Vokabeln lernen: Zweimal zehn Minuten genügen
Archivmeldung vom 18.04.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBloß keine Lernorgien! Zweimal am Tag zehn Minuten Vokabeln pauken ist effektiver als eine lange Sitzung, rät der Neurobiologe und Lernforscher Prof. Manfred Spitzer aus Ulm im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Die gute alte Eselsbrücke
sollte noch viel mehr genutzt werden. Das Gehirn funktioniert genau
so: Neu Gelerntes wird mit Bekanntem verknüpft. Nervenzellen bilden
dabei Brücken - Synapsen genannt - zu Nachbarzellen. Zum Vertiefen
des neuen Wissens rät Spitzer, anderen davon zu berichten: "Wer
lehrt, lernt selbst." Erfolgserlebnisse beim Lernen schütten
Glückshormone im Gehirn aus - aber nur, wenn man sich den Spaß daran
erhält, nicht zu lange büffelt und sich realistische Ziele setzt.
Erwachsene müssen sich darauf einstellen, dass sie langsamer lernen
als Kinder. Doch weil sie mehr wissen, können sie Neues schneller und
besser mit vorhandenem Wissen verknüpfen.
Entscheidend für den Lernerfolg sind die damit verknüpften Gefühle - und zwar sowohl positive wie negative. Das Gehirn besitzt sogar getrennte Areale für positiv und negativ besetzte Lerninhalte. Was mit angenehmen Erlebnissen verknüpft gelernt wird, prägt sich in dieser Verbindung ein - der Idealfall für Freude am Lernen. Wird aber immer nur in beklemmender Atmosphäre gelernt, kann der Spaß daran völlig verloren gehen. Forscher glauben sogar, dass das Gehirn eigentlich auf lustvolles Lernen eingestellt ist: Dopamin und einige körpereigene Opiate wirken bei Lernprozessen mit. Diese Stoffe sind maßgeblich für unser Lustempfinden zuständig.
Quelle: Pressemitteilung Wort und Bild "Apotheken Umschau"