Work and Travel – Ratgeber
Archivmeldung vom 06.11.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWork and Travel, auf Deutsch Arbeiten und Reisen, erfreut sich bei vielen zumeist jüngeren Leuten großer Beliebtheit. Traditionell verstand man darunter das Kennenlernen eines oder mehrerer Länder, indem man dort Gelegenheitsarbeiten verrichtete, um den Aufenthalt zu finanzieren. Dies schloss Jobhopping ein, sprich den häufigen Wechsel der Jobs durch den Reisenden, der sich in verschiedene Gebiete begibt.
Heute wird Work and Travel aber auch synonym mit dem Auslandsaufenthalt verwendet, so dass beispielsweise bezahlte oder unbezahlte Praktika dazugerechnet werden. Was sollte man beachten, wenn man einen Auslandsaufenthalt mit Arbeit kombinieren möchte?
Wie sieht Work and Travel aus?
Normalerweise sind Work and Travel – Programme auf Jugendliche ab 18 Jahren und junge Erwachsene bis 30 Jahren ausgerichtet. Der Unterschied zu Au-Pair-Aufenthalten war zumindest im früheren Verständnis des Begriffs die Ungebundenheit dem Aufenthaltsort gegenüber. Äußerst vielfältig sind die Jobs, die angeboten werden.
Vom Animateur im Hotel über die Helferin auf einer Farm bis hin zum Praktikant in einer Firma ist vieles vorstellbar. Ebenso unterschiedlich ist die Entlohnung, die neben Geld auch darin bestehen kann, dass Kost und Logis frei sind. Häufig treten junge Leute Work and Travel-Programme nach dem Abitur, als Auszeit vom Studium oder vor dem Eintritt in das Berufsleben an.
Working-Holiday-Programme
Zunächst hat Deutschland mit einigen Staaten bilaterale Abkommen geschlossen, um die Aufenthalte und Arbeitsmöglichkeiten von Reisenden zu sichern. Es handelt sich um Working-Holiday (Ferienarbeits)-Programme. Diese Abkommen bestehen zum Beispiel mit Australien, Taiwan, Hongkong, Südkorea, Japan, Neuseeland und Kanada. Das Working-Holiday-Visum wird für gewöhnlich nur einmal im Leben für einen Antragssteller im geeigneten Lebensalter (siehe oben; Kanada bis 35 Jahre) ausgestellt. Entscheidend ist es, das Visum bei der entsprechenden Vertretung des Landes rechtzeitig zu beantragen. Weitere Bedingungen sind vom jeweiligen Land abhängig, ein Reisepass und der Nachweis gewisser finanzieller Resourcen sind jedoch immer notwendig. Das entsprechende Visum hat zumeist ein Jahr Gültigkeit. In den USA existiert ähnlich zu den genannten Möglichkeiten das J1-Visum.
Versicherung
Aufgrund der Beliebtheit von Work and Travel in Deutschland haben Versicherer reagiert und bieten darauf zugeschnittene Leistungen an. Die Bedingungen solch spezieller Reiseversicherungen wie TravelSecure finden sich online. Welche Work and Travel-Versicherung auch gewählt wird, man sollte die Erfüllung einiger Kriterien beachten. Aufgrund der Unwägbarkeiten eines solchen Aufenthaltes ist zunächst die freie Wählbarkeit des Hospitals oder behandelnden Arztes notwendig. Zudem sollte es eine rund um die Uhr erreichbare Hotline für Notfälle geben. Die Selbstbeteiligung im Schadensfall sollte möglichst ausgeschlossen werden. Sinnvoll ist es, wenn bei der Versicherung bereits Haftpflicht- sowie Unfallversicherung integriert sind, falls nicht, sollte man überlegen, auch diese abzuschließen.
Weitere Vorbereitungen
Neben der intensiven Beschäftigung mit der geeigneten Versicherung, der Zulassung zu einem Programm und der Beantragung von Visa sollte der Work and Travel-Interessierte noch weitere Vorbereitungen treffen.
- Arztbesuch mit allgemeinem Gesundheitscheck
- Kreditkarte, häufig kostenlos in Verbindung mit Kontoabschluss
- Flug früh buchen (Sparmöglichkeit)
- Routen der Reisen grob planen
- Kündigungen von Verträgen in Deutschland (Miete, Auto, Versicherungen, Vereine/ Clubs)
- Internationalen Führerschein beantragen
- Sprachkurs absolvieren
- Bewerbung verfassen und sichern
- Liste fürs Packen (Zeitraum bedenken)
Fazit
Bei Work and Travel-Programmen steht das ernsthafte Kennenlernen eines Landes im Vordergrund. Es ist keine einwöchige Reise zu einem abgeschotteten Hotel mit Wiener Schnitzel und Radler, sondern man wird den Alltag in dem fremden Land hautnah erleben.
Dazu bedarf es schon längere Zeit vorher einiger vernünftiger Planungen. Besonders auf Finanzierung, Versicherung, Visum und sprachliche Fähigkeiten sollten Interessierte achten. Es ist sinnlos, alles planen zu wollen – aber einige Sicherheiten erleichtern die Reise ungemein und garantieren einen unbeschwerten Aufenthalt, den man ohne Sorgen genießen kann.