Winterschäden an Gebäuden konsequent beheben
Archivmeldung vom 09.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer lange, strenge Winter hat an vielen Häusern Spuren hinterlassen. Eine Bestandsaufnahme ist jetzt angesagt: Um die Schutzfunktion der Außenwände zu erhalten und künftigen Wetterkapriolen möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, sollten Hauseigentümer Putzrisse und Sockellöcher, lockere Klinkerriemchen und andere sichtbare Fassadenschäden ernst nehmen und zeitnah beheben lassen, rät der Verband Holzfaser Dämmstoffe (VHD).
"Damit aus einer Kleinigkeit keine
große Sache wird, tun Hausbesitzer gut daran, die Fassade gründlich in
Augenschein zu nehmen, um eventuelle Frost- und Winterschäden
festzustellen. Dafür ist jetzt, zu Frühjahrsbeginn, genau die richtige
Zeit", sagt Dr.-Ing. Tobias Wiegand, Geschäftsführer beim Verband
Holzfaser Dämmstoffe in Wuppertal.
Schäden rechtzeitig erkennen
Wer die Kontrolle der Außenwände auf die leichte Schulter nimmt, riskiert, dass Feuchte durch Putzrisse und -löcher eindringt und sich ausbreitet. Auch die Dämmung kann hiervon betroffen sein. "Durchnässte Dämmstoffe - ganz gleich, aus welchem Material sie bestehen - schützen vor Wärmeverlusten nur unzureichend. Dauerhaft feuchte Außenwände werden häufig von Moosen und Algen besiedelt, worunter das Erscheinungsbild des Hauses dann zwangsläufig leidet", erläutert VHD-Geschäftsführer Dr. Wiegand.
Wer auf eine intakte Wärmedämmung und einen gepflegten Eindruck seines Hauses Wert legt, sollte daher die typischen Schwachstellen der Fassade im Auge behalten: Kritische Punkte, an denen Fassadenschäden häufig ihren Anfang nehmen, sind der Sockelbereich des Hauses, die Fensterausschnitte nebst Regenabläufen, die Eingangs- und Terrassentüren sowie sonstige Durchdringungen der Gebäudehülle. Angriffspunkte bilden oftmals auch Außensteckdosen, Wasserhähne, Verankerungen von Vordächern, Fensterläden, Wandleuchten und Markisen.
Bei geringfügigen Schäden lohnt sich in der Regel eine fachmännische
Reparatur. Sind allerdings gravierende Veränderungen des Fassadenbildes
erkennbar, sollte man einen Spezialisten hinzuziehen, um die Ursache
und den Umfang des Schadens zweifelsfrei zu klären; Architekten,
Energieberater, Maurer, Dachdecker, Zimmerleute und andere Bauhandwerker
sind gefragte Partner.
Reparieren oder gleich neu dämmen
Insbesondere bei älteren, zumeist sehr schlecht gedämmten Häusern
kann es sinnvoll sein, statt punktueller Nachbesserungen die Außenwände
gleich als Ganzes aufzudämmen und anschließend neu zu verputzen.
Wärmedämmverbundsysteme, die auf natürlichen Holzfaserdämmplatten
basieren, kommen hierfür in Frage. Die Vorteile sind ein auf Dauer
wesentlich geringerer Energiebedarf, eine beträchtliche Wertsteigerung
der Immobilie, optimaler Schutz vor winterlicher Kälte, sommerlicher
Hitze, Schlagregen und Schall sowie spürbar mehr Behaglichkeit in
Innenräumen.
Vorher mit den Nachbarn sprechen
Bei freistehenden Häusern lässt sich eine energetische Sanierung der Gebäudehülle am einfachsten realisieren. Etwas komplizierter sieht die Sache aus, wenn das Gebäude auf der Grenze zum Nachbargrundstück steht. Zwar gilt für die Durchführung erforderlicher Reparaturen das so genannte Hammerschlags- und Leiterrecht; der Nachbar sollte demnach dulden, dass sein Grund und Boden im Zuge von Instandsetzungsarbeiten betreten wird. Ob dies sinngemäß auch für energiesparende Dämmmaßnahmen gilt, wurde vom Gesetzgeber bislang noch nicht abschließend geklärt. "Am besten einigt man sich unter Nachbarn schon im Vorhinein, wie bei Bedarf konkret verfahren wird. Insbesondere bei benachbarten Reihenhäusern ist ein klärendes Gespräch sehr zu empfehlen. Vielleicht lässt sich der Nachbar ja sogar für eine gemeinschaftliche Wärmedämmmaßnahme gewinnen", sagt VHD-Geschäftsführer Dr. Wiegand.
Quelle: Verband Holzfaser Dämmstoffe