Heimwerken wie ein Profi: Fugen richtig kitten leicht gemacht
Archivmeldung vom 07.12.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFliesen sind in der Regel hohen Belastungen sowie steter Feuchtigkeit ausgesetzt, sodass Fliesenfugen im Laufe der Zeit rissig und porös werden. Doch nicht nur die Optik der Fliesen leidet, dauerhaft löchrige Fugen bieten keinen ausreichenden Schutz vor Nässe und können mit der Zeit Schimmel ansetzen. Wenn Sie sich die Kosten für einen Handwerker sparen möchten, dann können Sie Ihre Fugen mit den richtigen Handgriffen fortan selbst wie ein Profi kitten.
Fugen in Bad und Küche sollten regelmäßig gekittet werden
Fliesen sind vor allem in der Küche sowie in sanitären Anlagen vorzufinden, sodass es sich lohnt, den Böden und Wänden in diesen Räumen eine besondere Fürsorge zuteilwerden zu lassen. Dank der existierenden Fugenmasse werden die Fliesen sauber und dicht gehalten, was insbesondere bei einer erhöhten Luftfeuchtigkeit enorm wichtig ist.
Sofern löchrige Fugen jedoch nicht repariert und neu gekittet werden, kann sich absetzende Nässe zunehmend ausdehnen und Risse in den Fliesen entstehen lassen. Erfahrene Fliesenleger empfehlen die Fugen im Haushalt alle fünf Jahre zu kitten, um hierdurch einer solch unschönen Situation vorzubeugen.
Die richtige Vorbereitung: Saubere und schimmelfreie Fugen sind die Basis
Für das Kitten von Fugen kommt daher immer häufiger Silikon zum Einsatz, das in jedem Baumarkt erhältlich ist. An dieser Stelle ist jedoch darauf zu achten, dass verschiedene Silikonarten existieren, die entweder speziell auf Trockenräume oder auf Sanitäranlagen zugeschnitten sind. Letztere Variante ist in der Regel wasserdicht sowie fungizidhaltig und beugt der Entstehung von Schimmel gezielt vor.
Wenn Sie Fugen mit Silikon kitten möchten, benötigen Sie zudem noch eine Silikonpistole, Silikonentferner, Gummihandschuhe, eine Rolle Kreppband, Fugenabzieher sowie eine Sprühflasche mit etwas Wasser und Spülmittel. Bevor jedoch das eigentliche Kitten der Fugen durchgeführt werden kann, ist noch etwas Vorarbeit zu leisten. Zunächst müssen beschädigte Fliesen mit dem Fugenkratzer sowie dem Silikonentferner vollständig von altem Silikon befreit werden.
Anschließend sollte sichergestellt werden, dass die Fliesen samt den Fugen frei von Schmutz und anderen Rückständen sind. Sofern Schimmel in den Fugen erkennbar ist, lässt sich dieser mit einem wirksamen Schimmelentferner gründlich entfernen. Nach der Säuberung müssen die Fliesen samt den Fugen nun vollständig getrocknet werden, sodass sich nach dem Kitten keine Feuchtigkeit unter dem Silikon ansammeln kann.
Immer auf ein gleichmäßiges Ergebnis achten
Nun können Sie mit der wichtigsten Arbeit beginnen und zunächst beidseitiges Kreppband auf die Fliesen und entlang der Fugen auftragen. Im nächsten Schritt wird die Spitze der Silikonkartusche in einem Winkel von fünfundvierzig Grad angeschnitten, sodass diese der Breite der Fuge entspricht.
Jetzt können Sie das Silikon mit dem Hebelmechanismus der Silikonpistole so in die Fugen einbringen, dass die Masse den Fugenrand um rund zwei Millimeter überragt. Achten Sie darauf, dass beim Auftragen keine Aussparungen entstehen, sodass die Fugen bis in den letzten Winkel abgedichtet werden.
Sobald die Silikonmasse gleichmäßig aufgetragen wurde, kann sie mit einem Gemisch aus Wasser und Spülmittel vorsichtig eingesprüht werden. Abschließend wird der Silikonabzieher über die Fugen gezogen, um die überstehende Masse abzutragen und ein ebenmäßiges Ergebnis zu erzielen.
Jetzt kann das Kreppband entfernt werden und das Silikon kann vollständig trocknen. Beachten Sie an dieser Stelle stets die Herstellerangaben, da die Trocknungszeit, je nach Silikon, variieren kann. Während der Aushärtung sollten die Fliesen nach Möglichkeit nicht betreten werden oder gar mit Feuchtigkeit in Berührung kommen.
Zement als Alternative zu Silikon
Wenn Sie ein härteres Material zum Kitten Ihrer Fugen bevorzugen, dann können Sie alternativ auch Zement nutzen. In diesem Fall müssen Sie bereits im Vorfeld lediglich die Zementmasse mit Wasser anrühren und mit einer Kartuschenpistole in die Fugen füllen.
Mit einem Spachtel kann die Masse nun glatt gestrichen werden und in Ruhe aushärten. Mögliche Zementrückstände auf den Fliesen sollten allerdings vor dem Aushärten entfernt werden, da diese sich andernfalls nur schwer lösen lassen.
Fazit
Fugen lassen sich mit den richtigen Utensilien sowie etwas handwerklichem Geschick schnell und einfach in Eigenregie kitten. Machen Sie sich im Vorfeld bewusst, welches Material Sie zum Kitten verwenden möchten und beachten Sie die individuellen Trocknungszeiten. Wenn Sie unsere Tipps befolgen, werden auch Sie zum Profi-Heimwerker und können Ihre Fliesen in neuem Glanz erstrahlen lassen.
---