Immer mehr Fachkräfte kündigen in der Probezeit - 5 Tipps, wie Steuerkanzleien neue Mitarbeiter binden
Archivmeldung vom 21.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithSteuerkanzleien müssen seit Monaten um jeden Bewerber kämpfen. Umso ärgerlicher ist es, wenn der lang ersehnte neue Mitarbeiter schon während der Probezeit die Kanzlei wieder verlässt. Das kommt in letzter Zeit immer öfter vor, zeigt eine Studie der Königsteiner-Gruppe. Doch woran scheitert die erfolgreiche Übernahme?
"Meiner Erfahrung nach liegt es vor allem daran, dass Versprechen nicht eingehalten werden. Dabei genügen schon Kleinigkeiten, um die neuen Mitarbeiter nicht sofort von der Kanzlei abzuschrecken", sagt Sandra Völzke LL.M.. Sie ist Recruiting-Expertin für Steuerkanzleien und weiß, was sich neue Mitarbeiter wirklich vom Arbeitgeber wünschen.
In einem Artikel gibt sie fünf Tipps, wie Steuerkanzleien die Probezeit überstehen und wie sie ihre Mitarbeiter binden.
1. Onboarding
Der erste Arbeitstag in einer neuen Kanzlei sollte nicht mit einer kurzen Einweisung und Übergabe eines Handbuches beginnen - hier dürfen Unternehmen mehr Aufwand betreiben. Ein neuer Mitstreiter sollte sich sofort wohl und willkommen fühlen. Das setzt einerseits voraus, dass alle organisatorischen Punkte bereits erledigt sind. Andererseits sollten sich Team und Chef ausreichend Zeit nehmen, um die schwierigen Anfänge zu erleichtern.
Ein gemeinsames Frühstück, ein Willkommensgruß am Arbeitsplatz - diesen Kleinigkeiten sollte mehr Beachtung geschenkt werden. Hier hilft ein professioneller Onboarding-Prozess, der bereits mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrages beginnt und erst ein halbes Jahr nach dem Arbeitsantritt endet - und dem neuen Mitarbeiter das Gefühl des lästigen Praktikanten nimmt.
2. Unternehmenskultur
Auch Kanzleien leben eine eigene Unternehmenskultur - ein neuer Mitarbeiter sollte dazu passen. Neben der klaren Kommunikation dessen, welche Kultur im Unternehmen gelebt wird und worauf das Unternehmen Wert legt, können Persönlichkeitstests die Auswahl optimal unterstützen.
3. Weiterentwicklung
Steuerkanzleien sollten ihren Mitarbeiter die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zeitlich und monetär eröffnen - einerseits fachlich, andererseits aber auch in anderen Fertigkeiten, wie beispielsweise Führungskompetenzen. Mit Zielvereinbarungen lassen sich nicht nur die Erfolge abrechnen, sondern auch die Motivation und das Engagement steigern.
4. Wertschätzung
Was bleibt im Gedächtnis - kritische Anmerkungen oder ein Lob? Die Kritik nagt weiter, wenn sie nicht ausgeglichen wird. Zum wertschätzenden Umgang gehört selbstverständlich, dass Mitarbeiter ehrliche Feedbacks erhalten und für besondere Leistungen natürlich auch einen Dank. Diese Kleinigkeiten sind ausschlaggebend für die zu erwartende Arbeitsleistung.
5. Versprechen
Zusagen aus den Recruiting-Anzeigen oder dem Vorstellungsgespräch müssen dann auch eingehalten werden: Wurde beispielsweise Gleitzeit, Homeoffice oder das Definieren von Zielvereinbarungen als selbstverständlich präsentiert, sollte es dem neuen Mitarbeiter auch zugestanden werden. Bleibt es bei leeren Aussagen, kann dies den Wechsel einleiten.
Werden neue Mitstreiter so in eine Steuerkanzlei aufgenommen, verbessert sich das Arbeitsklima und die Gründe für einen Wechsel schwinden.
Quelle: Völzke Consulting (ots)