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Mathe-Muffel aufgepasst: Tipps für Mathematik im Alltag

Archivmeldung vom 25.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Formen gehören genauso zur mathematischen Bildung wie Zahlen.
Formen gehören genauso zur mathematischen Bildung wie Zahlen.

Bildrechte: Stiftung Kinder forschen Fotograf: Christoph Wehrer

Mathematik hat nichts mit dem echten Leben zu tun? Im Gegenteil: Zahlen und Formen sind fester Bestandteil unseres Alltags. Der Umgang mit ihnen sollte daher schon bei Kindern im Kita-Alter gefördert werden - ohne Druck und nah am Alltag der Mädchen und Jungen. Damit entwickeln Kinder gleichzeitig Basiskompetenzen, die sie für das weitere mathematische Denken brauchen. Die Stiftung Kinder forschen hat drei konkrete Tipps, wie die frühe Förderung zu Hause, in der Kita, im Hort oder in der Grundschule funktionieren kann.

Mathematik hat hierzulande oft einen schlechten Ruf. "Das braucht im echten Leben doch kein Mensch", heißt es dann. Und bei schlechten Noten in der Mathearbeit heißt es zum Trost häufig: "Das konnte ich auch nie. Liegt in der Familie." Vergleichsstudien im Bildungswesen - von IGLU über Vera bis IQB - zementieren das Imageproblem von Mathematik seit Jahren. Bringen sie doch selten gute Nachrichten, was die Mathekenntnisse von Schülerinnen und Schülern in Deutschland betrifft. Der Mathe-Hammer in diesem Jahr kommt aber erst noch: Für die Veröffentlichung der aktuellen PISA-Studie am 5. Dezember 2023 mit Schwerpunkt Mathematik befürchten Expertinnen und Experten einmal mehr dramatisch schlechte Ergebnisse.

Allerhöchste Zeit also, dem Mathe-Drama mit Lösungen zu begegnen. Denn Mathematik beginnt nicht erst in der Schule. Im Gegenteil: Mathematisches Denken entwickelt sich schon im Kita-Alter und sollte dort unterstützt werden. Viele vergessen, dass Mathematik fester und selbstverständlicher Teil unseres Alltags ist. Mit Zahlen, aber auch Formen umgehen zu können, hilft uns dabei, Herausforderungen im Alltag zu bewältigen - das gilt für Erwachsene genauso wie für Kinder. Gleichzeitig verstecken sich hier wichtige Basiskompetenzen, die Kinder für das weitere mathematische Denken brauchen. Diese Grundlagen können bereits ab einem Alter von drei Jahren zu Hause oder in der Kita gelegt werden - ganz ohne Druck und nah dran am Leben der Kinder. Die Bildungsexpertinnen und -experten der Stiftung Kinder forschen haben drei Tipps für den Alltag zu Hause oder in der Bildungseinrichtung zusammengestellt.

Gemeinsam backen und kochen: Messen und vergleichen mit leckerem Ergebnis

Mathe macht keinen Spaß? Von wegen. Beim Plätzchenbacken im Advent oder beim gemeinsamen Kochen zum Mittagessen werden beispielsweise Zutaten gewogen und Formen aus Teig ausgestochen. Wie viel sind 200 Gramm Mehl? Wie viel 300 Milliliter Milch? Welche Nudeln sind länger: Spaghetti oder Fusilli? Kinder können hier viele mathematische Grundlagen lernen, wenn sie selbst messen und abwiegen dürfen. Obendrauf gibt es eine Portion Selbstbewusstsein, gemeinsam verbrachte Zeit und ein überaus leckeres Ergebnis.

Mathe-Spaziergänge: Formen, Muster und Zahlen liegen auf dem Weg

Spazierengehen? Langweilig? Nicht, wenn man gelegentlich gemeinsam den Blickwinkel ändert. Schmale Türen, breite Tore, rechteckige Fenster - mal senkrecht, mal waagerecht -, runde Schilder, dreieckige Dachgiebel: Die Straßen in Städten und Dörfern sind voller mathematischer Formen und wiederkehrender Muster. Wo können die Kinder sie entdecken? Welche Formen kommen immer wieder vor? Wer findet die meisten unterschiedlichen Formen? Und welche Zahlen finden die Mädchen und Jungen an Häusern und Autos oder auf Schildern? Auch in der Natur gibt es Formen und Muster zu entdecken. Kinder - und natürlich auch Erwachsene - können hier kreativ werden und mit Mandalas aus Naturmaterialien selbst ganz neue Muster gestalten.

Faszination Taschengeld: Lass dich nicht über den Tisch ziehen!

Vielleicht am eindeutigsten ist Mathematik immer dann in unserem Alltag zu erkennen, wenn es um Geld geht. Wie viel kostet etwas? Was kann ich alles mit dem Geld kaufen, das ich habe? Das lässt sich spielerisch am Kaufmannsladen im Kinderzimmer oder in der Kita entdecken - oder aber ganz real beim gemeinsamen Einkaufen. Spätestens wenn Kinder im Grundschulalter ein erstes kleines Taschengeld bekommen, werden diese Fragen relevant. Umso wichtiger, dass Eltern, Erzieherinnen und Erzieher oder auch Lehrkräfte mit den Mädchen und Jungen darüber sprechen und mit ihnen üben. Wie lange muss ich sparen, um ein bestimmtes Spielzeug kaufen zu können? Und wie viel Wechselgeld bekomme ich eigentlich zurück? Kenntnisse, die Kinder ihr ganzes Leben brauchen werden.

Unterstützung für Erwachsene

Wichtig in allen Bereichen der frühkindlichen Bildung ist die Begleitung. Im Idealfall arbeiten alle Bezugspersonen der Kinder zusammen, also Eltern, Erzieherinnen und Erzieher in Kita oder Hort sowie Grundschullehrkräfte. Für die pädagogischen Fachkräfte in Kita, Hort und Grundschule bietet die Stiftung Kinder forschen aktuell zwei Fortbildungen im Bereich Mathematik an: " Zahlen, Zählen, Rechnen - Mathematik entdecken" sowie " Mathematik in Raum und Form entdecken". Auf der Website der Stiftung gibt es außerdem viele Forschungsideen zu den Themen "Zahlen & Geometrie" - sowohl für Kita, Hort und Grundschule als auch für zu Hause. Weitere Angebot sind für 2024 geplant.

Quelle: Stiftung Kinder forschen (ots)

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