Logistikunternehmen kämpfen mit Personalmangel - Lucas Fischer erklärt, wie Unternehmen sich von diesem Problem lösen und geeignete Mitarbeiter finden
Archivmeldung vom 05.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićLucas Fischer ist der Gründer und Geschäftsführer der Agentur MediaRecruiting. Mit seinem Team hilft er Transport- und Logistikunternehmen dabei, offene Stellen zu besetzen. Dank seiner zeitgemäßen digitalen Strategie macht er Unternehmen schnell wieder mobil. Worauf es beim Recruiting-Prozess ankommt und was Unternehmen selbst tun können, verrät er im Folgenden.
Der Versandhandel boomt - und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Um Paketfluten zu vermeiden, braucht es Lageristen und Kraftfahrer. Doch die sind gerade jetzt nur schwer zu finden. Schließlich spitzt sich der Fachkräftemangel in der Logistikbranche mehr und mehr zu. Mitarbeiter sind auf traditionellen Wegen kaum mehr zu erreichen.
Umso wichtiger ist es jetzt, umzudenken und neue Wege zu gehen. "Nun sind Kreativität und Vernetzung gefragt", sagt Lucas Fischer. Er ist der Gründer und Geschäftsführer der Agentur MediaRecruiting und hat digitale Strategien entwickelt, um rasch qualifizierte Bewerber zu erreichen. Im Folgenden erfahren Logistikunternehmen, was erfolgreiches Recruiting heute ausmacht und wo sie selbst aktiv werden müssen.
1. Sichtbarkeit in den sozialen Medien
Lucas Fischer hält Social-Media-Marketing für ein unterschätztes Instrument im Recruiting. Die meisten Logistikunternehmen unterschätzen, wie viel Social Media tatsächlich beitragen können. Kaum ein Unternehmen hat eine klare Marketingstrategie für die digitalen Medien, weil ihnen schlicht das nötige Know-how fehlt. Sie mussten sich nie mit der Thematik beschäftigen, doch der Markt befindet sich im Wandel und ohne Marketing-Strategie wird man langfristig kein Personal mehr finden. Beim Recruiting verlassen sich viele Unternehmen dennoch auf traditionelle Kanäle wie Jobportale und Printanzeigen. Damit haben sie heute jedoch kaum noch Erfolg. Statt also auf die herkömmlichen Wege zu setzen, gilt es, sich den Umständen der Zeit anzupassen und die Kandidaten dort zu erreichen, wo sie sich heute mehrheitlich aufhalten: in den sozialen Medien. Dabei sollten Unternehmen auf zielgerichtete Ansprachen auf den relevanten Kanälen, wie Facebook, Instagram, TikTok und Co. setzen. Wer für potenzielle Bewerber sichtbar sein möchte, muss also auch selbst auf den Plattformen in Erscheinung treten. So erreichen Betriebe auch Kraftfahrer oder Logistiker, die noch nicht aktiv suchen. Eine interessante Ansprache kann das Interesse für die Betriebe wecken. Ein weiterer Vorteil von Social Media ist, dass ein überschaubares Budget eine große Wirkung erzielt.
2. Verhaltensänderung: alte Denkmuster ablegen
Konsumentenverhalten, Wettbewerb und Arbeitsmarkt verändern sich. Zudem sind die Babyboomer langsam auf dem Weg in Richtung Rente - spätestens, wenn diese Kräfte wegfallen wird der Fachkräftemangel zum handfesten Problem. Doch auch jetzt nimmt der Fachkräftemangel bereits dramatische Formen an. Kraftfahrer und Lageristen können sich ihre Jobs inzwischen aussuchen. Arbeitgeber übertreffen sich mit Benefits, um die wenigen qualifizierten Bewerber zu ködern. Nur die alten Verhaltensmuster sind beständig. Unternehmen wird jedoch nichts anderes übrig bleiben, als alte Denkmuster abzulegen, ist sich Lucas Fischer sicher. Prinzipiell haben viele Unternehmen nicht verstanden, dass tolle Benefits nur die Spitze vom Eisberg sind. Man muss anders mit seiner Mannschaft kommunizieren, besonders weil nachrückende Generationen andere Werte im Unternehmen leben wollen. Hier wird vor allem das Employer Branding relevant. Unternehmen sollten sich mit diesem Begriff ganz genau auseinandersetzen und es nicht scheuen, entsprechende Experten für das Thema mit ins Boot zu holen oder Coachings in Anspruch zu nehmen. Zudem gilt es, beste Voraussetzungen für Quereinsteiger zu schaffen und so seinen Kandidatenpool zu erweitern. Unternehmen sollten darum bereits jetzt beginnen, interne Schulungssysteme zu bauen, um willige Quereinsteiger schnell und professionell auszubilden und zu Fachkräften zu machen.
3. Am Ball bleiben: Bewerber frühzeitig binden
Ein passender Bewerber ist gefunden, das Vorstellungsgespräch vereinbart. Dann kommt eine kurzfristige Absage oder der Bewerber erscheint erst gar nicht. Gerade in Zeiten akuten Fachkräftemangels ist es wichtig, nicht nur Kunden und Mitarbeiter, sondern auch Bewerber zu binden. Ein Weg ist, durch regelmäßige Kontaktaufnahmen im Gedächtnis des Bewerbers zu bleiben. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Bis hin zum Bewerbungsgespräch sind es viele Schritte, die von Unternehmen durchdacht werden sollten. Die erste telefonische Kontaktaufnahme muss beispielsweise immer positiv verlaufen. Bisher hatte der Bewerber nur digitalen Kontakt mit den Unternehmen - nun gilt es den ersten positiven Eindruck auch zu bestätigen und die Bewerber bereits jetzt zu binden.
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Quelle: Lucas Fischer (ots)