Motorradunfall: Helm muss runter - Erste-Hilfe-Tipp zum Saisonstart
Archivmeldung vom 13.04.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlWer einen verunglückten Motorradfahrer findet, muss schnell Erste Hilfe leisten. Die Johanniter erinnern zum Saisonstart der Biker an die richtigen Hilfsmaßnahmen bei Motorradunfällen.
Nachdem der Ersthelfer die Unfallstelle abgesichert hat, muss er
dem Motorradfahrer den Helm abnehmen, damit der Verletzte nicht an
Erbrochenem oder seinem eigenen Blut erstickt. Das gilt insbesondere
dann, wenn der Betroffene bewusstlos ist. Der Helfer greift in den
geöffneten Helm, spreizt ihn seitlich und zieht ihn vorsichtig über
Nase und Ohren vom Kopf ab. Wenn eine weitere Person greifbar ist,
muss diese Hals und Kopf waagerecht festhalten.
Dann muss der Verunfallte in die stabile Seitenlage gebracht
werden, auch wenn er an der Wirbelsäule verletzt sein könnte. Jetzt
wird der Rettungsdienst über die 112 gerufen.
Wer auf diese Weise eingreift, rettet möglicherweise nicht nur
Leben, sondern unternimmt auch alles, was das Gesetz von dem Zeugen
eines Unfalls verlangt. Selbst Unfallsituationen, die kompliziert
erscheinen, können mit diesen einfachen Handgriffen vorübergehend
gelöst werden.
Die Johanniter weisen darauf hin, dass ein verunglückter Motorradfahrer weitaus mehr durch Ersticken gefährdet ist, als durch eine lebensgefährliche Wirbelsäulenverletzung. Deswegen empfehlen Erste-Hilfe-Experten auch dann den Helm abzunehmen, wenn am Helm ein Hinweis steht, dass er nur von einem Notarzt zu öffnen sei.
Quelle: Pressemitteilung Johanniter Unfall Hilfe e.V.