Hundebisse vermeiden
Archivmeldung vom 31.12.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEtwa 30 000 bis 50 000 Bissverletzungen werden jährlich in Deutschland ärztlich behandelt. Fachleute gehen von einer erheblichen Dunkelziffer aus, da die Hälfte aller Bissverletzungen ohne medizinische Versorgung bleibt. Weit mehr als die Hälfte der Betroffenen - unterschiedliche Quellen sprechen von 50 bis 75 Prozent - sind Kinder. Folge der Hundebisse sind oft schwere Verletzungen und Knochenbrüche.
Besonders häufig kommt es bei kleineren Kindern zu Schädelverletzungen. Meist sind Hände und Arme, Nacken, Kopf und Gesicht betroffen. Um Bissunfälle zu vermeiden, empfehlen Fachleute, im Umgang mit fremden und mit den eigenen Hunden folgende Regeln zu beachten werden.
- Vorsichtig nähern! Am besten nähert man sich einem Hund mit
ruhigen Bewegungen von vorne und gibt ihm die Gelegenheit, selbst
Kontakt aufzunehmen und zu schnuppern. Ein fremder Hund sollte nur
berührt werden, wenn sein Besitzer einverstanden ist. Mit Hunden
hinter einem Zaun oder in einem Auto sollte der Kontakt vermieden
werden. Der Hund deutet dies meist als Eindringen in sein Revier und
reagiert aggressiv.
- Kleinkinder nie allein mit dem Hund lassen. Ungeschickte
Bewegungen beim Spielen könnte der Hund missverstehen, das Kind
umwerfen oder gar beißen. Um diese Konfliktsituationen rechtzeitig zu
entschärfen und auszugleichen sollten immer Erwachsene anwesend sein.
- Den Hund niemals ärgern. Hunde sind sensible,
schmerzempfindliche Wesen. Schwanz, Augen, Ohren; Maul und Nase
sollten nicht gezogen oder angefasst werden.
- Nicht beim Essen stören. Gerade, wenn es ums Fressen geht,
versteht mancher Hund keinen Spaß. Nur der "ranghöhere Boss" der
Familie darf ungestraft den Fressnapf wegnehmen. Jüngere Kinder
sollten Abstand halten.
- Nicht direkt in die Augen schauen. Längerer direkter
Blickkontakt wird vom Hund als Bedrohung oder Herausforderung
aufgefasst.
- Vorsicht bei Welpen! Eine Hündin, die Welpen mit sich führt,
sollte in Ruhe gelassen werden. Das gleiche gilt für die jungen
Hunde.
- Vorsicht beim Spielen. Spielerische Raufereien mit dem Hund
sollten größeren Kindern und Erwachsenen vorbehalten bleiben, die
bereits ein Gefühl für die Körpersprache und Verhalten der Vierbeiner
entwickelt haben. Das spielerische Anspringen sollten Hundehalter
ihrem tierischen Freund abgewöhnen. Für kleine Kinder bedeutet diese
ungestüme Annäherung zumindest Sturzgefahr. Vor allem junge Hunde
beißen oft spielerisch zu.
- Wenn Hunde raufen: Nicht einmischen! Spielerische Raufereinen
zwischen Hunden gehen oftmals mit Knurren und heftigem Balgen einher.
Menschen sollten in solche Kämpfe nicht eingreifen. Findet ein
ernster Kampf statt, gelingt es oft nur erfahrenen Hundeführern, ihre
Hunde zu trennen, ohne eigene Verletzungen zu riskieren.
- Niemals weglaufen! Der Hund sieht darin eine Flucht oder
Aufforderung zum Spiel und folgt in wilden Sprüngen.
Was tun nach einem Hundebiss?
Hat ein Hund zugebissen und eine Person verletzt, muss diese umgehend ärztlich versorgt werden. Die Wunde muss behandelt, einer Infektion vorgebeugt werden. Ist ein Mensch durch einen Hundebiss verletzt worden, sollten dies beim örtlichen Veterinäramt oder bei der Polizei angezeigt werden.
Quelle: GDV - Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft