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Vorsicht, Aquaplaning! Bei 80 fahren Sie Wasserski!

Archivmeldung vom 06.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Beim Thema Aquaplaning ist meist zu hohe Geschwindigkeit das Problem / Bild: "obs/DEKRA SE"
Beim Thema Aquaplaning ist meist zu hohe Geschwindigkeit das Problem / Bild: "obs/DEKRA SE"

Überraschende Starkregengüsse verwandeln die Straßen in gefährliche Rutschbahnen. Sie erhöhen das Risiko, bei Aquaplaning die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren, warnen die Unfallexperten von DEKRA. "Auch mit modernen Reifen ist die Aquaplaning-Gefahr nicht vollständig gebannt. Die Physik lässt sich nicht überlisten", sagt DEKRA Reifenexperte Christian Koch. Sobald das Wasser auf der Fahrbahn wenige Millimeter hoch steht, kann bei höheren Geschwindigkeiten ein Wasserkeil unter den Vorderrädern entstehen, der das Fahrzeug unlenkbar macht.

Geschwindigkeit und Profiltiefe entscheiden

"Wie schnell ein Reifen aufschwimmt, hängt stark von der Fahrgeschwindigkeit und der Profiltiefe der Reifen sowie von der Wassertiefe ab", erklärt Koch. Für gebrauchte Reifen mit mehr als drei Millimeter Profiltiefe gilt die Faustregel: "Ab 80 km/h fahren Sie Wasserski." Im Bereich des gesetzlichen Minimums von 1,6 Millimetern kann Aquaplaning aber auch schon bei 65 bis 70 km/h auftreten.

Aus diesem Grund empfiehlt DEKRA, nicht nur Winter-, sondern auch Sommerreifen nicht bis zum gesetzlichen Minimum von 1,6 Millimetern herunterzufahren, sondern schon bei einem Restprofil von drei Millimetern auszutauschen. "Dann hat der Fahrer auf nasser Fahrbahn eindeutig mehr Sicherheitsreserven", betont Koch.

Unfallursache Nr. 1: Zu schnelles Fahren

"Zu hohe Geschwindigkeit ist die Ursache Nummer 1 bei Aquaplaning-Unfällen", warnt der Unfallsachverständige. "Ich empfehle, auf Fahrbahnen mit durchgehendem Wasserfilm unbedingt das Tempo zu verringern und nicht abzuwarten, bis Aquaplaning auftritt. Beachten Sie unbedingt die für Nässe geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen."

Je höher das Wasser auf der Straße steht, umso schneller schwimmen die Reifen auf. Kritische Stellen sind Spurrinnen und andere Vertiefungen, in denen sich das Wasser sammelt. Aquaplaning wird außerdem begünstigt durch zu geringen Reifendruck, breite Reifen und verschlissene Stoßdämpfer.

Wenn's passiert: Runter vom Gas und stur geradeaus lenken

Was tun, wenn es passiert und das Fahrzeug plötzlich aufschwimmt? "Das Tempo verringern, dafür zügig, aber nicht zu abrupt vom Gas gehen, Kupplung treten und das Lenkrad gerade halten", empfiehlt Koch. Wichtig: In dieser Situation auf keinen Fall zur Seite lenken, sonst besteht die Gefahr, dass das Fahrzeug ausbricht, wenn die Reifen mit der Fahrbahn wieder in Kontakt kommen.

Aquaplaning: So verringern Sie das Risiko

  • Bei nasser Fahrbahn Geschwindigkeit verringern
  • Reifen spätestens bei drei Millimeter Restprofiltiefe wechseln
  • Geschwindigkeitsbeschränkungen beachten
  • Vorsicht, wenn sich Wasser auf der Fahrbahn sammelt (Spurrinnen)
  • Wenn's passiert: zügig vom Gas gehen, Kupplung treten, geradeaus lenken
  • Auf richtigen Reifendruck und intakte Stoßdämpfer achten

Quelle: DEKRA SE (ots)

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