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Tipps zur Sicherung und Bewahrung von Digitalfotos - Teil 2

Archivmeldung vom 14.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Frisch aus dem Urlaub wiedergekehrt, will man die vielen Schnappschüsse und Momentaufnahmen, die einen an die schönste Zeit des Jahres erinnern sollen, nun gerne auch im Großformat ansehen. Im Zeitalter der Digitalkameras landen zahllose Bilddaten der prall gefüllten Speicherkarten jedoch zunächst meist ungeordnet auf dem heimischen Computer.

Tipp 5: Bildverwaltung nicht in fremde Hände geben

Für die Bildverwaltung gibt es zahlreiche, teilweise vom Kamera-Hersteller
mitgelieferte Software-Produkte, die allerdings mit Bedacht genutzt werden
sollten. Je nach Verbreitungsgrad kann es passieren, dass die Software nicht
regelmäßig aktualisiert wird und somit möglicherweise bei der nächsten
Betriebssystem-Version nicht mehr läuft. Falls Sie dennoch eines dieser Produkte
nutzen möchten, ist es empfehlenswert, die Motive zumindest noch an einer
weiteren Stelle aufzubewahren. Legen Sie stattdessen ihre eigene Ordnerstruktur
an und achten Sie dabei auf aussagekräftige Bezeichnungen (s.a. Tipp 6).

Tipp 6: Der Dateiname

Sie sollten Ihre Fotos zunächst so benennen, dass Sie vom Titel auf deren Inhalt
schließen können. Wichtig: Behalten Sie beim Umbenennen stets die
Formatendung (.tif) bei, damit es beim Öffnen der Bilddaten später nicht zu
Problemen kommt. Vermeiden Sie auch Sonderzeichen oder Umlaute, da diese
nicht von jedem Betriebssystem erkannt werden. Da es vorkommen kann, dass
das Erstellungsdatum aus den Meta-Daten des Bildes mit jedem Öffnen durch das
aktuelle Bearbeitungsdatum ersetzt wird, gehört auch das Datum Ihrer
Bearbeitung mit in den Dateinamen.

Tipp 7: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Die abschließende Sicherung Ihrer Fotos auf einem Speichermedium soll nun
gewährleisten, dass die Bilder bestmöglich erhalten und vor dem allmählichen
Zerfall, wie er bei digitalen Datenträgern zwangsläufig eintritt, geschützt sind. Die allgemeine Erfahrung zeigt, dass selbstgebrannte Daten-CDs weniger langlebig sind, als die Hersteller der Rohlinge versprechen. Für die CDs zeichnet sich ohnehin ein technologischer Wandel ab. Die neuesten Computer werden nicht mehr wie selbstverständlich mit einem CD-Schreib-/Lesegerät ausgestattet.
Stattdessen verfügen sie über DVD-Schreib-/Lesegeräte, welche auch CD-Rs
lesen und beschreiben können. Da CDs mit einer geringeren Geschwindigkeit
arbeiten und die Daten weniger dicht auf die Scheibe packen als DVDs, bedeutet
dies, dass die CD-Technologie für die DVD-Lese-/Schreibgeräte wie eine
Bremse funktioniert - um CDs lesen und schreiben zu können, müssen die Geräte
so gebaut sein, dass sie auch langsamer als für DVDs gebräuchlich arbeiten
können.
Weil auch die technische Entwicklung bei DVDs in einem sehr schnellen Fluss ist,
kann die DVD-Technologie zur Zeit ebenfalls weder für eine lang- noch für eine
mittelfristige Datenarchivierung empfohlen werden. Durch die höhere Datendichte
und auch, weil manche DVD-Hersteller aus Kostengründen auf Schutzschichten
verzichten, sind DVDs kratzempfindlicher und reagieren heftiger auf UV-Licht als
CDs. Prinzipiell gibt es unter den Herstellerfirmen zwei Lager: jene, die DVD-R
(und DVD-RW) favorisieren, und jene, die DVD+R (sowie DVD+RW) zum
allgemeinen Standard erheben möchten. Solange sich hier noch kein Standard
durchgesetzt hat, bleibt auch die DVD im Hinblick auf längerfristige
Datenerhaltung ein fragwürdiges Medium.

Tipp 8: Das Internet ist so flüchtig wie Ihre Bilddaten

Schließlich sichern viele Menschen Ihre wertvollen Bilddaten auf den Servern von
Internet-Diensten. Dies ist sicher eine gute Möglichkeit, seine Bilder auch anderen Menschen zu zeigen und zur Verfügung zu stellen. Für die dauerhafte Bewahrung sind Internet-Dienste jedoch ungeeignet. Bisher hat noch keiner dieser Anbieter bewiesen, dass er lange Zeit am Markt bestehen kann. Die Gefahr besteht, dass die Server (und damit der Speicherplatz) bei einer Unternehmenspleite einfach abgeschaltet wird. Haben Sie Ihre Bilder dann nicht noch zusätzlich an anderer Stelle gesichert, dürften sie damit unwiderbringlich verloren sein.

Tipp 9: Das richtige Speichermedium

Entscheiden Sie sich bei der Bewahrung Ihrer Bilder am besten für eine externe
Festplatte. Dies setzt heutzutage keine große Investition mehr voraus. Externe
Festplatten gibt es für jeden Speicherbedarf und nahezu jede Rechnerumgebung.
Idealerweise bewahren Sie die externe Festplatte dann an einem anderen Ort,
möglichst in einem anderen Gebäude auf als Ihren Rechner.

Tipp 10: Besser handfest als virtuell

Schließen möchten wir mit einem Rat, der von der wissenschaftlichen
Auseinandersetzung um die dauerhafte Langzeitbewahrung von digitalen
Informationen geprägt ist: Lassen Sie von Ihren Lieblingsbildern ordentliche
Abzüge von einem Fotofachgeschäft anfertigen. Auch ein Papier-Ausdruck kann
die Stabilität einer professionellen Ausbelichtung nicht annähernd erreichen, selbst wenn die Industrie etwas anderes behauptet. Ein herkömmlicher Abzug mag nicht die modernste Lösung sein, seine Motive dauerhaft aufzuheben; er ist jedoch allemal haltbarer als jede Datei.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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