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Wildunfälle: Ein Reh kommt selten allein

Archivmeldung vom 14.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Herbstzeit bedeutet Unfallzeit: Schlechte Sichtverhältnisse, glitschige Straßen und Wildwechsel gefährden den Verkehr. Allein im vergangenen Jahr starben 12 Menschen bei Wildunfällen, knapp 2.300 wurden verletzt.

Wer bei eingeschränkter Sicht den Fuß vom Gas nimmt, verringert das Risiko eines Unfalls mit Reh oder Wildschwein. "Besonders nach Wildwechsel-Schildern gilt: Langsam fahren und auf die Fahrbahnränder achten", sagt Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland. "Befinden sich Tiere auf der Fahrbahn, heißt es: Umsichtig bremsen, abblenden und hupen. Außerdem sollten Autofahrer stets mit mehreren Tieren aus einem Rudel rechnen."

Ein Zusammenstoß mit den Tieren kann fatale Folgen haben: Schon bei 50 km/h entwickelt ein 20 Kilogramm leichtes Reh ein Aufprallgewicht von knapp einer halbe Tonne. Das entspricht dem Gewicht eines Pferds. Trotzdem: Besteht das Risiko, den Gegenverkehr zu gefährden, im Straßengraben zu landen oder gegen einen Baum zu prallen - auf keinen Fall versuchen, dem Wild auszuweichen.

Autofahrer müssen einen Wildunfall nach dem Sichern der Gefahrenstelle sofort der nächsten Polizei- oder Forstdienststelle melden. Nur mit einer schriftlichen Bestätigung der zuständigen Behörde leisten die Versicherungen Schadensersatz. Auch ein Foto der Unfallstelle hilft, Ansprüche auf Schadensersatz zu untermauern. Wurde bei einer Kollision Raubwild getötet, gilt besondere Vorsicht. Wer Tiere wie Marder oder Füchse anfasst, sollte unbedingt Schutzhandschuhe tragen. Nur so lässt sich garantieren, dass sich Tollwut oder Fuchsbandwurm nicht übertragen.

Quelle: TÜV Rheinland

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