Hat mein Haustier eine Macke? Was Besitzer tun können
Archivmeldung vom 18.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJedes Mal dasselbe Theater: Sobald der Staubsauger eingeschaltet wird, flippt der zweijährige Terrier Asta aus. Bellt laut, knurrt, fletscht die Zähne. Manchmal greift er das Gerät sogar an. Ob die Attacke auf Hausgeräte, das regelmäßige geduldige Warten am Gartenzaun, bis der Briefträger endlich auftaucht, oder auch die Vorliebe von Katzen, beim Trinken Wasserhähne zu bevorzugen.
Viele
Tierbesitzer sind sich nicht sicher, ob ihr Liebling nur eine
harmlose Marotte zeigt oder ob es sich um etwas Ernstes handelt.
"Beim Verhalten des Tieres sollte man immer seine Perspektive
sehen", sagt Dr. Barbara Schöning, Fachtierärztin für Verhaltenskunde
und Hundetrainerin aus Hamburg, "dann wird es verständlich, und man
kann angemessen reagieren." Für einen Hund ist ein Staubsauger laut
und stinkt. Und dann bewegt er sich auch noch auf geheimnisvolle
Weise hin und her. Dr. Schöning: "Ganz klar, dass das für den Hund
eine Bedrohung ist." Damit der Hund nicht jedes Mal tobt, sobald die
Wohnung gesaugt wird, "sollte man den Sauger nicht wegräumen, sondern
dem Hund Gelegenheit geben, ihn vor dem Staubsaugen zu untersuchen
und sich von seiner Harmlosigkeit zu überzeugen", empfiehlt die
Expertin. Mit dem Briefträger ist es im Grunde ähnlich. Der Hund muss
lernen, dass der Postbote kein Eindringling ist. Zum Beispiel, indem
man ein "Treffen" mit ihm arrangiert, der Hund ihn kennen lernt und
begreift, dass er völlig harmlos ist und schnell wieder geht. Auch
Katzen, die aus Wasserhähnen trinken, sind ganz normal. "In der Natur
sitzen sie beim Trinken gern etwas erhöhnt", gibt Dr. Schöning
Entwarnung.
Wegen kleiner Marotten muss man sich keine Sorgen machen. Zeigen
sich allerdings Verhaltensstörungen wie das unermüdliche Jagen und
Beißen des eigenen Schwanzes bei Hunden oder das Kahllecken bei
Katzen, "dann brauchen diese Tiere professionelle Hilfe", sagt Dr.
Schöning in FÜR SIE. Auch allein auf sich gestellt, könnten sie auf
Dauer in der Natur nicht überleben. Expertenhilfe findet man zum
Beispiel bei der Gesellschaft für Tierverhaltenstherapie www.gtvt.de).
Quelle: Pressemitteilung FÜR SIE