Dokumente und den Banking-Trojaner.
Was sind Makros?
Makros sind Befehlsserien in einer Software, die zur Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben verwendet werden. Makros werden zum Beispiel in der Tabellenkalkulation, in der Textverarbeitung und in Datenbanken eingesetzt. Einige Makros stellen ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Böswillige Personen können ein Makro mit böswilligen Befehlen in ein Dokument oder eine Datei einschleusen, das ein Schadprogramm auf den Computer einschleust. Daher sind Makros in vielen Anwendungen wie Microsoft Office standardmäßig deaktiviert.
Tipps zum Öffnen von Anhängen
Anwender sollten niemals Anhänge öffnen, die sie von unbekannten Absendern erhalten. Insbesondere bei vermeintlichen Rechnungen ist Vorsicht geboten. Vor dem Öffnen sollten sich Anwender folgende Fragen:
- Habe ich tatsächlich etwas bestellt? Ist die Website, auf der ich etwas bestellt habe, in derselben Sprache abgefasst wie die E-Mail?
- Enthält die E-Mail Rechtschreibfehler oder weist sie einen seltsamen Sprachgebrauch auf?
- Enthält die E-Mail persönliche Informationen, wie zum Beispiel den richtigen Namen, die Adresse oder die Kundennummer des Empfängers?
Bei Zweifeln sollte der Anhang niemals geöffnet werden. Ein weiterer Tipp: Auf keinen Fall Makros in Dokumenten aus unbekannter Quelle aktivieren.
Weitere Informationen gibt es im G DATA SecurityBlog: https://blog.gdata.de/artikel/neuer-dridex-infektionsvektor-identifiziert/
Quelle: G DATA