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Wer hat uns die Stunde gestohlen? Zeit und Zeitumstellung mit Kindern erforschen

Archivmeldung vom 23.03.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.03.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Kinder im Kita-Alter müssen ihr Zeitverständnis erst noch entwickeln.
Kinder im Kita-Alter müssen ihr Zeitverständnis erst noch entwickeln.

Bildrechte: Stiftung Kinder forschen Fotograf: Christoph Wehrer

In der Nacht vom 30. auf den 31. März stellen wir die Uhr auf Sommerzeit um. Die Nacht ist plötzlich eine Stunde kürzer. Aber wo ist sie hin, die Stunde? Hat sie jemand gestohlen? Und wie lang ist überhaupt eine Stunde? Fragen, die für Kinder im Kita- und Grundschulalter spannend sind und Anlass bieten, generell das Thema Zeit zu entdecken. Wie? Die Stiftung Kinder forschen gibt Tipps und hat außerdem passende kostenlose Fortbildungen und Forschungsideen dazu.

Zwei Mal im Jahr stellen Erwachsene sich die gleiche Frage: Stellen wir die Uhr vor oder zurück? Ist es jetzt abends länger hell oder früher dunkel? Für Kinder im Kita-Alter ist das noch kein Thema. Zwar hat die Nacht eine Stunde weniger, doch ihr - meist fester - Tagesablauf bleibt der gleiche. Hinzu kommt, dass Kita-Kinder Zeit im Sinne von Rhythmen und Mustern begreifen. Aus ihrer Sicht gibt es ein Vorher, ein Jetzt und ein Nachher. Das Konzept von einer Stunde ist für sie noch nicht greifbar. Ihr Zeitverständnis muss sich erst entwickeln. Dazu können unter anderem einfache Forschungsideen beitragen.

Den Tagesablauf dokumentieren

Routinen und feste Abläufe legen die Grundlage für ein Zeitverständnis. Warum diese also nicht mal sichtbar machen? Kinder können ihren eigenen Tagesablauf oder auch den eines Haustieres dokumentieren. Oder sie zeichnen gemeinsam für ihre Kita-Gruppe, was zu verschiedenen Zeiten des Tages passiert. Das hilft ihnen, die Struktur eines Tages zu verstehen. Mit einer Wäscheklammer markieren sie auf ihrem Tagesplan den jeweiligen Zeitpunkt. Die Klammer wandert so über den Tag hinweg.

Eine Sonnenuhr bauen

Mit einfachen Materialien wie Stöcken und Kreide können Kinder eine Sonnenuhr bauen und beobachten, wie der Schatten sich im Laufe des Tages bewegt. Gestartet wird morgens zu einer vollen Stunde an einem Ort, der den ganzen Tag über in der Sonne liegt. Die Kinder stecken hier einen Stock senkrecht in die Erde und beobachten nun zu jeder vollen Stunde den Schatten, den der Stock wirft und markieren ihn. All das zeigt, wie die Sonne zur Messung der Zeit genutzt werden kann. Und auch wie sich der Schatten verändert.

Beobachten, wie etwas wächst

Dem Gras beim Wachsen zuzusehen, ist gar nicht so langweilig, wie bisweilen behauptet wird. In der Kita oder zu Hause pflanzen die Kinder etwas und beobachten dann über Tage und Wochen, wie es wächst. Das muss natürlich kein Gras sein, Kressesamen sind beispielsweise eine gute Alternative für die Fensterbank. Das Wachstum ihrer Pflanzen dokumentieren die Kinder mit Fotos oder Zeichnungen. All das lehrt Geduld und das Konzept von Zeit als etwas, das Veränderungen ermöglicht.

Mit Grundschulkindern über die Zeitumstellung sprechen

Sind Kinder älter und haben bereits ein gewisses Zeitverständnis, lassen sich auch Aspekte der Zeitumstellung besprechen: Welche Kinder haben den Unterschied überhaupt bemerkt? Und woran haben sie den Unterschied ihrer Meinung nach bemerkt? Was glauben die Kinder könnten die Gründe für die Zeitumstellung sein? Wer findet das gut und wer doof? Warum? Die Kinder sammeln ihre Beobachtungen gemeinsam in der Schule oder diskutieren sie zu Hause beim Essen. Und wie ist es mit den Tieren? Ändern die eigentlich ihren Rhythmus, wenn wir Menschen an der Uhr drehen? Zeit für eine Recherche! Die Zeitumstellung könnte aber auch ein passender Moment sein, um eine Zeitkapsel zu vergraben - und zur Umstellung auf die Winterzeit wieder auszubuddeln. In der Kapsel: Ideen, was die Kinder mit der Stunde, die wir diesmal geschenkt bekommen, machen würden.

Quelle: Stiftung Kinder forschen (ots)

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