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TÜV SÜD nimmt Trittleitern genau unter die Lupe

Archivmeldung vom 09.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: TÜV SÜD AG Fotograf: Conny Kurz
Bild: TÜV SÜD AG Fotograf: Conny Kurz

Mehr als jeder vierte Arbeitsunfall in Deutschland hat mit einer schadhaften Arbeitsleiter zu tun. Wer dabei an Stürzen aus schwindelerregenden Höhen oder Kaminkehrer auf dem Hausdach denkt, liegt falsch: Gerade Trittleitern, wie sie von Handwerkern bei der Montage von Deckenlampen oder auch beim Hausputz genutzt werden, sind eine unterschätzte Gefahrenquelle.

TÜV SÜD-Experte Gerhard Hintereder erklärt, wo hier die besonderen Risiken liegen und worauf die Produktprüfer genau achten.

TÜV SÜD sorgt für Arbeitssicherheit

Bei allen Leitern - egal, ob kleine Trittleiter oder haushohe Anlegeleiter - umfassen die Produktprüfungen von TÜV SÜD eine Vielzahl mechanischer Belastungstests, Materialprüfungen und weiterer Kontrollen.

Als Beispiel die Prüfungen im Bereich mechanische Sicherheit:

  • Bauartprüfung: Dazu zählt die Prüfung und Bewertung der Produktform und des Produktdesigns auf eventuell vorhandene scharfe Ecken und Kanten, die eine potenzielle Verletzungsgefahr darstellen. Zur Überprüfung der mechanischen Sicherheit zählt auch die Bewertung eines Produkts hinsichtlich potenzieller Gefährdungen durch Quetschen, Einklemmen oder Verhaken von Fingern oder anderen Extremitäten bei bestimmungsgemäßer und vorhersehbarer Verwendung. Weiterhin wird die Festigkeit und Haltbarkeit eines Produkts im bestimmungsgemäßen Gebrauch ermittelt. Je nach Art des zu bewertenden Produkts werden unter Umständen weitere Produktmerkmale berücksichtigt, bei Leitern zum Beispiel die Tragfähigkeit.
  • Bauteilprüfungen: Die Prüfung der mechanischen Sicherheit kann auch die Überprüfung sicherheitskritischer Komponenten umfassen, die im Endprodukt zum Einsatz kommen, wie etwa Stellteile, Betätigungselemente, Werkzeuge oder auch Schrauben und Scharniere.

Der Klassiker im Haushalt: die Trittleiter mit drei Stufen

Die handelsüblichen kleinen Trittleitern sind meist aus Aluminium, Stahl oder Holz gefertigt. Während die Modelle aus Metall leichter zu reinigen sind und auch Witterungseinflüsse besser verkraften, entscheiden sich viele Käufer dennoch für die optisch ansprechenderen Versionen aus Holz - gerade dann, wenn die Trittleiter nicht nach jedem Einsatz weggeräumt wird, sondern wie ein Möbelstück im Raum bleibt. Doch Vorsicht: Gerade die hübsch anzusehenden Modelle sind häufig nicht TÜV-geprüft. Außerdem fehlt dann in der Regel auch ein Sicherheitsgriff und eine gummierte Trittfläche. Das mag passen, wenn sie nur den Zugang zu Büchern in oberen Regalen erleichtern sollen, doch für einen Arbeitseinsatz sind sie eher ungeeignet.

Tipp: Verbraucher sollten vor dem Kauf die Arbeitshöhe der verschiedenen in Frage kommenden Modelle vergleichen; bei den Maßen geben die Hersteller meist die Gesamthöhe inklusive Sicherheitsgriff an, was wenig aussagekräftig ist. Von Leitern ohne Sicherheitsgriff raten Unfallexperten ab. Zudem empfinden es viele Verbraucher als unangenehm, bei Trittleitern ohne Griff auf der obersten Stufe zu stehen.

Große Leitern für den professionellen Einsatz

Eine zuverlässige Prüfung des Materials und insbesondere der Standsicherheit von Leitern, Tritten und Gerüsten ist eine Voraussetzung für sicheres Arbeiten. Gerhard Hintereder dazu: "2018 trat die überarbeitete Leiternorm DIN EN 131 in Kraft. Sie macht neue Vorgaben, die die Standfestigkeit von Leitern - beispielsweise Anlegeleitern oder Mehrzweckleitern - verbessern sollen. Die wichtigste Änderung betrifft alle tragbaren Anlegeleitern mit einer Leiterlänge von über drei Metern. Diese müssen nun eine größere Standbreite aufweisen, entweder durch eine Quertraverse oder durch eine sogenannte konische Bauweise. Durch unsere Produkttests stellen wir sicher, dass die Vorgaben des Gesetzgebers eingehalten werden."

"Geprüft von TÜV SÜD" als bewährte Entscheidungshilfe

"Verbraucher sollten beim Kauf auf das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit und auf das blaue TÜV SÜD-Oktagon achten", so Gerhard Hintereder. "Mit unserem großen Prüfangebot in den Bereichen chemische, mechanische und elektrische Tests decken wir das gesamte notwendige Portfolio für Leitern, Gerüste und Arbeitsbühnen ab. Dabei kommen wir nicht erst ins Spiel, wenn die Leitern auf dem deutschen Markt erhältlich sind. Unsere Expertise ermöglicht es uns vielmehr, Hersteller bereits vor Serienproduktion anhand von Prüfmustern auf potenzielle Fehlerquellen aufmerksam zu machen und so frühzeitig Korrekturen zu veranlassen."

Zum Schluss richtet Gerhard Hintereder noch einen Appell an Privatleute: "Nutzen Sie ausschließlich Tritte oder Trittleitern, keinesfalls Stühle oder Ähnliches. Berücksichtigen Sie auch den Untergrund, wo Sie Ihre Leiter aufstellen, und lassen Sie sich gegebenenfalls absichern oder assistieren. Lehnen Sie sich bei der Arbeit nicht zu sehr auf die Seite, sondern stellen Sie lieber die Leiter um. Ersetzen Sie Ihre wackelige alte Leiter gegen ein TÜV-geprüftes Modell. Anders gesagt: Achten Sie auch im Haushalt und bei kleineren Reparaturen stets auf Sicherheit."

Quelle: TÜV SÜD AG (ots)

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