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Vanessa Klett: 5 Tipps, um die Angst vor dem Springreiten zu lösen

Archivmeldung vom 13.07.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Vanessa Klett
Vanessa Klett

Bildrechte: Klett Coaching und Consulting GmbH Fotograf: Klett Coaching und Consulting GmbH

Mental an sich zu arbeiten, ist in so ziemlich jeder Sportart ganz normal - wieso dann nicht auch im Reitsport? Denn wer als Reiter nicht auch an seinen inneren Blockaden arbeitet, kann seine Technik nie optimal einsetzen. Vanessa Klett ist Mental-Coach für Reiter und weiß, dass Reiten vor allem Kopfsache ist - hier gewinnt nicht der technisch beste Reiter, sondern der, der die Nerven behält. Wer dabei Ängste aufbaut, kann diese nur durch das Angehen der Ursachen, nicht durch das Unterdrücken von Symptomen überwinden. Als Mental Coach hilft sie denjenigen, die ihre mentalen Probleme lösen wollen. Wie sie ihre Teilnehmer bei der Angst vor dem Springreiten unterstützt und welche Blockaden wirklich dahinterstecken, erfahren Sie hier.

Die Angst vor dem Springreiten quält viele Reiter - dabei merken sie lange nicht, dass sie ein mentales Problem haben. Oft denken sie, es liegt an ihrer Technik oder an ihrer Unfähigkeit, Distanzen richtig einzuschätzen. Deswegen trainieren sie einfach immer härter in dem Glauben, dass es über Routine irgendwann besser wird - doch das ist Unsinn und kann die Angst selbst für erfahrene Springreiter sogar noch verschlimmern. Im schlimmsten Fall denken sie irgendwann sogar, dass sie ihrem Pferd nicht länger gewachsen sind. "Erfolg beim Reiten beginnt im Kopf - ich kann Reiter nicht nachvollziehen, die 5- bis 6-mal in der Woche zum Training fahren, aber nicht an ihren mentalen Fähigkeiten arbeiten", sagt Mental-Coach für Reitsportler Vanessa Klett. "Ängste lassen sich nicht durch Training und Routine lösen, denn die Ursache liegt ja nicht in der Technik, sondern in den mentalen Blockaden."

"Reiter müssen ihren eigenen Gedankengängen auf den Grund gehen, um sich zu verbessern und ihre Ängste zu bewältigen", erklärt die Expertin weiter. Ihr Coaching zielt darauf ab, negative Gedanken, Ängste und Leistungsdruck von Reitern zu überwinden. Dabei fokussiert sie sich auf die Bewältigung von Ursachen statt Symptomen - denn Gedanken wie "Hoffentlich klappt es jetzt", oder "Was, wenn wir im Sprung landen?" sind bei ihr fehl am Platz. Durch gezielte Übungen und die mentale Aufarbeitung der Probleme verhilft sie ihren Klienten dazu, Selbstvertrauen richtig aufzubauen und ihre Ziele im Reitsport zu erreichen. "Als Reiter arbeiten wir mit unserem Tier ja nicht nur vom Boden aus, sondern wir sitzen obendrauf - natürlich merkt dein Pferd da jede kleinste Veränderung und Unsicherheit. Man muss sich also im Griff haben. Mit negativen Gedanken im Kopf geht das einfach nicht", erklärt Vanessa Klett. Wie sie Reitsportlern auch bei der Angst vor dem Springreiten hilft und wie sich die mentalen Blockaden lösen lassen, hat sie in fünf Tipps zusammengefasst.

Tipp 1: Das mentale Problem anerkennen

Bevor Probleme angegangen werden, müssen diese erst einmal als solche erkannt werden. Viele Reiter denken oft, dass sie lediglich technische Probleme haben, zum Beispiel Schwierigkeiten dabei, Distanzen richtig zu sehen oder Geschwindigkeit und Rhythmus zu halten. Doch das sind alles technische Probleme - viel wichtiger sind aber die rein mentalen Blockaden. Selbst minimale Zweifel oder Gedanken wie "Was denken die anderen, wenn es schiefgeht?" sind bereits Hinweise auf ein mentales Problem, das eine optimale Sprungtechnik unmöglich macht. Daher ist es wichtig, das Problem als solches zu erkennen und anzunehmen.

Tipp 2: Keine Vermeidungsstrategie aufbauen

Wegen ihrer Angst bauen viele Reiter ihre Hindernisse immer niedriger, um sich an die Höhe zu gewöhnen und eine Routine zu entwickeln. Anders gesagt: Sie entwickeln eine Vermeidungsstrategie. Sie umgehen die angstauslösende Höhe, in der Hoffnung Sicherheit aufzubauen und sich so irgendwann wieder an höhere Sprünge heranzutrauen. Doch natürlich passieren auch bei niedrigeren Sprüngen einmal Fehler und schon verschiebt sich die eigene Angst nach unten. Denn nun schleichen sich Gedanken ein, wie: "Jetzt klappt ja nicht mal mehr das." Das daraus resultierende und ständige Hoch- und wieder Runterbauen ist nicht nur quälend, sondern führt langfristig auch zu nichts. Stattdessen muss sich jeder Reiter wirklich im Kern mit seiner Angst auseinandersetzen.

Tipp 3: Die wahre Ursache der Angst finden

Die Angst beim Springen hat nie etwas mit dem Springen selbst zu tun - auch, wenn das viele glauben. Stattdessen geht es dabei immer um inneren und äußeren Leistungsdruck, um die Angst, sich zu verletzen, sich zu blamieren oder darum, das Pferd zu versauen - ob durch Verletzung oder weil es aufhört, im Parcours zu kämpfen oder sogar gar nicht mehr springt. Der wahre Grund der Angst muss also gefunden und angegangen werden.

Ein weiterer Trugschluss vieler Reiter ist, dass sie Distanzen nicht richtig sehen können und dass das der wahre Grund ihrer Angst sei, der einfach nur mit einer verbesserten Technik, also mehr Training, gelöst werden kann. Tatsächlich haben aber die meisten Reiter sehr wohl ein gutes Auge und könnten mindestens 80 bis 90 Prozent der Sprünge richtig anreiten. Die wenigsten haben eine tatsächliche Problematik in der visuellen Verarbeitung und dem räumlichen Seh- und Denkvermögen. Vielmehr steht ihnen ihr mentales Problem im Weg und verhindert den Abruf der eigenen Fähigkeiten. Denn, wenn ich nicht wirklich über den Sprung möchte, werde ich ihn mit 100-prozentiger Sicherheit auch nicht richtig anreiten.

Tipp 4: Den Kopf neu programmieren

Durch die im Kopf gespeicherten falschen Einstellungen hat sich das Gedächtnis darauf trainiert, immer negativ zu denken. Nachdem aber die wirkliche Ursache von Angst und Unsicherheiten angegangen und gelöst wurde, lässt sich der Kopf auch neu programmieren, sodass er nicht immer in die alten Bahnen zurückfällt. Der Kopf kann wie ein Muskel trainiert werden, um negative Gedanken ab- und ein positives Mindset aufzubauen. Aber Achtung: Erst nachdem der Kopf richtig aufgeräumt und neu aufgesetzt wurde, kann dieses Training greifen. Wie bei einem Computer muss das System erst einmal resettet und neu aufgesetzt werden. Erst danach können wir trainieren, wie wir mit dem neuen System richtig umgehen.

Tipp 5: In die Umsetzung kommen

Ist die Angst und ihre Ursache identifiziert, kann es mit der mentalen Arbeit losgehen. Ein Coaching kann dabei effektiv helfen - denn auch Reitsportler sollten die mentale Arbeit in ihre Trainingsroutine langfristig integrieren und dabei natürlich auch in die Umsetzung kommen. Sich nur mit theoretischem Wissen aus Büchern auseinanderzusetzen, hilft am Ende nicht, die eigenen Baustellen zu beheben. Schließlich sind die darin enthaltenen Tipps oft nur schwer oder gar nicht umsetzbar. Helfen tun sie darüber hinaus meistens eh nicht. Ganz nach dem Motto "Lieber einmal richtig, als immer nur so halb" sollte auch der Kopf eines jeden Reiters einmal mental richtig aufgeräumt und aufgebaut werden, um ihn danach langfristig frei und funktionierend zu halten. Nur so erreichen wir beim Reiten einen Leistungsabruf in jeder Situation.

Quelle: Klett Coaching und Consulting GmbH (ots)

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